Macaroli hat geschrieben:Ich finde es immer noch lustig, dass Beiträge von JohnDRockford nicht ausschließlich als Satire wahrgenommen werden. ^^ "The same procedure as last year Miss Sophie?" - "The same procedure as every year, James." Ich schau mir das ja seit Jahren nicht mehr an, kenn aber noch jeden einzelnen Ablauf. Aber ich sag mal, das was John kann, kann ich auch...
Sie sind zwar etwas überspitzt formuliert, aber keinesfalls Satire.
Macaroli hat geschrieben:
Admiral von Schneider:
"Kaufen, wir müssen kaufen, kaufen, kaufen. Egal was es kostet, wir müssen kaufen. Alle die nicht kaufen sind Dilettanten und Nichskönner. Nur wenn ich Geld ausgebe, zeige ich, was ich kann. Die Wahrheit liegt nicht auf dem Platz, sie liegt im Geld-Ausgeben. Ich muss so richtig Verlust machen, nur dann werde ich wahrgenommen. Und ich kann das auch noch 30 bis 300 mal so wortgleich wiederholen. Mehr Infos gibt es eh nicht zu wissen. Und mit dieser Philosophie habe ich schon ein dutzend Unternehmen an die Wand... ähm... noch oben gebracht. Skol!"
Nur der Wandel bringt positive Veränderung. Ich habe da tatsächlich mal einen Moment drüber nachgedacht, das Zitat passt in gewisser Hinsicht wirklich, zumindest der vierte Satz. Wie soll man denn die dringend benötigte Aufwertung und den dringend benötigten Imagewandel der Bundesliga forcieren, wenn man nicht wahrgenommen wird? Weder durch den CL-Sieg, noch durch den Gewinn des Weltmeistertitels wurde die Bundesliga im Vergleich zu den anderen TOP-Ligen aufgewerte, sportlich sowieso nicht, da spielt man heute immer noch auf dem Level von vor fünf Jahren.
Macaroli hat geschrieben:
Sir Toby:
"Cheerio Miss Sophie. Wir können gegen die Preise eh nichts machen. Außerdem hat mein Verein schon seit Jahren ein Transferminus... und ein Stadionminus und ein Fan-Minus... und ein Catering-Minus... ach ists eh egal unser Boss der Hasan kümmert sich um alles. Ich nehm noch einen, Prost!"
Mr. Pommeroy:
"Happy new Year. Warum können wir nicht einfach gut zueinander sein."
Mr. Winterbottom:
"Die Bundesliga ist die schönst Liga der Welt - The Premier League is the best league in the world - La Liga mejor liga del mundo. "
Nice, sehr nice!
Macaroli hat geschrieben:
Milans Transferminus liegt auch daran begründet, dass sie einkaufen müssen, wenn sie weiter hoch wollen. Der Kader ist nicht der Kracher. Ohne Zugänge ist die Qualifikation für einen Europcup alles andere als gut planbar. Die Zugänge sind teilweise überteuert. So z. B. André Silva, sicher kein schlechter, aber ich würde sagen, der kann eine starke Karriere hinlegen, aber fast 40 Mio. € sind eigentlich viel zu viel. Der ist Vergleichbar mit Renato Sanchez. Da muss noch eine sehr hohe Leistungssteigerung kommen, damit sich das rechtfertigt. Ansonsten ist es ganz okay, was da kam, das sind Transfers, wie sie der BvB tätigen könnte, nur der hat im Vergleich zu Milan bereits eine sehr starke Mannschaft.
Das sind halt mittlerweile die Preise, die aufgerufen werden. Die Situation ist klar: Zahl oder stirb!
Man muss einkaufen, wenn man weiter hoch will, richtig, und bei Milan sieht man wenigstens den Willen, das auch erreichen zu wollen.
Schaut man sich dagegen den SC Freiburg oder den 1. FC Köln an, dann passiert da mal bisher überhaupt nichts. Bei Köln wird eher Modeste noch gehen, dafür holt man Cordoba aus Mainz, ganz klasse! Freiburg verliert mal wieder eine Reihe an Spielern und Hertha ist bisher auch nicht qualitativ besser geworden. Entweder diese Vereine wollen nicht nach oben, sie können systembedingt nicht, oder sie sind unfähig.
