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Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Di 3. Mai 2016, 19:37
von albanischerschwabe
Gleich zwei mal falsch!
Erstens wird das meiste Geld in der Heimat erwirtschaftet, insofern ist Bremen-Stuttgart tatsächlich sehr wichtig für das Fernsehgeld. Und ein echter Meisterschaftskampf ist besonders wichtig.
Doch auch wenn wir dein Argument zulassen und nur das Ausland betrachten, wäre es nicht hilfreich eine zweite Mannschat zu haben die ausländische Zuschauer anzieht? Insofern ist es nciht klug von Bayern gerade diese zweite Mannschaft zu schwächen, die in der CL etwas erreichen kann.

Dein Beispiel mit Frankreich verstehe ich nicht. Ich glaube kaum dass die französische Liga mehr Zuschauer hat seit PSG dort dominiert, im Gegenteil, sie machen die französische Liga eher lächerlich wenn sie diese mit 20 Punkten anführen und dann es nicht mal ins Halbfinale der CL schaffen.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Di 3. Mai 2016, 22:52
von Macaroli
albanischerschwabe hat geschrieben:Erstens wird das meiste Geld in der Heimat erwirtschaftet, insofern ist Bremen-Stuttgart tatsächlich sehr wichtig für das Fernsehgeld. Und ein echter Meisterschaftskampf ist besonders wichtig.
Hab ich explizit davon gesprochen, dass es um Auslandsvermarktung geht? Nein, hab ich nicht. Das gilt fürs Inland genauso. Schau Dir mal die Live-Pokalübertragungen der letzten Jahre an. Man entscheidet sich da des Öfteren für Bayern, auch wenn der Gegner Hintertupfingen oder wie auch immer heißt.
albanischerschwabe hat geschrieben:[...] wäre es nicht hilfreich eine zweite Mannschat zu haben die ausländische Zuschauer anzieht? Insofern ist es nciht klug von Bayern gerade diese zweite Mannschaft zu schwächen, die in der CL etwas erreichen kann.
Bestreitet das irgend jemand?
albanischerschwabe hat geschrieben:Dein Beispiel mit Frankreich verstehe ich nicht. Ich glaube kaum dass die französische Liga mehr Zuschauer hat seit PSG dort dominiert, im Gegenteil, sie machen die französische Liga eher lächerlich wenn sie diese mit 20 Punkten anführen und dann es nicht mal ins Halbfinale der CL schaffen.
Du hast ein Talent auf Sachverhalte zu antworten, die ich gar nicht geschrieben habe. Hab ich von Zuschauerzahlen im Stadion geredet? Hab ich von Erfolgen in der CL geschrieben?
Ich hab einzig und alleine geschrieben, die fanzösische Liga bekommt mehr TV-Gelder als die Bundesliga. Da kann man nun finden, dass die französische Liga dadurch lächerlich gemacht wird. Ich finde das nicht. Aber Fakt ist die Liga bekommt mehr Geld vom TV. Aber natürlich sind diese Gelder auch immer eine Frage der Situation des Marktes. Nur halten wir mal fest, dass die abartige Dominanz von PSG dem nicht zu schaden scheint. Ich sage aber nicht, dass ich solche Verhältnisse dauerhaft in Deutschland möchte. Von mir aus kann sich sowas wie in England mit Leicester auch gerne mal in der Bundesliga abspielen. Darmstadt Meister 2017? Hey, hätte nichts dagegen.

Aber um auf das Thema zurück zu kommen, könnte es sein, dass die Bundesliga ja wirklich in der nächsten Gelder-Runde einen deutlichen Zuwachs bekommen könnte. Möglicherweise wird sie zusammen mit Spanien Nummer 2 bei der Auslandsvermarktung und bei der Inlandsvermarktung könnte man sich evtl auch vor Frankreich und Italien positionieren. Vielleicht sogar vor Spanien.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Sa 14. Mai 2016, 14:52
von albanischerschwabe
Dass BAyern viele Zuschauer anzieht, bestreitet ja niemand, doch das Wichtige ist dass auch andere Mannschaften mehr Zuscauer anziehen.... und das wird erschwert wenn schon am Anfang der Saison feststeht wer Meister wird. Da leiden alle.... auch die Bayern. Als Bayern letzte Woche Meister wurde, hat das kaum jemanden interessiert, es sah so aus dass ncith mal die Bayern-Fans sich besonders freuen.
Insofern ist es eben nicht klug den einzigen Gegner zu schwächen, unda das ist ja das eigentliche Thema. Ich habe es schon einmal gesagt, wir befinden uns seit ein paar Jahren im Wettkampf der Ligen, Bayern kann nicht alleine überleben, sie müssen schon darauf achten nciht die eigene Liga lächerlich zu machen.

