Frankreich
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Re: Frankreich
Aber Monaco steckt schon in einer starken Abhänogkeit zur französischen Liga. Sollte es doch ein zu großer Wettbewerbsvorteil sein, ist es bei dieser Aisgangslage nicht unwahrscheinlich, dass sich Monaco noch vor PSG dauerhaft platzieren kann. Aber rein theoretisch, nur mal angedacht, kann niemand die LFP zwingen Monaco bei sich spielen zu lassen. Sollte also der französische Meister mehrere Jahre lang kein französisches Team sein, könnte man auch sagen, nun macht mal Eure eigene Liga und dann ist Monaco nicht mehr in einer Wettbewerbsfähigen Liga und sportlich komplett uninterssant. Ich meine zunächst einmal sieht man die Vorteile, die auch die Liga von der Teilnahme Monacos hat (der AS ist übrigens nicht der einzige Klub des Fürstentums, soweit ich weiß, sind auch die anderen im französichen Ligabetriebt eingebungen), hier werden französische Punkte gesammelt und der Klub ist aus internationaler Sicht praktisch gesehen ein französischer Klub. Ich könnte mir nur vorstellen, dass in einem Land wie Frankreich die Diskussion auch einmal sehr stark aufbrechen könnte, dass die Steuerfreiheit neben seiner wenig sozialen Ausrichtung auch noch ein unverschämter Wettbewerbsvorteil ist, der die eigenen Klubs zu stark benachteiligt. Ich kann mir dann nicht vorstellen, dass dies dann als Argument genommen wird, dass alle anderen die gleichen Vorteile haben werden.
Und wie gesagt, es gibt ja noch Klubs, die man in Monaco übernehmen könnte. Wenn also ein Investor sich richtig austoben will, er muss halt dann die Aufstiege ermöglichen, könnte man die 1te französische Liga stark beeinflussen.
Und wie gesagt, es gibt ja noch Klubs, die man in Monaco übernehmen könnte. Wenn also ein Investor sich richtig austoben will, er muss halt dann die Aufstiege ermöglichen, könnte man die 1te französische Liga stark beeinflussen.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)
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Klaus
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Re: Frankreich
Ehrlich gesagt glaube ich, daß der Steuervorteil bei (großen) Investoren nicht so eine große Rolle spielt. Bei Investoren, wie etwa hinter PSG, die hunderte Millionen - bis hin zu Milliarden in den Verein stecken, sind ein paar 10 Millionen Euro Steuerersparnisse wohl nicht unbedingt ausschlaggebend. Interessanter wird es hier, wenn das FFP kommt, denn dann sind die Ersparnisse bei Spielergehälten, echte Ersparnisse des Vereins und damit wird es für den Verein leichter Gewinne zu erwirtschaften. Wobei das auch eine vertrakte Situation ist, Monaco ist nunmal ein souveräner Staat und man kann ihn ja nicht dazu zwingen höhere Steuern zu erheben - zumal er dies dann konsequenterweise in jeder Branche tun müsste. Andererseits erinnere ich mich an einen Transfer, der damals in der Bundesliga nicht zu stande kam. Stuttgart bot Hleb dasselbe Bruttogehalt, wie in Barcelona. Netto hätte dies aber einige Abstriche bedeutet. Stuttgart war nicht in der Lage mehr zu zahlen, bzw. wollte nicht mehr zahlen und schließlich kam der Transfer nicht zustande. Wenn Monaco nicht so ein kleiner Staat wäre, der nur eine Mannschaft im Profibereich stellt, wären die Franzosen wohl schon längst auf die Barrikaden gegangen. Andererseits wäre es für einen Verein, wie den AS Monaco ein Todesstoß ihn aus der französischen Liga, bzw. einer anderern Liga eines größeren Staates, auzuschließen, denn das Potential in Monaco eine Liga mit Auf- und Abstieg und einem ansprechenden, ausgeglichenen Niveau zu gestalten ist einfach nicht vorhanden. Möglicherweise liesen sich aber Kompromisse finden: Was wäre, wenn der AS Monaco für das Netto-Gehalt jedes Spielers die Geldersparnisse, die er gegenüber dem französischen Bruttogehalt hat, für einen vorher definierten Zweck abführt, sozusagen als Kriterium an der französischen Liga teilnehmen zu dürfen. Dadurch würde der Verein für ein gegebenes Nettogehalt ein "Quasi-Bruttogehalt" zahlen, daß mit dem der französischen Vereine übereinstimmt. Für welchen Zweck dieser Differenzbetrag verwendet wird, darüber könnten sich fanzösische und monegassische Verein einigen, z.B: in Fußballakademien in Frankreich und Monaco. Die französische Liga könnte die mongeassischen Vereine dazu zwingen diesen Betrag zu zahlen, als Auflage für das Teilnehmen an der Liga, andernfalls droht der Ausschluß. Man könnte so eine Regelung dann einführen, für jeden neuen Vertrag.
