Frankreich
- Bebbi1893
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Re: Frankreich
ja, das ist so, sie würden den ursprünglichen Teiler behalten, also keine so gute Idee für Frankreich !
sicher, für die " kleinen " Vereine kann das eine finanzielle Belastung bedeuten !
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LV
aus "Li's Weisheiten" :
wer schmiert fährt gut, wer gut schmiert fährt besser !
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Alex6
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Re: Frankreich
Wegen 75% Steuer wollen einige Spieler Liga wechseln.froglegeater hat geschrieben:So, Hollande ist Präsident. Die Fußballseiten diskutieren schon was 75% Steuer auf Einkommen über 1 Million Euro für gewisse Fußballstars bedeuten würde
Z.B. Kim Källström will von Lyon zum Spartak Moskau gehen.
Paar andere verlassen auch nächste Zeit französiche Mannschaften.
Gruß Alex
- froglegeater
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Re: Frankreich
Da mir als Halbfranzose Ligue 1 und Bundesliga gleichermaßen am Herzen liegen, hier eine kurze Zusammenfassung Hinrunde des französischen Fußballs:
Vor Beginn der Saison stand natürlich v.a. die massive Aufrüstung von PSG in den Schlagzeilen, welche in starkem Kontrast stand zu den Problemen der restlichen Klubs, welche sich Sorgen wegen sinkender TV-Einnahmen und der 75%-Steuer machen mussten. Aber auch das Abrutschens auf Platz 6 der Fünfjahreswertung hinter Portugal, wodurch die 5JW in Frankreich erstmals breite Medieninteresse bekam.
Was die 5JW angeht, konnte Platz 5 gegen Portugal zurückerobert werden, und die Chancen stehen gut diesen bis Saisonende zu halten (1,3 Punkte Vorsprung und ein Teilnehmer mehr zur Zeit).
Trotzdem war die Hinrunde aus französischer Sicht bestenfalls Mittelmaß.
Positive Überraschungen waren PSG, Lyon und Bordeaux, enttäuschend war Marseille, und katastrophal waren Montpellier und v.a. Lille.
Überraschend war die Qualifikation für die KO-Phase von PSG und Lyon keinesfalls, die große Punkteausbeute aber schon. Mit 15 bzw. 16 Punkten waren PSG und Lyon die erfolgreichsten Vereine in den CL- und EL-Gruppenspielen. Dass Bordeaux Platz 1 in seiner EL-Gruppe schaffen würde, war auch nicht zu erwarten, zumal Girondins sich nur durch ein last-Minute-Tor gegen Belgrad überhaupt für die Gruppenphase qualifizierte.
Angesichts des umso schlechteren Abschneidens der restlichen 3 Vereine waren diese Erfolge auch bitter nötig:
Von Marseille konnte man nicht wirklich viel erwarten. Durch die verpasste CL-Teilnahme steckte der Klub in großen finanziellen Schwierigkeiten, musste in der Sommerpause gleich 5 Stammspieler abgeben, gleichwertiger Ersatz konnte nicht verpflichtet werden. Dazu kam Pech, dass man (trotz hohem TK) in eine relativ schwierige Gruppe mit Fenerbahce und Mönchengladbach gelost wurde. Das Auftreten in den Gruppenspielen war allerdings sehr enttäuschend, v.a. das letzte Spiel gegen Limassol, das mit einer Mannschaft aus A-Jugend-Spielern abgeschenkt wurde.
Montpellier zahlte in der Champions-League Lehrgeld, dazu fehlte mit Giroud der Torjäger der Meistersaison, und bei einem Jahresetat von nur 30 Mio. Euro kann man auch keine Wunderdinge erwarten.
