Fußball im Osten

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Alex6
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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Alex6 » Do 9. Mai 2013, 17:41

Klaus hat geschrieben:
Steindi hat geschrieben:Für den Mäzen wird es schwieriger / uninteressanter einen Dorfclub in die Bundesligen zu pushen, weil das Nadelör zwischen RL und 3. Liga sehr schwer zu überwinden ist
Die Vereine ohne Mäzen müssen sich dafür erstmal gegen den Verein mit einem solchen behaupten und sie sind da klar im Nachteil. Man sollte verbieten, daß ein Mäzen mit mehr als 50% in einen Verein einsteigen darf - egal in welcher Spielklasse, dann würde es gar nicht dazu kommen, das solche Clubs sich von unten nach oben durcharbeiten müssten, weil es sie gar nicht gäbe. So wird das Nadelör für die anderen Clubs ja noch enger und das eine Übel mit einem anderen zu bekämpfen, wäre wohl kaum der erstrebenswerteste Lösungsansatz.
Ist Deutschland einzige Land, wo solche Begrenzung gibst?
In vielen Ländern gibst keine Vereinsmitglidschaft.
Gruß Alex

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Macaroli
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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Macaroli » Do 9. Mai 2013, 18:01

Klaus hat geschrieben:Also ich finde schlechter kann man das nicht mehr regeln: Eine eingleisige Liga mit fünfgleisigem Unterbau und drei Absteigern. Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln. Abgesehen davon fände ich eine mind. zweigleisige dritte Liga schon allein deswegen sinnvoll, weil mich die regional begrenzten Duelle viel mehr interessieren würden.
Ja, das sehe ich auch so. Das erinnert an die Zeiten, als es für die eingleisige zweite Liga den direkten Oberligaunterbau gab. D. h. selbst für die, ich weiß nicht mehr wie viele, ca. 10 oder 11 Oberligameister, war dieser Erfolg noch lange kein Aufstieg. Der SSV Ulm ist, wenn ich es richtig überflogen habe 8 mal in solche Runden gestartet und nur 3 mal klappte es dann. Okay, es ist diesmal vielleicht nicht ganz so drastisch, aber ein wenig Lotterie bleibt immer. Ich habe mich das schon von Anfang an gefragt, warum man diese ganze Ligen so konstruieren muss, dass zu einem eingleisigen Oberbau (3. Liga) ein 5-gleisiger Unterbau kommen muss. Mein Favorit wäre auch eher eine 2-gleisige 3te Liga gewesen, dann würden auch die Meister der Regionalligen direkt auftsteigen. Oder man reformiert nochmal die 4-Ligistenstruktur.

Aber gut, kommen wir zum Thema. RB Leipzig ist nun also sicher auf Platz 1. Zum gratulieren ist es aus oben genannten Gründen aber ein wenig zu früh. Der Meistertitel ist meines Erachtens relativ unbedeutend im Vergleich zum Aufstieg und auch nur dies kann das erklärte Ziel sein.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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desch
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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von desch » Fr 10. Mai 2013, 07:23

Naja, das ist eben der Preis für eine eingleisige dritte Liga. Der DFB wollte ja das der Unterbau der 2ten Liga professioneller wird. Und Deutschland ist einfach zu gross und hat daher sehr viele Gebiete mit sehr vielen Mannschaften.
Persönlich finde ich allerdings auch das eine zweigleisige dritte Liga wohl besser wäre, und dann würden jeweils oben Meister und Vize, oder Meister und dann die Vizes Gegeneinander im Playoff um den Aufstieg spielen. Unten würden dann jeweils die Meister aufsteigen, allerdings hat man hier dann immer das Problem das Mannschaften wohl asymetrisch absteigen. Ich weiss jetzt nicht wie dem früher begegnet wurde...bekam die ''damalige'' Oberliga dann einfach mehr Vereine und mehr Spiele zugesteckt? Bei der zweigleisigen Regionalliga gilt dasselbe...
Worauf ich hinaus will, bei der Größe Deutschlands gibt es wohl keinen Modus der wirklich für alle zufriedenstellend wäre.

Persönlich mag ich den RB natürlich nicht, aber da wir ja auch Leverkusen und Wolfsburg (Hoffenheim) haben, muss man auch damit leben. Und WENN sie aufsteigen sollten, dürften wir sie auch sehr bald in der ersten Liga erwarten. Wenn Ulm, Braunschweig und viele andere selbst ohne Finanzspritzen das geschafft haben, sollte RB das erst recht hinkriegen. Und mit den höheren Ligen steigt natürlich auch die Attraktivität des Standorts. Naja, wenigstens dürfte es mittelfristig dann mal wieder Europacup im Osten geben (Hertha zähl ich jetzt mal absichtlich nicht als Osten^^).