- Macaroli
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Re: Frankreich
Zuerst dachte ich ja, es würde in Frankreich so nicht diskutiert, aber wenn ich den L´Equipe-Artikel richtig verstanden habe, dann wird tatsächlich über eine Gleichstellung, in Form der Hauptsitzverlegung des AS Monaco auf französischem Boden, diskutiert. Klar wäre der herzögliche Klub darüber nicht erfreut, weil sie mussten dies zuvor ja auch nicht tun. Aber der Gewinn, den Monaco alleine auf Grund der Teilnahme am französischen Ligabetrieb hat steht über allen steuerlichen Vorteilen. Es sei denn, sie bieten sich dann anderen großen Ligen an, aber da wäre räumlich eigentlich nur Italien nahe und ob man Monaco dann alles inklusive eines Einstiges in die erste Liga zugesteht wüßte ich dann auch nicht. Okay viel Spekulation, aber es läßt die Liga in Frankreich auf jeden Fall nicht kalt.Klaus hat geschrieben:Was wäre, wenn der AS Monaco für das Netto-Gehalt jedes Spielers die Geldersparnisse, die er gegenüber dem französischen Bruttogehalt hat, für einen vorher definierten Zweck abführt, sozusagen als Kriterium an der französischen Liga teilnehmen zu dürfen. Dadurch würde der Verein für ein gegebenes Nettogehalt ein "Quasi-Bruttogehalt" zahlen, daß mit dem der französischen Vereine übereinstimmt.
Die Möglichkeiten, die sich auf Grund der Steuerfreiheit ergeben sind, so denke ich, auch für Investoren ein großer Anreiz. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten Investoren tatsächlich Geld verdienen wollen. Die Diskussion hatten wir ja auch schon. In Kombination mit dem FFP, wie Klaus schon geschrieben hat wird, wird es ein einzigartiger Vorteil. Die Hauptausgaben eines Vereines sind in der Regel die Personalkosten, wie hier am Beispiel des FC Bayern zu sehen. Wenn man davon bis zu 50% sparen könnte haben wir wieder einen riesigen Wettbewerbsunterschied.
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Re: Frankreich
und plötzlich ging es sehr schnell:
der AS Monaco muss seinen Geschäftssitz auf französischen Boden verlegen.
siehe hier
Goodbye, Steuerprivilegien...
Nach jahrzehntelanger Diskussion ist das ein überraschend schneller und durchgreifender Schritt.
der AS Monaco muss seinen Geschäftssitz auf französischen Boden verlegen.
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- Macaroli
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Re: Frankreich
Ja, dass dies so schnell passiert, wundert mich in der Tat, aber wie gesagt, der Gewinn für Monaco ist alleine schon die Teilnahme an einer der stärksten europäischen Ligen. Nur somit haben sie eine Chance in den Kreis der stärksten Mannschaften des Kontinents zu kommen. Der AS nur auf das eigene Staatsgebiet beschränke wäre, vermutlich, für alle Zeiten zur Bedeutungslosigkeit verdammt.