Ich glaube, dass, seit PSG diesen Abstand in der französischen Liga hat, die Liga eher Ansehen verloren hat. Sowohl in Frankreich als auch im Ausland. Die Steigerung der Einnahmen beim Fernsehrvertrag kann man nicht als Steigerung des Interesses an der Liga ansehen. Da spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Ich behaupte die hätten kein Cent weniger gekriegt ohne PSG.

Ja, es wird sicherlich einen Zuwachs beim Fernsehgeld für die Buli geben, doch es wäre noch ein größerer Zuwachs wenn wir ein echtes Meisterschaftsrennen hättten. Wichtig ist ja das Interesse für die Liga zu steigern, beim Fernsehvertrag ist man den Gegebenheiten ausgeliefert. Und wenn ich mich recht entsinne war das Interesse unglaublich groß als Dortmund und Bayern sich echte Duelle lieferten, so um 2012 rum. Es war elektrisierend. Und Bayern hat dafür gesorgt dass es nciht mehr so ist....weil sie den Gegner geschwächt haben. Und das ist nciht besodners klug.

Vielleicht sollte ich dazu noch etwas sagen. Hummels und Lewandowski sind etwas ambivalent, da sie zwar Dortmund schwächten jedoch beide aber echte Verstärkungen für die Bayern sind. Dagegen war Götze nur eine Schwächung des BVB.
Insofern krtisiere ich sie für Götze, aber nciht unbedingt für die beiden anderen. Doch auch da kann ich die Leute verstehen die das kritisieren, denn wie gesagt, auch Bayern profitiert von einem starken Gegner.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: So 15. Mai 2016, 00:50
von kleinerfisch
Ich denke, alban hat grundsätzlich recht.
Man darf nicht vergessen, dass die TV-Verträge nach Vergangenheitsdaten gemacht werden.
Die Quoten waren gut und die Käufer schreiben das in die Zukunft weiter.
Falls die Quoten aber mal fallen, wird der nächste Vertrag eben schlechter und wenn sie wieder steigen wird es ebenso eine Verzögerung geben, bis die Verträge wieder lukrativer werden.

An mir selber und meiner Umgebung merke ich schon einen Effekt. Man schaut weniger Bundesliga, noch weniger Bayern-Spiele (Ausnahme: Bayern-Dortmund) und stattdessen Spanien (die Duelle der großen Drei) und vor allem England.

Gibt es zwei gute Vereine in einer Liga, gibt es halt nur zwei Spiele auf hohem Niveau.
Bei drei Vereinen sind es schon sechs.
Und bei 5 sind es dann schon zwanzig.
Mit den nationalen Pokalen erhöht sich die Differenz noch.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: So 15. Mai 2016, 22:50
von Macaroli
Doch, doch, die Bayern-Fan freuen sich über die Meisterschaft. Das Eintüten des Titelgewinns fiel nur eben in die Woche zum CL-Ausscheiden. Die Emotionen sind durchaus auch hier da. Zumal das mit vier Titeln in Folge ja wirklich ein historisches Ereignis war.

