predator hat geschrieben:Morrandir hat geschrieben:albanischerschwabe hat geschrieben:Dass England mit 53 Millionen Einwohnern so viel mehr Geld aus der TV-Vermarktung im eigenen Land kriegt als die Buli in einem 80 Millionen-Einwohner-Land ist sicherlich nicht so leicht zu erklären für die Manager. Die Begeisterung der Deutchen für die Buli ist ja keinesfalls geringer als die Begeisterung der Engländer für die EPL. Und im Ausland holt die EPL das 4-fache(800 Millionen zu 200) der Buli heraus.
Liegt das nicht einfach daran, dass es in UK mit zwei Unternehmen (British Telecom und Sky) einen echten Pay-TV-Markt gibt, wohingegen Sky in Deutschland allein ist und die Preise für die Lizenzen weitgehend "selbst bestimmen" kann?
 
Das ist sicherlich einer der Gründe, ein anderer liegt in den Abonnentenzahlen:
SKY DE - 4.2 Mio
SKY UK - 12 Mio
BT - 1.2 Mio
 
Wie gesagt, es handelt sich um einen Markt. Vielleicht sind die deutschen Konsumenten einfach nicht bereit, soviel für Fußball auszugeben wie die englischen Konsumenten. Ehrlich gesagt, bin ich auch nicht bereit, soviel für Fußball auszugeben, also so gesehen würde ich die deutschen Konsumenten als vernünftiger bezeichnen. Meiner Meinung nach hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen in den letzten Jahren viel zu viel Geld in die Übertragung von Fußball gesteckt. Ich finde es ein Unding, dass die Rundfunkgebühren immer weiter steigen und damit dann horrend teure Fußballübertragungen finanziert werden. ARD und ZDF sollten sich um die Übertragung von WM und EM kümmern, bei der Fußball-Bundesliga sollten sie sich nur beteiligen, wenn das zu vernünftigen Preisen geht. Ansonsten sollten sie den Bundesliga-Fußball ausschließlich in den Nachrichten behandeln und sich auf regionalen Fußball beschränken, ab 3. Liga abwärts. Im deutschen Pay-TV wird sich dann eben entscheiden, was für Preise bezahlt werden, ganz einfach nach den Spielregeln des Markts. Wenn der Markt nicht lukrativ genug ist, wird sich auch kein zweiter Pay-TV-Anbieter finden.
Wenn es um das Ausland geht, dann muss ich allerdings zustimmen. Die spanische und die englische Liga sind Premium-Produkte. Beide Ligen werden rund um die Welt im Fernsehen konsumiert und ausländische Fernsehanstalten sind bereit einen hohen Preis dafür zu zahlen. Die Bundesliga ist eben immer noch froh, wenn sie überhaupt im Ausland wahrgenommen wird. Das ist schon ein Armutszeugnis für die drittwichtigste Liga der Welt.
Was kann man tun, um im Ausland attraktiver zu werden:
- Einmal braucht es Vereine, die als Zugpferde taugen, das ist ganz klar Bayern München und mit Abstrichen Borussia Dortmund. Ich weiß nicht, wie Leverkusen und Wolfsburg im Ausland wahrgenommen werden, für mich haben beide Vereine immer noch ein bißchen das Image einer grauen Maus. Wahrscheinlich taugt Schalke am ehesten als drittes Zugpferd
- Ausländische Spieler auch aus exotischen Ländern in der Bundesliga, da hat sich viel getan, allein Kagawa reicht aus um die Bundesliga interessant für den japanischen Markt zu machen
- Weltmeister-Titel, ein kleines bißchen trägt so ein Titel bestimmt auch zum Interesse an der Bundesliga bei
- Stars, die ganz großen Stars fehlen noch ein wenig, Spieler wie Messi und Ronaldo gibt es in der Bundesliga nicht. Auch unter den deutschen Nationalspielern fehlt es an Stars, Philip Lahm war viel zu brav um ein internationaler Star zu sein, auch Toni Kroos fehlt irgendwie noch was zum Star, am ehesten fällt in diese Kategorie noch Thomas Müller
- CL-Titel, sowohl englische, spanische, aber auch italienische Vereine präsentieren sich erfolgreicher beim Sammeln von europäischen Vereinstiteln, das ist wohl eines der größten Mankos der Bundesliga, für die 5 Jahreswertung macht es kaum einen Unterschied, ob man jetzt Finalist ist, Halbfinalist oder Gewinner, aber für das Image ist es ein Riesenunterschied