Eine unglaubliche Enttäuschung war hingegen Lille: Mit neuem Stadion und großen Ambitionen gestartet, folgten erschreckend schwache CL-Auftritte. Dies endete in einem letzten Spiel vor stummem Publikum gegen Valencia, dem Weggang von Torwart Landreau im Streit, und dem wohl folgenden Verkauf weiterer Spieler in der Winterpause. Angesichts der schwachen Europacup-Leistungen der letzten Jahre (letzte Saison Gruppenletzter noch hinter Trabzonspor, in den Jahren zuvor sogar in der KO-Phase der EL mit der B-Mannschaft angetreten) schrieb sogar L'Equipe: „Euch wollen wir international nicht mehr sehen“.
In der Meisterschaft blieb die von vielen befürchtete totale Dominanz des PSG aus. Paris startete mittelmäßig, mit einer neu zusammengestellten und nicht eingespielten Mannschaft, und lief erstmal den Topteam aus Lyon und Marseille hinterher. Vergangenes Wochenende konnte PSG durch einen 1:0-Sieg gegen Lyon die Tabellenspitze erobern, trotzdem bleibt es mit Paris, Lyon und Marseille (vor diesem Spieltag alle punktgleich an der Spitze!) ein spannender Dreikampf.
Während PSG also eine eher enttäuschende Hinrunde spielte, liegt vor allem Marseille weit über den Erwartungen (leider nur national..). Wobei Marseille sich oft zu glücklichen 1:0-Siegen zitterte. Niederlagen wie das 0:4 gegen Brest oder das 1:4 gegen Lyon sprechen da schon eine andere Sprache. Die Tordifferenz von gerade mal +3 auch.
Weitere positive Überraschungen sind Lorient und Nice, die mit mini-Etats den eigentlichen Europacup-Kandidaten Rennes, Bordeaux und Saint-Etienne bisher den Rang ablaufen. So ähnlich wie Freiburg, Frankfurt und Mainz in Deutschland.
Wie sieht die kurzfristige Zukunft für die Ligue 1 aus? Platz 5 gegen Portugal dürfte gehalten werden, wenn Leverkusen seinen Job gegen Benfica macht. Lyon (gegen Tottenham) und Bordeaux (gegen Dynamo Kiev) haben beide schwere Gegner bekommen, mindestens einen der beiden wird es wohl schon in der Zwischenrunde erwischen. Um seinen Ansprüchen gerecht zu werden, sollte PSG die Hürde Valencia schaffen. Gegen Teams wie Dortmund oder Juve sehe ich PSG trotz Millionenkader aber noch als Außenseiter. Gegen Bayern und Barca sowieso. Tipp: Im CL-Viertelfinale ist Schluss.
In der 4JW-Wertung liegt Frankreich nur noch auf Platz 6, jeweils 3 Punkte hinter Portugal und Italien. Aber immer noch komfortable 8 Punkte vor den Niederlanden als nächstem Verfolger. Wenn man eine zusätzliche CL-Quali-Runde vermeiden will, müssen nächste Saison aber mehr als 3 Teams überwintern. Mit PSG, Lyon und Marseille wird Frankreich dafür wohl ein (zumindest vom TK her) schlagkräftiges CL-Trio haben. Dafür wird es wieder ein schwaches EL-Feld geben. Lorient und Nice sind internationale Neulinge mit Mini-Etat, Rennes (derzeit Tabellen-6.) wäre der absolute Horror: 0 Siege in 16 EL-Spielen bisher! Es bleibt zu hoffen, dass Bordeaux (guter TK), oder Saint-Etienne (traditionell kein Abschenken des Europapokals) sich für die EL qualifizieren.
Nächste Saison könnten mit Nantes und Monaco zwei Traditionsklubs die Rückkehr in die Ligue 1 schaffen. Und Monaco würde, mit neuem russichen Präsidenten à la Abramovitch, auch eine gehörige Finanzkraft mitbringen. Die 75% Steuer dürfte den Monegassen auch egal sein, dort zahlt man nämlich gar keine Steuern.