Ich muss nochmal auf die Vermarktungsmöglichkeiten eingehen. @albanischerschwabe: Ich verstehe Deine Argumente. Es ist die Befürchtung da, dass Dortmund in der nächsten Saison nicht mehr Schrithalten kann mit den Bayern, weil mit Hummels der stärkste Abwehrspieler den Verein verlässt. Ja, es ist gewünscht, dass überhaupt wenigstens ein Verein den Bayern Paroli bieten kann und ich muss sagen, dass sehe ich auch so. Ich will auch einen engeren Wettbewerb. Es ist eher die Frage, wie erreichen wir das? Bei Hummels kann ich mal wieder nur sagen, für Bayern sehe ich da nichts Schlechtes daran, dass er nun kommt. Letztes Jahr hat der damalige Tabellenzweite Wolfsburg mit De Bruyne ebenfalls einen seiner stärksten Spieler abgegeben, ja vermutlich sogar seinen mit Abstand besten Spieler. Aber weil es nicht Bayern war, war das mediale Echo relativ klein. Die ganze Liga hat mit De Bruyne einen Weltklassespiele verloren. Das ist wohl offensichtlich in der Wahrnehmung okay. Wäre er nun zu Bayern gewechselt, können wir uns denken, was die Stimmung gewesen wäre. Wir müssen uns fragen, warum können andere Vereine nicht ebenfalls ihre Spieler halten und kommen eben doch an diesen Punkt, dass andere mehr, deutlich mehr zahlen können. Und wenn man die Einkommensverhältnisse betrachtet, Investorenklubs anschaut, dazu noch die steuerlichen Unterschiede sieht (die im Vergleich zu anderen Ländern meist gegen Deutschland sprechen), so komme ich eher zu dem Schluß, dass Bayerns internationale Spitzenposition keine Selbstverständlichkeit ist und auch schwer verteidigt werden muss.
albanischerschwabe hat geschrieben:Insofern ist es eben nicht klug den einzigen Gegner zu schwächen, unda das ist ja das eigentliche Thema.
Das wäre ein anderer Thread, hier geht es um Finanzierung von Erfolg. Und diese Finanzierung betrifft die ganze Liga. Jeder Verein muss für sich das Maximum heraus holen. Was nicht heißt, dass man nicht regulieren kann, aber die Szenarien haben wir auch schon ein paar Mal diskutiert, wenn Bayern bewusst die Bundesligakonkurenz schonen würde.

Und jetzt doch nochmal ein Nachklapp zu den TV-Geldern. Wenn wirklich ein spannender Meisterschaftskampf hohe Gelder garantieren würde, dann hätte die Bundesliga in der Vergangenheit deutlich besser abschneiden müssen im Vergleich mit v. a. Spanien, Italien und Frankreich. Nein, es liegt immer ausschließlich an Angebot und Nachfrage, nicht weniger. Und ob es eine Konkurrenzsituation gibt. Die ist im deutschen Pay-TV-Markt praktisch nicht vorhanden. Darum ist eine englische Situation utopisch.

Ich behaupte allerdings tatsächlich, dass Paris SG der vermarktungsfähigkeit der französischen Liga mehr nutzt, als schadet. Alleine Ibrahimovic ist genial zu vermarkten. Natürlich ist der Verlauf der Saison so auf Dauer nicht wünschenswert. Aber schaut man sich die Einschaltquoten an, dann wird wer geschaut? Paris, was sonst. So wie Bayern die Sky-Einschaltquoten weit anführt. Von Sättigung ist da weit und breit keine Spur.

Aber nun schweifen wir doch leicht ab. Kurz gesagt, es wäre auch von meiner Warte her wünschenswert, wenn ein paar Vereine zu Bayern aufschließen. Aber das erreichen wir nicht dadurch, dass Bayern sich beschränkt oder Nicht-Tranfers tätigt. Das erreichen wir nur, wenn die anderen Vereine weiter wachsen können. Und weiter gedacht bedeutet das, dass die ganze Bundesliga weiter wachsen muss. Neue Einnahmemöglichkeiten erschlossen werden. Besonders der Auslands-TV-Markt hat da Potential.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Do 26. Mai 2016, 10:49
von albanischerschwabe
Der Pay-TV-Markt scheint sich auch in Deutschland zu entwickeln, so sagen es mir zumindest einige die eswissen müssen....

Gut dass du die Buli vor 15 Jahren ansprichst. Ich behaupte, dass, mit den jetzigen Bedingungen im Fernsehmarkt und der damaligen Spannung, die Buli mehr Geld kriegen würde, als sie mit dem nächsten TV-Vertrag reinholen werden.
Natürlich ist es schade dass DeBruyne ging, nicht nur für Wolfsburg, sondern für die ganze Liga. Und ich hätte den Bayern nicht unbedingt einen Vorwurf gemacht, er war ja ein Spieler der den Bayern weitergeholfen hätte.
Ich denke dass Bayern die Politik der "Gegnerschwächung"(also einen Spieler holen den man nicht wirklich will, sondern den Transfer durchzieht nur um den Gegner zu schwächen) aufgeben sollte.

