Lok hat geschrieben:
Ich glaube, es macht wenig Sinn, mir das überhaupt durchzulesen und ich habe es bis auf die ersten paar Zeilen auch nicht gelesen.
Ein paar andere User haben mich bereits korrigiert und ich habe bereits hier im Forum geschrieben, dass ich die Aussage von Rummenige wohl falsch interpretiert habe. Damit müsste das doch abgehakt sein.
@Xell: Entweder du hast nicht alle Beiträge gelesen, was ich auch gut verstehen kann, manchmal fällt einem halt nur ein gewisser Beitrag ins Auge.
Oder aber, du hast mein Fehlereingeständnis gelesen, aber fandest es trotzdem nochmal wichtig dich über meinen ursprünglichen Post lustig zu machen und hier etwas Ironisches zu schreiben. Wenn dem so ist, dann würde ich es gerne wissen, dann muss ich mir in Zukunft nicht mehr die Mühe machen, deine Posts zu lesen. Sie verdienen dann wohl einfach nicht, dass ich Zeit dafür verschwende.
Hallo Lok,
zunächst einmal war das obere weder als "Sich über dich Lustig machen" noch allzu ironisch gemeint. Es ging in keiner Weise gegen dich, sondern viel mehr gegen Herrn Rettig, sowie einige andere Unterstützer seines Antrags, aber auch gegen sehr viele unreflektierte FCB-Kritiker in Deutschland.
Ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, dass ich in Anbetracht des Dauerbashings, das gegen den FCB betrieben wird (wieder einmal: nicht durch dich, sondern im Allgemeinen in Medien und Fanszene) und der Tatsache, dass die Bundesrepublik sich über die erfolgreichste Phase einer deutschen Mannschaft seit den Siebzigern nicht nur nicht freuen kann, sondern auch eben diesen Erfolg als Problem auffasst, wirklich dafür begeistern kann, die Bayern in einer anderen Liga zu sehen.
Da ich ein großer Fan der Bundesliga bin und von solchen Club-Verschiebungen generell sehr wenig halte, war ich überrascht und auch ein wenig erschrocken über diese Gefühlswallung. Sie ist für mich ein indikator dafür, dass das ständige Bashing meines Vereins nicht an mir spurlos vorbeigeht. Im Gegenteil, der Frustlevel, der sich dadurch aufgebaut hat, ist inzwischen so hoch, dass ich gut und gerne meinen FCB in einer fremden Liga sehen würde, nur um diese leidliche Neid-Debatte loszuwerden.
Umso mehr, da diese Argumentation absolut gegen meine inneren Werte und meine Lebensüberzeugung geht. Ich bin jemand, der davon überzeugt ist, dass jeder Mensch seines Glückes Schmied ist. Ich glaube, dass jeder jeden einzelnen Tag alles dafür geben soll, um sich selbst zu verbessern, dass hartes Arbeiten sich lohnen soll, wobei "hartes Arbeiten" sich nicht nur auf körperliche Arbeit bezieht, sondern auch auf die Fähigkeit, klug Gelegenheiten zu erkennen. Ich glaube, dass erfolgreiche Menschen oder Unternehmen, für ihren Erfolg nicht verteufelt werden sollten, erst recht nicht, wenn sie sich über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus für die Gesellschaft engagieren. Ich glaube auch, dass das künstliche Einbremsen der Erfolgreichen genauso falsch ist, wie das übermäßige und wiederholte Unterstützen der Erfolglosen, weil beides die Menschen dazu animiert, weniger zu leisten und sich aushalten zu lassen. Natürlich brauchen wir Mindeststandards in einer Solidargemeinschaft, aber Arbeit und Erfolg müssen sich immer noch genug lohnen, damit man nicht freiwillig die Füße hochlegt.
All das sehe ich in der ständigen Neiddebatte und im Antrag von Rettig widerlegt und deswegen geht mir das komplett gegen den Strich.
Auf dich persönlich ist davon nichts bezogen. Du hast über das Thema St. Pauli-Antrag geschrieben, daher habe ich das aufgegriffen. Außerdem hast du die Idee mit der Auslagerung des FCB nach England oder Spanien gebracht und daher habe ich dich zitiert, weil das der Anstoßpunkt für meinen Beitrag war.
Dein Fehlereingeständnis habe ich natürlich gelesen und für mich ist dieses Thema abgeschlossen, bzw. es war nie eins, auf dich bezogen. Du musst aber auch zugeben, dass dieser Fehler dir ursprünglich passiert ist, weil eben viele Menschen in Deutschland unbewusst schon mit Vorurteilen gegenüber dem FCB durch die Gegend laufen und eine hohe Bereitschaft haben, in die Aussagen von FCB-Verantwortlichen etwas hineinzuinterpretieren, was dort nicht steht. Sagen wir mal, Thomas Eichin, oder Michael Zorc hätten die gleiche Aussage getätigt, wie Rummenigge: "Ich fordere die DFL eindringlich auf, einen Markt für TV-Wettbewerber in Deutschland zu kreieren und die Einnahmen signifikant zu erhöhen." Ich glaube nicht, dass du - oder jemand anders - hier fälschlicherweise eine böse Absicht hineininterpretiert hättet. Bei Rummenigge bzw. dem FCB sitzt eben der Colt lockerer im Halfter und es wird öfter Mal scharf geschossen, obwohl kein Anlass dazu besteht. Das ist ok, wenn es einmal passiert. Es ist ok, wenn es zehmal passiert. Wenn es Jahr für Jahr jeden Tag auf's neue passiert, resigniert man irgendwann dann auch.