Mittelfristig dürfte PSG die angestrebte Dominanz der Liga gelingen: Marseille und Lyon leiden unter finanziellen Problemen, und PSG hat als erster neureicher Klub einen Weg gefunden das Financial Fairplay zu umgehen: Einfach einen Vertrag mit der Qatar National Bank als Hauptsponsor abschließen, über 100 Mio. Euro / Jahr. Und schon kann man wieder mindestens 100 Mio. pro Jahr ausgeben, eventuelle Mehreinnahmen aus Champions League etc kommen noch obendrein.
Was mich, obwohl langjähriger PSG-Anhänger, dabei ziemlich nervt ist dass von dem ganzen Geld fast nichts dem französischen Fußball zugute kommt. Das Geld geht fast ausschließlich für Stars aus der Serie A drauf. Nichts wird in französische Talente investiert, der erhoffte Geldsegen für die kleineren französischen Vereine blieb aus. Auch das enorme Potential der Region Paris wird ignoriert: Eine Riesenanzahl junger Talente hofft im Großraum Paris auf eine Karriere als Profifußballer, die Nachwuchsabteilung von PSG bringt aber kaum mal einen Profi hervor. Die meisten Talente müssen abwandern, und ihre Karriere in der Provinz beginnen. In dieser Hinsicht sind die Investment der Qataris zwar ein Segen für PSG (und indirekt über dessen Attraktivität auch für die französische Liga), die Nachwuchsförderung kriegt davon aber überhaupt nichts ab.
Vor Beginn der Saison stand natürlich v.a. die massive Aufrüstung von PSG in den Schlagzeilen, welche in starkem Kontrast stand zu den Problemen der restlichen Klubs, welche sich Sorgen wegen sinkender TV-Einnahmen und der 75%-Steuer machen mussten. Aber auch das Abrutschens auf Platz 6 der Fünfjahreswertung hinter Portugal, wodurch die 5JW in Frankreich erstmals breite Medieninteresse bekam.
Was die 5JW angeht, konnte Platz 5 gegen Portugal zurückerobert werden, und die Chancen stehen gut diesen bis Saisonende zu halten (1,3 Punkte Vorsprung und ein Teilnehmer mehr zur Zeit).
Trotzdem war die Hinrunde aus französischer Sicht bestenfalls Mittelmaß.
Positive Überraschungen waren PSG, Lyon und Bordeaux, enttäuschend war Marseille, und katastrophal waren Montpellier und v.a. Lille.
Überraschend war die Qualifikation für die KO-Phase von PSG und Lyon keinesfalls, die große Punkteausbeute aber schon. Mit 15 bzw. 16 Punkten waren PSG und Lyon die erfolgreichsten Vereine in den CL- und EL-Gruppenspielen. Dass Bordeaux Platz 1 in seiner EL-Gruppe schaffen würde, war auch nicht zu erwarten, zumal Girondins sich nur durch ein last-Minute-Tor gegen Belgrad überhaupt für die Gruppenphase qualifizierte.
Angesichts des umso schlechteren Abschneidens der restlichen 3 Vereine waren diese Erfolge auch bitter nötig:
Von Marseille konnte man nicht wirklich viel erwarten. Durch die verpasste CL-Teilnahme steckte der Klub in großen finanziellen Schwierigkeiten, musste in der Sommerpause gleich 5 Stammspieler abgeben, gleichwertiger Ersatz konnte nicht verpflichtet werden. Dazu kam Pech, dass man (trotz hohem TK) in eine relativ schwierige Gruppe mit Fenerbahce und Mönchengladbach gelost wurde. Das Auftreten in den Gruppenspielen war allerdings sehr enttäuschend, v.a. das letzte Spiel gegen Limassol, das mit einer Mannschaft aus A-Jugend-Spielern abgeschenkt wurde.
Montpellier zahlte in der Champions-League Lehrgeld, dazu fehlte mit Giroud der Torjäger der Meistersaison, und bei einem Jahresetat von nur 30 Mio. Euro kann man auch keine Wunderdinge erwarten.