Naja, ich versuche das ganze positiv zu sehen, ich glaube wir werden in den nächsten Jahren mehr Spannung sehen. Und es gibt ja auch ein paar Gründe dafür.
1. Ancelotti! er ist kein Fanatiker wie Guardiola, er wird wohl nicht jedes Spiel so ernst nehmen, sodass Bayern mehr Punktverluste hat. Aber dann in der CL hoffentlich etwas erfolgreicher sit. Bei Guardiola war es ja merkwürdig dass Bayerna drei mal in Folge augerechnet für die wichtigste Phase der Saison so ein bisschen die Form verlor
2. Tuchel! Er scheint so ein Fanatiker wie Guardiola zu sein, er nimmt jedes Spiel ernst. Ich glaube dass Dortmund auch in der nächsten Saison über 80 Punkte holen werden(diese Saison hätten sie ja 83 geholt, wenn sie diese gebraucht hätten)
3. Heidel! Ich halte sehr viel von ihm. Er wird das volle Potenzial von Schalke entfalten und ein bisschen mehr rausholen. Spätestens in der Saison 2017/2018 wird Schalke die klare dritte Kraft werden und schon näher an Dortmund rücken. Und in den Jahren danach erwarte ich sie in der Nähe von Dortmund.
4. Die Abschaffung der 50+1-Regel. Schon jetzt sehe ich eine Mehrheit für die Abschaffung, wird sich vermutlich nur weiter verstärken. Und ich behaupte die Investoren würden die Buli sofort zur reichten Liga machen.

Und an alle die das für unmoralisch halten...... diese Linie haben wir schon vor vielen Jahren überschritten, imFussball ist nichts mehr moralisch! Wie hat doch jemand mal gesagt: Fussball ist eine Religion!

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Mo 4. Jul 2016, 20:49
von valhalla
Hab da was interessantes gefunden http://sport.orf.at/stories/2255501/

lg

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Mo 4. Jul 2016, 22:02
von ccfcsvw
Real und Barcelona werden es verschmerzen können. Ich würde vermuten, dass es im Verhältnis zum Vereinsbudget Alicante und Elche am heftigsten trifft.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Di 5. Jul 2016, 17:00
von julianomm
Hoch lebe die EU.

Ist gar nicht zynisch gemeint. Ist unfair wenn die im internationalen Wettbewerb stehen und dann von ihren Politikern Millionen kassieren.

In Deutschland uberlegt man, die Vereine für Polizei Einsätze zahlen zu lassen...

Hoffe, dass die UEFA ihr financial fair play noch etwas deutlicher durchzieht.

Re: Finanzierung von Erfolg

Verfasst: Sa 6. Aug 2016, 13:54
von julianomm
So, auch in Italien steigen jetzt ein weiteres (chinesisches) Unternehmen bei Fußballvereinen ein.

https://www.tagesschau.de/sport/ac-mail ... a-101.html

Besonders interessant für mich vor allen die Bewertung mit 740 Mio. Für einen Club der in der letzten Zeit nicht viel aufweisen konnte.

Der BVB ist an der Börse mit ca. 370 Mio. € bewertet, also recht genau die Hälfte. Und in meinen Augen ist der BVB sportlich besser aufgestellt, international deutlich bekannter und hat mehr Fans als AC Mailand.

Ein weiteres Indiz für mich, dass die 50+1 Regel in Deutschland mittlerweile dazu führt, dass hier deutlich weniger Investoren unterwegs sind. So können selbst größere Vereine die nicht Bayern halten ihre Topstarts nicht halfen (Wolfsburg - De Bruyne, BVB - Mündogan, Micki etc, Gladbach - Xhaka). Der Großteil wandert dabei gar nicht ins sportlich erfolgreiche Spanien, sondern dorthin, wo man für viel Geld aktuell wenig Leistung bringen muss: England.

WENN die 50+1 fallen sollte und sich in der BuLi ebenfalls die Investoren ausbreiten, werden die Topspieler nicht so schnell abwandern. Aktuell steht die BuLi noch nicht schlecht da. Aber ich habe die Angst, dass wir in mittelfristig immer weiter zurückfallen in der Hackordnung