Und ich denke, wenn es schon solche Teilnahmen gibt, dann kann es auch nur unter, soweit möglich, Bedingungen der Wettbewerbsgleicheit gehen. Sich dann auch noch aus beiden Teilen nur die Vorteile herauszupicken wäre höchst unfair.
Und ich denke, wenn es schon solche Teilnahmen gibt, dann kann es auch nur unter, soweit möglich, Bedingungen der Wettbewerbsgleicheit gehen. Sich dann auch noch aus beiden Teilen nur die Vorteile herauszupicken wäre höchst unfair.
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Re: Frankreich
Monaco möchte vor dem europäischen Gerichtshof klagen.
Grund:
Die EU-Gesetzeslage erlaubt es jedem Unternehmen, seinen Geschäftssitz innerhalb der EU dort zu haben, wo es für das Unternehmen von der Gesetzesgebung her am günstigsten ist.
Französische Medien sprechen schon von einem möglichen neuen Bosman-Urteil. Was, wenn die AS Monaco damit durchkommt? Werden dann alle Profiklubs ihren Geschäftssitz in Monaco, andorra oder Liechtenstein anmelden?
Grund:
Die EU-Gesetzeslage erlaubt es jedem Unternehmen, seinen Geschäftssitz innerhalb der EU dort zu haben, wo es für das Unternehmen von der Gesetzesgebung her am günstigsten ist.
Französische Medien sprechen schon von einem möglichen neuen Bosman-Urteil. Was, wenn die AS Monaco damit durchkommt? Werden dann alle Profiklubs ihren Geschäftssitz in Monaco, andorra oder Liechtenstein anmelden?
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Klaus
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Re: Frankreich
Ich finde, daß Monaco damit aber auch ein heißes Eisen anfasst. Denn es gibt kein europäisches Recht, daß Frankreich verbietet Monaco vom Liga-Betrieb auszuschließen und das könnte eine mögliche Konsequenz für Monaco sein, mit der der Verein im Endeffekt sportlich erledigt wäre (es sei denn es findet sich eine andere große Liga, die den Verein haben möchte).
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Re: Frankreich
Ja, damit könnte sich Monaco wirklich keinen Gefallen tun. Wie bereits weiter oben erwähnt würde ein steuerfreier europäischer Spitzenklub das ganze FFP ad absurdum führen, da es in neuem Maße riesige Ungerechtigkeiten schafft. Außer in Monaco kann man das nicht wirklich wollen. Die EU-Gesetzgebung herzunehmen ist sicher die einzige Möglichkeit, die sie in Monaco haben. Obwohl es mich ärgert. Die Gesetzgebung soll Unternehmen mögliche Wettbewerbsgleichheiten zu erhalten (unter anderem), da die Gesetzgebung eines Landes ja auch mal einen Wettbewerbsnachteil bringen können. Der AS Monaco will aber eine massive Wettbewerbsungleichheit zu ihren Gunsten erklagen. Wenn das klappen sollte, würde ich sehr hoffen, dass die Französische Liga einfach Nägel mit Köpfen macht und Monaco nicht mehr an ihrem Spielbetrieb teilnehmen lässt. Andernfalls wären die Folgen verheerend. Die Teilnahme an einer großen Liga ist für Monaco an sich bereits der größte Gewinn an sich, die Idee dass man sich überall nur die Vorteile heraus nimmt kann man schon als ziemlich dreist bezeichnen. Naja, aber sie waren es halt bisher gewohnt.

So wirklich Angst hätte ich allerdings bislang nicht. Entweder Monaco bekommt schon vor Gericht kein Recht. Das könnte ja noch passieren, weil sie können ihren Geschäftssitz tatsächlich da haben wo sie wollen. Aber die Partizipation an der französischen Liga können sie damit nicht erzwingen (hoffe ich zumindest). Dann könnten sie halt ihre Monaco-Liga spielen. Wie viele Vereine gibt es dort doch gleich?