Eine unglaubliche Enttäuschung war hingegen Lille: Mit neuem Stadion und großen Ambitionen gestartet, folgten erschreckend schwache CL-Auftritte. Dies endete in einem letzten Spiel vor stummem Publikum gegen Valencia, dem Weggang von Torwart Landreau im Streit, und dem wohl folgenden Verkauf weiterer Spieler in der Winterpause. Angesichts der schwachen Europacup-Leistungen der letzten Jahre (letzte Saison Gruppenletzter noch hinter Trabzonspor, in den Jahren zuvor sogar in der KO-Phase der EL mit der B-Mannschaft angetreten) schrieb sogar L'Equipe: „Euch wollen wir international nicht mehr sehen“.
In der Meisterschaft blieb die von vielen befürchtete totale Dominanz des PSG aus. Paris startete mittelmäßig, mit einer neu zusammengestellten und nicht eingespielten Mannschaft, und lief erstmal den Topteam aus Lyon und Marseille hinterher. Vergangenes Wochenende konnte PSG durch einen 1:0-Sieg gegen Lyon die Tabellenspitze erobern, trotzdem bleibt es mit Paris, Lyon und Marseille (vor diesem Spieltag alle punktgleich an der Spitze!) ein spannender Dreikampf.
Während PSG also eine eher enttäuschende Hinrunde spielte, liegt vor allem Marseille weit über den Erwartungen (leider nur national..). Wobei Marseille sich oft zu glücklichen 1:0-Siegen zitterte. Niederlagen wie das 0:4 gegen Brest oder das 1:4 gegen Lyon sprechen da schon eine andere Sprache. Die Tordifferenz von gerade mal +3 auch.
Weitere positive Überraschungen sind Lorient und Nice, die mit mini-Etats den eigentlichen Europacup-Kandidaten Rennes, Bordeaux und Saint-Etienne bisher den Rang ablaufen. So ähnlich wie Freiburg, Frankfurt und Mainz in Deutschland.
Wie sieht die kurzfristige Zukunft für die Ligue 1 aus? Platz 5 gegen Portugal dürfte gehalten werden, wenn Leverkusen seinen Job gegen Benfica macht. Lyon (gegen Tottenham) und Bordeaux (gegen Dynamo Kiev) haben beide schwere Gegner bekommen, mindestens einen der beiden wird es wohl schon in der Zwischenrunde erwischen. Um seinen Ansprüchen gerecht zu werden, sollte PSG die Hürde Valencia schaffen. Gegen Teams wie Dortmund oder Juve sehe ich PSG trotz Millionenkader aber noch als Außenseiter. Gegen Bayern und Barca sowieso. Tipp: Im CL-Viertelfinale ist Schluss.
In der 4JW-Wertung liegt Frankreich nur noch auf Platz 6, jeweils 3 Punkte hinter Portugal und Italien. Aber immer noch komfortable 8 Punkte vor den Niederlanden als nächstem Verfolger. Wenn man eine zusätzliche CL-Quali-Runde vermeiden will, müssen nächste Saison aber mehr als 3 Teams überwintern. Mit PSG, Lyon und Marseille wird Frankreich dafür wohl ein (zumindest vom TK her) schlagkräftiges CL-Trio haben. Dafür wird es wieder ein schwaches EL-Feld geben. Lorient und Nice sind internationale Neulinge mit Mini-Etat, Rennes (derzeit Tabellen-6.) wäre der absolute Horror: 0 Siege in 16 EL-Spielen bisher! Es bleibt zu hoffen, dass Bordeaux (guter TK), oder Saint-Etienne (traditionell kein Abschenken des Europapokals) sich für die EL qualifizieren.
Nächste Saison könnten mit Nantes und Monaco zwei Traditionsklubs die Rückkehr in die Ligue 1 schaffen. Und Monaco würde, mit neuem russichen Präsidenten à la Abramovitch, auch eine gehörige Finanzkraft mitbringen. Die 75% Steuer dürfte den Monegassen auch egal sein, dort zahlt man nämlich gar keine Steuern.
