Zu den Ticketpreisen mal eine ganz einfach Rechnung. In München sind alle Heimspiele, jedenfalls soweit man davon ausgehen kann, dass es sie gibt (DFB-Pokal ist ungewiss, weil da entscheidet sportlicher Erfolg und das Los ob man überhaut zu Hause antreten darf und wie oft). Die Allianz-Arena bietet 75.000 Zuschauern Platz. Angenommen, nur mal angenommen und völlig unabhängig von Investoren oder nicht, man würde für alle Zuschauer den Preis 5,- € erhöhen. Auch unabhänig davon, ob ich das als Stadionbesucher toll finde. Und gehen wir mal davon aus, es kommt zu keinem Einbruch der Besucherzahlen aus diesem Grund. Dann wären das Mehreinnahmen von 375.000,- €. Sprich bei 17 Bundesligaheimspielen 6,375 Mio. €. Nicht die Welt bei den heutigen Preisen aber doch sehr viel Geld. Ob als Gehalt für einen guten Spieler, ob als Investitionen in die Infrastruktur oder in die Jugendförderung. Egal was. Meint Ihr, man handelt unternehmerisch vernünftig, wenn man bewußt sagt, wie verzichten darauf? Was ich damit einfach noch mal sagen will ist, dass ein Verein ob mit oder ohne Mehrheitsinvestor diese Sachen nicht einfach ignorieren kann. 
Bayern hat eines der größten Stadien, bei anderen Vereinen wäre es weniger Geld und wieder andere Vereine können vermutlich wirklich nicht erhöhen, weil der Zuschauerschwund dann evtl. doch nicht für Mehreinnahmen sorgt. Aber für so manchen Verein sind auch 0,5 - 1 Mio. schon viel Geld.
Und was die Zusammensetzung der Fankultur angeht, hat sich was verändert. Was ich aber nicht so prickelnd finde ist, von Besserverdienenden und Arbeitern zu sprechen. Ich wills nicht ignorieren, natürlich kann ein Hilfsarbeiter (am besten noch bei einer Zeitarbeitsfirma), sich nicht das Gleiche leisten wie ein Abteilungsleiter (einfach mal aus der Luft gegriffen). Aber es ist natürlich immer auch die Frage, wie viel Einsatz gebe ich für ein Hobby. Der Besuch eines Spiels, meines Lieblingsklubs ist ein Tagesausflug (Hin- und Zurück) - selbst wenn ich nach Stuttgart gehen würde (1 Std. weg) dann wäre mein größtes Hindernis nicht, ob die Karte 5 oder 10 € mehr kostet, sondern was bedeutet das zeitlich (bis ich wieder zu Hause sitze - ein halber Tag). Und auch hier ist der Ticketpreis nur ein Teil der Kosten. Auch hier will ich nun nichts banalisieren. Natürlich gibt es Leute, die sich früher 17 Heimspiele gaben und so manches Auswärtsspiel - und heute können sie es sich nicht mehr leisten, zumindest diesen Stil. Und in England ist dies alles noch sehr viel stärker.
Was mich bei der ganzen Sache noch interessieren würde ist, wie viele englische Fans denn wirklich die Bundesliga besuchen? Wahrscheinlich wird man da nicht auf sichere Zahlen kommen können. Ist vermutlich noch nicht flächendeckend ermittelt worden. Es wird hier ja gerne als Argument angeführt. Ich vermute aber mal, dass keine Völkerwanderungsartigen Hin- und Weg-Bewegungen statt finden werden. Wobei einen 
Artikel habe ich nun doch gefunden. Hier schreibt man beim BvB (aus dem Herbst letzten Jahres) von 1000 englischen Fans jedes Wochenende. Respekt! So viele hätte ich nicht erwartet. Wenngleich darüber natürlich immer noch keine Aussage getroffen ist, wie viele denn wirklich nur für Fußball pendeln. Ich meine, wenn ich gerade in Manchester bin (und ich hätte das Geld für den Stadionbesuch - und würde sogar noch Karten bekommen  

 ) würde ich auch hin - das würde ich aber auch in Porto, in Wien oder Turin machen, genauso wie ich ein American Football - Spiel besuche, wenn ich die Gelegenheit habe NFL live zu sehen. Ich fahr oder fliege aber nicht extra an diese Orte, nur wegen eines Spieles.
Interessant noch der Einwurf zur Jugendarbeit. Ich sehe das auch so, dass die aktuellen Investorenklubs in Deutschland da sehr engagiert sind. Natürlich können die, gerade auch aus ihrem Umfeld heraus, nicht beliebig viele Talente generieren. Aber der Satz hier passt sehr gut:
Deluge hat geschrieben:Ist ja auch nicht so, als ob alle Jugendspieler des VfB Stuttgart auch tatsächlich in Stuttgart beim VfB das Fussballspielen begonnen haben. Die holen sich doch ganz genauso die Talente aus dem Umland und von kleineren Vereinen.
Klar sind das nicht alles Stuttgarter. Und ich bin räumlich ja relativ nah am VfB Stuttgart dran, lese die entsprechenden Zeitungen. Ich hoffe dabei, dass ich desch nun nicht zu Nahe trete (er wirds verkraften ^^), aber der VfB musste immer wieder Talente gerade auch an Hoffenheim abgeben. Richtig! Nicht immer machen die Stuttgarter aber einen glücklichen Eindruck, wenn es darum geht die Talente halten zu wollen. Selbst ein Nachwuchstrainer hat bereits die Seiten 
nach Hoffenheim gewechselt. Das alleine auf das Geld zu schieben wäre zu einfach. Die jungen Spieler haben, laut Stuttgarter Nachrichten, Förderverträge (sie sind ja noch keine Profis), hierbei ist bei hohen Beträgen von 2500,- € monatlich die Rede. Laut dem gleichen Artikel kann man also beim einen, wie beim anderen Verein mal ein paar hundert Euro mehr verdienen, aber wichtiger ist die sportliche Perspektive. Plus vielleicht noch die Berücksichtigung des persönlichen Umfeldes des Jugendlichen - hier ist die Rede vom Greenkeeperjob für den Onkel - sofern Lothar Matthäus gerade den Rasen nicht mähen kann.  

 Sag nicht ich, sondern sagen wie gesagt die Stuttgarter Nachrichten. 
Gerade beim VfB beobachte ich das mit Bedauern. Die könnten eine klasse Mannschaft auf dem Platz haben, wenn sie nur ihre besten Nachwuchsspieler gehalten hätten. Aber fairerweise muss man auch sagen, dass die sehr gute Nachwuchsarbeit des VfB noch weiter verbessert wurde. Man hat seit diesem Jahr ein neues Jugendleistungszentrum. Die Ergebnisse werden sich halt naturgemäß nicht sofort zeigen können, aber ich bin mal gespannt.