Dann würde eine ganze Branche (so nenn ich den Fußball in Europa mal) sich ihren bisherigen gesetzlichen Verpflichtungen entziehen, die Spieler könnten noch mehr verdienen. Alleine ein Nutzen wäre daraus nicht erkennbar. Naja, für die spanischen Klubs würde sich ja nicht wirklich viel verändern.froglegeater hat geschrieben:Was, wenn die AS Monaco damit durchkommt? Werden dann alle Profiklubs ihren Geschäftssitz in Monaco, andorra oder Liechtenstein anmelden?
So wirklich Angst hätte ich allerdings bislang nicht. Entweder Monaco bekommt schon vor Gericht kein Recht. Das könnte ja noch passieren, weil sie können ihren Geschäftssitz tatsächlich da haben wo sie wollen. Aber die Partizipation an der französischen Liga können sie damit nicht erzwingen (hoffe ich zumindest). Dann könnten sie halt ihre Monaco-Liga spielen. Wie viele Vereine gibt es dort doch gleich?
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Re: Frankreich
die Möglichkeit, dass Monaco in die Serie A "auswandert" wird in Frankreich auch schon diskutiert.Klaus hat geschrieben:es gibt kein europäisches Recht, daß Frankreich verbietet Monaco vom Liga-Betrieb auszuschließen und das könnte eine mögliche Konsequenz für Monaco sein, mit der der Verein im Endeffekt sportlich erledigt wäre (es sei denn es findet sich eine andere große Liga, die den Verein haben möchte).
Allerdings könnte man nicht direkt in der Serie A starten, sondern in der untersten Profiliga (Lega Pro II, also viertklassig).
Das entspricht sicher nicht den ehrgeizigen Plänen des neuen Mäzens Rybolovlev. So würde ihn das erstmalige Erreichen der Champions League mindestens 5 Jahre kosten, während es ihn in Frankreich im Bestfall nur noch 1 Jahr und ein paar Steuermillionen mehr kostet.
Außrdem, wer garantiert dass Italien einen steuerfreien Klub in seine Profiligen aufnehmen würde?
Es gibt deren 64Macaroli hat geschrieben:Aber die Partizipation an der französischen Liga können sie damit nicht erzwingen (hoffe ich zumindest). Dann könnten sie halt ihre Monaco-Liga spielen. Wie viele Vereine gibt es dort doch gleich?
Monaco ist so winzig, dass der AS Monaco sogar sein Trainingszentrum im französischen La Turbie bauen musste. Mich wundert wo die anderen 64 Klub bloß Platz finden.. In der Besenkammer vom Prinzen?
Und man stelle sich vor, falls Monaco wirklich in der eigenen Liga spielen und 5JW-Punkte für diese sammeln würde. Dann könnte z.B. Ancien Personnel Poste Monaco (club der ehemaligen Postbeamten) in den Europapokal. Oder vielleicht doch FC HSBC Private Bank und UBS Monaco? (jede Bank hat dort ihren eigenen offiziellen Fußballverein).
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Re: Frankreich
Leider kann ich nur sehr wenig französisch. Was heisst das denn genau, also wie weit weg ist dann der Geschäftssitz vom Trainingsgelände? Oder muss der gesamte Club umziehen? Monaco ist ja nicht so groß, aber im Grunde empfinde ich die Regelung als schwachsinnig wenn plötzlich ein funktionierender Club zerrissen wird.froglegeater hat geschrieben:und plötzlich ging es sehr schnell:
der AS Monaco muss seinen Geschäftssitz auf französischen Boden verlegen.
Dann sollten sie lieber mit Ausschluss drohen. Es ist einfach wirklich dreist wenn plötzlich ein Milliardär vorbeikommt alle Vorteile ausschöpfen zu wollen und dadurch den Wettbewerb zu verzerren. Das international auszugleichen ist schon schwer genug, da muss man sich das national nicht antun.
Dann wäre Monaco doch ein großes Fußballfeld?Es gibt deren 64
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