Mittelfristig dürfte PSG die angestrebte Dominanz der Liga gelingen: Marseille und Lyon leiden unter finanziellen Problemen, und PSG hat als erster neureicher Klub einen Weg gefunden das Financial Fairplay zu umgehen: Einfach einen Vertrag mit der Qatar National Bank als Hauptsponsor abschließen, über 100 Mio. Euro / Jahr. Und schon kann man wieder mindestens 100 Mio. pro Jahr ausgeben, eventuelle Mehreinnahmen aus Champions League etc kommen noch obendrein.
Was mich, obwohl langjähriger PSG-Anhänger, dabei ziemlich nervt ist dass von dem ganzen Geld fast nichts dem französischen Fußball zugute kommt. Das Geld geht fast ausschließlich für Stars aus der Serie A drauf. Nichts wird in französische Talente investiert, der erhoffte Geldsegen für die kleineren französischen Vereine blieb aus. Auch das enorme Potential der Region Paris wird ignoriert: Eine Riesenanzahl junger Talente hofft im Großraum Paris auf eine Karriere als Profifußballer, die Nachwuchsabteilung von PSG bringt aber kaum mal einen Profi hervor. Die meisten Talente müssen abwandern, und ihre Karriere in der Provinz beginnen. In dieser Hinsicht sind die Investment der Qataris zwar ein Segen für PSG (und indirekt über dessen Attraktivität auch für die französische Liga), die Nachwuchsförderung kriegt davon aber überhaupt nichts ab.
- Cirdan
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Re: Frankreich
mmh... 100 mio Euro pro Jahr dürften allerdings schwerlich marktüblich sein, und daher wäre es für mich etwas überraschend, wenn die UEFA das nicht beanstandet. PSG ist auch nicht der erste neureiche, der in die Richtung geht; ManCity hat einen vergleichbaren Deal mit Etihad gemacht, allerdings "nur" über 40 mio pro Jahr und mit ein paar schwer zu beziffernden exklusiven Elementen (speziell dem Etihad Campus), so dass ich bei denen nicht davon ausgehe, dass das Probleme gibt... aber 100 mio pro Jahr, soweit ich das ergoogeln kann für Trikotsponsoring und Stadion (und beim Stadion noch nicht einmal Exklusivrechte), das ist etwa das dreifache von dem, was der Markt bei europäischen Spitzenklubs hergibt (der erwähnte Vertrag von ManCity, Barcelona, Bayern, Real, ManU). Die einzige Möglichkeit, dass das anerkannt wird, wäre wenn die UEFA QNB nicht als mit dem Eigentümer verbandelt wahrnimmt. Wenn die UEFA ihre eigenen Statuten ernst nimmt, dürften dagegen nur 30 bis maximal 50 Millionen als Einnahmen im Sinne des FFP gelten; der Rest müsste als Eigentümerzuschuss durch die Hintertür wieder rausgerechnet werden.froglegeater hat geschrieben: Mittelfristig dürfte PSG die angestrebte Dominanz der Liga gelingen: Marseille und Lyon leiden unter finanziellen Problemen, und PSG hat als erster neureicher Klub einen Weg gefunden das Financial Fairplay zu umgehen: Einfach einen Vertrag mit der Qatar National Bank als Hauptsponsor abschließen, über 100 Mio. Euro / Jahr. Und schon kann man wieder mindestens 100 Mio. pro Jahr ausgeben, eventuelle Mehreinnahmen aus Champions League etc kommen noch obendrein.