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Macaroli » Fr 10. Mai 2013, 07:50

desch hat geschrieben:Unten würden dann jeweils die Meister aufsteigen, allerdings hat man hier dann immer das Problem das Mannschaften wohl asymetrisch absteigen. Ich weiss jetzt nicht wie dem früher begegnet wurde...bekam die ''damalige'' Oberliga dann einfach mehr Vereine und mehr Spiele zugesteckt? Bei der zweigleisigen Regionalliga gilt dasselbe...
Ich kann mich da irren und ich habe es auf die Schnelle nun auch nicht gefunden. Aber soweit ich weiß wurden die Anzahl der Absteiger immer erst in der darauffolgenden Saison korrigiert. D. h. es gab dann bei einer Regelgröße von 18 Teams auch mal Jahre mit 19 oder 20 Mannschaften. Was aber sein kann, dass die Zahl der Aufsteiger von Unten beeinflusst wurde (also unterhalb der Oberliga) aber das ist sehr dunkles Wissen, welches ich meine damals bei Heute im Stadion gehört zu haben.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von garfield335 » Fr 10. Mai 2013, 09:43

desch hat geschrieben:Naja, das ist eben der Preis für eine eingleisige dritte Liga. Der DFB wollte ja das der Unterbau der 2ten Liga professioneller wird. Und Deutschland ist einfach zu gross und hat daher sehr viele Gebiete mit sehr vielen Mannschaften.
Persönlich finde ich allerdings auch das eine zweigleisige dritte Liga wohl besser wäre, und dann würden jeweils oben Meister und Vize, oder Meister und dann die Vizes Gegeneinander im Playoff um den Aufstieg spielen. Unten würden dann jeweils die Meister aufsteigen, allerdings hat man hier dann immer das Problem das Mannschaften wohl asymetrisch absteigen. Ich weiss jetzt nicht wie dem früher begegnet wurde...bekam die ''damalige'' Oberliga dann einfach mehr Vereine und mehr Spiele zugesteckt? Bei der zweigleisigen Regionalliga gilt dasselbe...
Worauf ich hinaus will, bei der Größe Deutschlands gibt es wohl keinen Modus der wirklich für alle zufriedenstellend wäre.

Persönlich mag ich den RB natürlich nicht, aber da wir ja auch Leverkusen und Wolfsburg (Hoffenheim) haben, muss man auch damit leben. Und WENN sie aufsteigen sollten, dürften wir sie auch sehr bald in der ersten Liga erwarten. Wenn Ulm, Braunschweig und viele andere selbst ohne Finanzspritzen das geschafft haben, sollte RB das erst recht hinkriegen. Und mit den höheren Ligen steigt natürlich auch die Attraktivität des Standorts. Naja, wenigstens dürfte es mittelfristig dann mal wieder Europacup im Osten geben (Hertha zähl ich jetzt mal absichtlich nicht als Osten^^).
Bei einer 2gleisigen 3ten Liga, könnte man mit 4mannschaften ein Aufstiegsturnier veranstalten.
Platz 15 und 16 der 2bundesliga, sowie 2vizemeister. hätte auch einen gewissen Reiz.

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Lok » Fr 10. Mai 2013, 12:39

für veränderungen wurden ja immer wieder wirtschaftliche gründe angeführt.....
also die zweigleisige 3. liga war scheinbar wirtschaftlich für die vereine nicht rentabel und einige vereine standen immer kurz vor dem kollaps.
dann hatte man also die eingleisige dritte liga, und eine dreigleisige regionalliga (nord + nordost/ west+südwest/ süd), allerdings wurde dann die regionalliga als nicht praktikabel angesehen...
schließlich also die fünfgleisige regionalliga.... so sind die reisewege natürlich kürzer... aber irgendwie werden die probleme immer nur verlagert.....
weder die 3. liga noch die 5 regionalligen funktionieren (vor allem wirtschaftlich) so wie sie es sollten....
zudem führt eine solche aufteilung dazu, dass einzelne regionen benachteiligt werden....
Macaroli hat geschrieben:Ja, das sehe ich auch so. Das erinnert an die Zeiten, als es für die eingleisige zweite Liga den direkten Oberligaunterbau gab. D. h. selbst für die, ich weiß nicht mehr wie viele, ca. 10 oder 11 Oberligameister, war dieser Erfolg noch lange kein Aufstieg. Der SSV Ulm ist, wenn ich es richtig überflogen habe 8 mal in solche Runden gestartet und nur 3 mal klappte es dann.
daran kann ich mich auch noch erinnern, das waren lustige zeiten...
unterhalb der zweiten liga gab es 8 oberligen:
oberliga baden-württemberg
oberliga bayern
oberliga südwest
oberliga nordrhein
oberliga westfalen
oberliga hessen
oberliga nord
oberliga berlin (west)
soweit ich mich erinnern kann, stellte die oberliga nord 2 aufstiegskandidaten...
in zwei aufstiegsrunden (einmal 4 mannschaften und einmal 5 mannschafte) wurden dann die aufsteiger ermittelt, an die genauen modalitäten der aufstiegsrunden kann ich mich leider nicht mehr erinnern....
mit der wiedervereinigung kamen dann 3 weitere oberligen hinzu:
oberliga NOFV nord
oberliga NOFV mitte
oberliga NOFV süd
die oberliga mitte wurde bald aufgelöst und es gab nur noch eine staffel nord und eine staffel süd....