Das Ganze führt dann dazu, dass man, wie oben beschrieben, höchstens negativ wahrgenommen wird. Wer will denn als Fußballstar in einer Liga spielen, die keinen Erfolgswillen zeigt, keine Stars besitzt und lau bezahlt? Von diesem Image muss die Bundesliga dringend wegkommen. In England ist es das Geld, in Spanien ist es der Ruf und das Geld, in Italien ebenfalls, und die Bundesliga besitzt keine dieser Pull-Faktoren, die selbstverständlich bei TV-Vertragsverhandlungen u.Ä. eine erhebliche Rolle spielen.
Macaroli hat geschrieben:
Natürlich will ich es auch nicht verteidigen, dass die Bundesliga nicht das Ende der Nahrungskette ist, aber das sind Realitäten, die man annehmen muss. Seit ich in den 80er Jahren Fussball schaue war das schon so. Anfangs waren es die Italiener, dann Barca und Real bis heute. Seit Ende der 90er Jahre die Engländer. Hier wurde teilweise das doppelte bis dreifache an Ablösen gezahlt und auch die Gehälter waren und sind in der Spitze deutlich höher. Wenn man mal davon absieht, dass das alles in keinem Verhältnis mehr zur Leistung steht und wie eine Blase wirkt, die überhitzt wirkt, so ist es natürlich Schade, dass selbst der FC Bayern nicht in der Spitze mithalten kann. Da gibt es mind. 8-10 Klubs, die bereit sind mehr Geld in die Hand zu nehmen. Und das ist auch ein wenig bitter. Die Spitzenspieler der Generation Messi und Ronaldo haben nie ein Spiel in der Bundesliga bestritten. Spieler wie Zidane und Ronaldhino ebenfalls nicht. Und die nächste Generation an Weltfussballern wird das auch nicht tun. Es sei denn, sie spielt in der deutschen Jugend, aber dann werden entsprechende Spieler auch bald wegwechseln.
Und genau das ist der Punkt. Was ich da vermisse ist eine Art "Fahrplan" seitens der Liga- und Clubverantwortlichen, wie man in den nächsten Jahren diese Missstände zu beheben gedenkt. Man kennt die Ausgangssituation und die Konkurrenzsituation und tut daraufhin....nichts.
Da muss doch die Fragestellung eigentlich lauten: Wie können wir die erfolgreichen Systeme aus England und Spanien am schnellsten und am besten bei uns umsetzen? Welche Faktoren sind für uns nachteilig? Wir können wir diese nachteiligen Faktoren positiv beeinflussen.
Das hätte alles schon in den 90ern erfolgen müssen. In Spanien und England ist man so verfahren, die Früchte erntet man heute.
Das war die Bundesliga damals verpasst hat, gehört heute schnellstmöglich nachgeholt.
Macaroli hat geschrieben:
Das ist gerade Stand der Dinge. Es gab immer wieder Jahre, in denen wird der Abstand sportlich wie auch finanziell ein wenig kleiner, aber dass die Bundesliga das Ende der Nahrungskette wird, ist wohl eher unwahrscheinlich. Aktuell haben sich die großen Klubs Europas die letzten Jahre finanziell wieder deutlich von der Bundesliga distanziert, jedenfalls was die Ausgaben in Spielermatierial betrifft. Deutschland hat wieder ein wenig Boden gut gemacht, was die TV-Vermarktung angeht, auch das Auslandsgeschäft wächst weiter, aber die Bundesliga zieht immer erst nach, wenn sie die Einnahmen hat. In England war das so, dass die TV-Gelder schon ein Jahr vor der Erhöhung zu einem Kaufrausch führte.
Und natürlich ist die Transferperiode noch nicht abgeschlossen. Auch das gehört dazu, wenn man den Status der Bundesliga hat. Man kann erst reagieren, wenn man weiß, was man verloren hat. Der finaziell gesunde SC Freiburg wird natürlich noch Spieler holen, nachdem sie gerade 20 Mio. € eingenommen haben. Aber sie bewegen sich in ganz anderen finanzielle Gefilden.
Es liegt also noch viel Arbeit vor der Bundesliga.