- Macaroli
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Re: Frankreich
D. h. die Qatar National Bank ist Eigentümer und zugleich Sponsor. Ja, das muss man vielleicht nochmal überdenken. Wenn sie nicht Eigentümer wären, könnte man das glaube ich kaum beanstanden. So muss man halt beobachten, dass sie nicht Spnsorengelder an sich selbst zahlen (überspitzt gesagt), nur um das FFP zu umgehen.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)
- Macaroli
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Re: Frankreich
Wayne Rooney wrd anscheinend vom Spitzenreiter der 2ten französischen Liga umworben, dem AS Monaco. Der ehemalige Europapokalsieger war international weitgehend in der Versenkung verschwunden, aber nun greifen die üblichen Schema: Ende 2011 erwarb der russische Milliardär Dmitri Rybolowlew die Mehrheitsanteile und man strebt wohl gleich nach höherem. Sehr attraktiv natürlich der Wohnort Monaco für die Stars, weil sie ihr hart verdientes Geld nicht gleich wieder für allgemeine Zwecke abführen müssen (okay, war ein wenig zynisch).
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)
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Klaus
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Re: Frankreich
Den Aspekt hatte ich noch gar nicht bedacht. Im Prinzip hat der AS-Monaca damit ja einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil gegenüber französischen Clubs der französischen Liga. Es ist schade, daß damit ein weiterer Traditionsverein in die Hände eines raffgierigen Milliardärs gefallen ist, jetzt könnte wieder das Übliche passieren: Der Verein könnte herumgetreten werden wie ein Spielball mit Milliardengeldern zu Europas Fußball-Elite gepusht werden, wobei er jedes Jahr rote Zahlen schreibt um dann fallen gelassen zu werden wie eine heiße Kartoffel, wenn die Luft raus ist.
- froglegeater
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Re: Frankreich
diese fiskale Sonder-Position ist Thema eines dauernden Streites in Frankreich. Siehe hierzu ein Artikel in l'Equipe von dieser Woche (leider nur auf französisch).Macaroli hat geschrieben:Sehr attraktiv natürlich der Wohnort Monaco für die Stars, weil sie ihr hart verdientes Geld nicht gleich wieder für allgemeine Zwecke abführen müssen (okay, war ein wenig zynisch).
Die Privilegien von Monaco sind nicht zu unterschätzen: Keine Sozialabgaben, keine Einkommenssteuer!
Lohnkosten machen die meisten Ausgaben eines Profivereins aus, und ob man diese mit 50% (wie in Frankreich) oder 0% und ohne Sozialabgaben (wie in Monaco) versteuern muss, macht einen großen Unterschied. Letzendlich muss der AS Monaco nur halb so hohe Bruttogehälter zahlen, damit die Spieler dasselbe Netto-Gehalt wie bei der Konkurrenz bekommen.
Die anderen Profiklubs haben schon oft versucht, Monaco zu zwingen auf seine Privilegien zu verzichten. Mit dem durchaus logischen Argument, dass die handelsrechtliche Gesellschaft eines jeden Vereins, der an den französischen Profiligen teilnimmt, in Frankreich registriert sein muss. Und damit auch die Steuern in Frankreich bezahlt werden. Das ist in den Statuten der LFP (frz. Analog zur DFL) so festgelegt.
Aber irgendwie schafft es Monaco seit Jahrzehnten, sich da rauszwinden.
- desch
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Re: Frankreich
Da sollte doch eigentlich ein Sozialistischer Präsident Hollande doch eigentlich schwer dahinter sein. Schliesslich wäre sowas überall ausser in Monaco populär. Und die wählen ihn ja nicht^^. Persönlich finde ich die Regelung ziemlich seltsam. Wie hat es Monaco geschafft so lange diesen Wettbewerbsvorteil zu erhalten? Und vor allem, wie hat es Monaco geschafft trotz dessen abzusteigen^^.froglegeater hat geschrieben:Die anderen Profiklubs haben schon oft versucht, Monaco zu zwingen auf seine Privilegien zu verzichten. Mit dem durchaus logischen Argument, dass die handelsrechtliche Gesellschaft eines jeden Vereins, der an den französischen Profiligen teilnimmt, in Frankreich registriert sein muss. Und damit auch die Steuern in Frankreich bezahlt werden. Das ist in den Statuten der LFP (frz. Analog zur DFL) so festgelegt.Macaroli hat geschrieben:Sehr attraktiv natürlich der Wohnort Monaco für die Stars, weil sie ihr hart verdientes Geld nicht gleich wieder für allgemeine Zwecke abführen müssen (okay, war ein wenig zynisch).