bis dann irgendwann die regionalligen kamen, aber wirklich einfacher wurde es seitdem auch nicht :lol:

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von SirHenri » Fr 10. Mai 2013, 12:59

Diese kleine Anmerkung habe ich bei Wiki gefunden :

Code: Alles auswählen

Die 3. Liga ist seit ihrer ersten Saison wirtschaftlich erfolgreicher als die erstklassigen deutschen Ligen in allen anderen Sportarten
Dazu diese Quelle :

http://goo.gl/hdyQf

Und Handball, Eishockey und Basketball etc. sind ja jetzt auch nicht soooo klein bei uns geschrieben.
Zuletzt geändert von Martin am Fr 10. Mai 2013, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link geändert

Klaus
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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Klaus » Sa 11. Mai 2013, 00:33

Das sind doch Zahlen, die keinen Mensch interessieren. Die wirklich interessante Frage ist: Sind die dritte und vierte Spielklasse (die beiden Ligen, die im Prinzip reformiert wurden) zusammen wirtschaftlich attraktiver, als die dritte und vierte Spielklasse vor der Reformation waren?

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Lok » Sa 11. Mai 2013, 14:18

Klaus hat geschrieben:Das sind doch Zahlen, die keinen Mensch interessieren. Die wirklich interessante Frage ist: Sind die dritte und vierte Spielklasse (die beiden Ligen, die im Prinzip reformiert wurden) zusammen wirtschaftlich attraktiver, als die dritte und vierte Spielklasse vor der Reformation waren?
es gibt ja noch ein weiteres problem....
wenn der DFB die ligenaufteilung alle 1-2 jahre reformiert, hat das bestehende system nie die chance sich zu etablieren und sich zu beweisen....

mal angenommen, die regionalliga wird nicht gleich wieder umgebaut, sondern bleibt ein paar jahre so erhalten....

dann stellen sich ja 2 fragen:
einmal, wie kann man mehr geld in die regionalliga schaufeln, damit es sich für vereine, die dort länger verweilen wollen und nicht nur auf der durchreise sind, auch wirtschaftlich lohnt....

zweitens, da es hier ja threadtechnisch eigentlich um den nordosten geht....
wie kann man sicherstellen, dass auch weiterhin vereine aus der regionalliga nordost in die 3. liga aufsteigen......
im moment sieht es ja sehr danach aus, dass rb leipzig aufsteigen könnte, babelsberg wird wohl absteigen und dann ähnlich wie jena die strukturen extrem verschlanken müssen....

wer soll da zukünftig noch in der relegation gegen stärkere west-vereine bestehen? jena, babelsberg und zwickau haben in meinen augen nicht das potential dazu. magdeburg hätte das potential, aber was da schiefläuft ist thema für einen eigenen thread.

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Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung

Beitrag von Zuariner » Sa 11. Mai 2013, 23:34

Lok hat geschrieben:es gibt ja noch ein weiteres problem....
wenn der DFB die ligenaufteilung alle 1-2 jahre reformiert, hat das bestehende system nie die chance sich zu etablieren und sich zu beweisen....
Das beste was ich in diesem Thread bisher gelesen habe. Es ist wirklich nervig, die Argumentationen zu lesen, wie "die 3. Liga" funktioniert nicht wie sie sollte, sie muss geändert werden, wenn sie gerade erst gegründet wurde.

In England gab es die zweigleisige 3. Liga von 1921-1958, seitdem gibt es eine eingleisige 3. und 4. Liga. In 92 Jahren gab es also eine gravierende Änderung und ändern wird sich da ewig nichts mehr.
Es ist kein Wunder, dass dort die Zuschauerzahlen viel besser sind und es eine gewachsene Stadioninfrastruktur gibt. Es sollte eigentlich auf der Hand liegen, dass nicht direkt im ersten Jahr, alle positiven Effekte gleich eintreten, aber so etwas stört "Kritiker" ja nicht.
Versucht doch mal die komplette Änderungshistorie der letzten 20 Jahre in Deutschland aufzuschreiben. Wenn ich alleine schon an die komische Aufstiegsregelung der NOFV zwischendrin denke. Da konnte man die Nordliga eigentlich dicht machen. Wer soll schon gewinnen, wenn Schönberg etc. mit 200 Zuschauern im Schnitt auf Leipzig, Dresden oder Magdeburg mit 5000 trifft. Das hat dazu geführt, dass im Norden noch weniger investiert wurde, weil man eh keine Chancen sah.
Was soll man aber auch erwarten mit 21 Landesverbänden. Die Kleinstaaterei in Deutschland wird wohl nie aufhören.

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