Aber irgendwie schafft es Monaco seit Jahrzehnten, sich da rauszwinden.
- froglegeater
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Re: Frankreich
Dasselbe dachte sich schon Charles De Gaulle, französischer Präsident in den 60er Jahren. Er brach einen überaus populären "Steuerkrieg" mit Monaco vom Zaun, der sogar in einer Schließung der Grenzen und damit einer Isolation Monacos endete. Am Ende stand der Kompromiss, dass alle französischen Staatsbürger in Monaco nach französischem Recht besteuert werden. Nur nicht-Franzosen können weiterhin steuerfrei im Fürstentum leben.desch hat geschrieben: Da sollte doch eigentlich ein Sozialistischer Präsident Hollande doch eigentlich schwer dahinter sein. Schliesslich wäre sowas überall ausser in Monaco populär. Und die wählen ihn ja nicht^^.
Französische Spieler des AS Monaco zahlen daher die französische Einkommenssteuer. Nicht-französische Spieler sind von jeglichen Steuern befreit.
Weil die Präsenz Monacos durchaus im Interesse der anderen französischen Spitzenklubs ist. Beispeilsweise starteten die Präsidenten von Lyon und Marseille 2004 eine große Kampagne, in der sie auf die ungleichen Chancen von Monaco und den anderen französischen Klubs hinwiesen. Allerdings nicht mit dem Ziel, die Regeln für Monaco zu verschärfen, sondern die Steuergesetze für alle anderen französischen Vereine aufzuweichen. Was auch gut funktionierte. Am Beispiel Monaco in Frankreich, konnten die Vereinsbosse gut demonstrieren wie die französischen Klubs in Europa benachteiligt und deswegen weniger wettbewerbsfähig sind. Mit diesem einfachen Beispiel schaffte man es, Gehör bei der Regierung zu bekommen. Fußballspieler wurden darauf als "Unterhaltungskünstler" deklariert, und 30% ihres Gehalts wurde, wie für Musiker und andere Künstler, steuerfrei.desch hat geschrieben:Persönlich finde ich die Regelung ziemlich seltsam. Wie hat es Monaco geschafft so lange diesen Wettbewerbsvorteil zu erhalten?
Die Regierung Sarkozy hat diesen Steuervorteil 2010 zwar wieder einkassiert, aber dieses Beispiel zeigt gut wie Monaco den anderen Profiklubs bei der Lobbyarbeit dient.
Das frage ich mich auch oft.desch hat geschrieben:Und vor allem, wie hat es Monaco geschafft trotz dessen abzusteigen^^.
Eine Erklärung ist eventuell dass sich Monaco, trotz Unterstützung des Fürsten, immer als Ausbildungsverein verstanden hat. Der Fürst von Monaco hat höchstens einstellige Millionenbeträge zur verfügung gestellt, die in v.a. die Nachwuchsarbeit investiert wurden. So wurden von der Weltmeister-Elf 1998 z.B. Barthez, Thuram, Trezeguet und Henry beim AS Monaco ausgebildet.
In den letzten Jahren war die Nachwuchsakademie wenig erfolgreich, und daraus resultierte der Abstieg.
Mit dem Einstieg des russischen Milliardärs Rybolovlev hat man diese Nachwuchs-Philosophie über Bord geschmissen und investiert nun großes Geld in ausländische Stars. Ab jetzt dürfte der Steuervorteil (keine Steuern für nicht-Franzosen) für dne AS Monaco erst wirklich wichtig werden.
Deswegen auch der stärker werdende Protest der anderen Klubs
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