Xell hat geschrieben:Warum eigentlich Fluch - inwiefern leidet der gemeine Stadionbesucher oder Fan unter den hohen Gehältern der Spieler? Und warum regt das die Leute so auf? - mal abgesehen natürlich vom Offensichtlichen, nämlich Neid. (Wobei ich den jetzt nicht dir unterstelle, sondern den Massen, die sich da immer beschweren).
Ich denke "die Leute" haben ein verdammt gutes Gespür für Verhältnismässigkeiten und Zusammenhänge. Manche sind vielleicht neidisch, aber das Gros ist einfach verwundert, entsetzt, verärgert darüber das mit soviel Geld so sinnlos und verschwenderisch umgegangen wird. 
Das ist ja nicht nur beim Fußball so, sondern in der Politik, bei den Banken usw. Nur war es früher nur bei Letzeren und jetzt schwappt das alles in den Fußball rüber. 
Xell hat geschrieben:Es gibt sicherlich viele Gladbacher, die sich aktuell nicht besonders für die Bundesliga interessieren, die aber bei größeren Erfolgen der Gladbacher, öfter ins Stadion gehen und sich mehr mit dem Club beschäftigen würden.
Sind das Hardcore-Fans? Nein. Aber es sind immer noch Fans - und deren interessen sind nicht weniger wichtig, als die der Ultras.
Xell hat geschrieben:Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass nur die Leute als Fans zählen dürfen, die in unmittelbarer Nöhe des Stadions oder des Vereinssitzes leben und deswegen aufgrund von - ja was? Blutlinie? Erbrecht? wie auch immer - ein Recht darauf haben, den Verein zu unterstützen und dass alle anderen Fans - egal ob in- oder außerhalb Deutschlands Fans zweiter Klasse sind und nicht zählen. Aber das ist eine sehr eigenwillige und diskriminierende Haltung, wie ich finde.
Für mich ist ein Fan jemand der jahrelang seinen Club regelmäßig besucht, der ab und zu Schals/ Trikots kauft, der auch mal mit Freunden oder Familie ins Stadion geht, der einige der Leute in seinem Block kennt, der nicht nur Mitglied im Verein ist, sondern eventuell auch bei einem Fanklub, mit dem er zu Auswärtsspielen reist und der auch in der vierten Liga noch Spiele besucht. Also schon jemand der viele Erinnerungen und Erlebnisse mit "seinem" Verein verbindet.
Ein bisschen mehr verbunden ist dann der Dauerkartenbesitzer und die Ultras kennen nichts anderes. 
Alle anderen sind erstmal nur Besucher. 
Zählen tun natürlich alle, nur ist doch logisch das der Verein mit seinen angestammten Fans gut umgehen muss, denn die machen die Stimmung und kennen die Gesänge. 
Es sei denn die eigenen Fans sind braunes/ rotes Randalepack  

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Bei Bayern ist der Erfolg über die Jahrzehnte gekommen, wie bei den meisten großen Vereinen, und die Fanstrukturen sind mitgewachsen. 
Ein Investor will eventuell mehr Geld und da fängt das Problem schon an. 
Xell hat geschrieben:"Niemand wird Gladbach-Fan, weil er auf einen internationalen Titel hofft"
 Wie gesagt, erstmal wird er Erfolgsbesucher und dann vielleicht Fan. 
Zarastro hat geschrieben:Wooster: Doch, natürlich schießt Geld auch Tore. Aber Geld macht sie nicht langfristig konkurrenzfähig. Das können sie nur durch Innovationen erreichen. Und die entstehen meistens aus einer Mangelsituation, nicht aus Überfluss.
Zarastro hat geschrieben:Bei uns haben die Trainer meist völlige Autonomie. Aber das ist der falsche Weg. Gerade die Topvereine denken daher viel zu kurzfristig. Und nun erschwert ihnen auch noch das große TV-Geld strategisch kluge Entscheidungen. Diese Vereine sind ziemlich auf dem Holzweg.
Kluge Gedanken und bestätigt ja auch das was wir erleben: Für Kevin De Bruyne knapp 80 Mio. hinzulegen und für Müller ein 120 Mio.-Angebot zu machen spricht nicht gerade für strategische Weitsicht. Beide Spieler sind top, aber Ronaldo war bisher das Maß der Dinge. 
Hier wird mit dem Geld also klar geklotzt. "Hier hab ich Geld, hier geb ichs aus." 
Den Mangel an Innovation durch zuviel Geld, habe ich ja auch schonmal angesprochen, hier kann man also von einem Fakt ausgehen. 
Das kann ein Vorteil für die Bundesliga sein.
Das passt auch zum ersten Zitat in meinem Post bezüglich des Irrsinns der Spielergehälter. Wenn sich nie jemand beschwert oder dagegen hält wird mehr Geld immer mit noch mehr Geld beantwortet. 
tomfooty hat geschrieben:Interessant ist vor Allem, dass zwischen der BuLi und der PL offenbar ein beidseitiger Neid bezüglich der Strukturen besteht. 
Hier sind einige wenige Manager neidisch auf das englische Geld, dort sind tausende Fans neidisch auf unsere Stadien und die Vereinsstrukturen  

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P.S.: Ich war heute übrigens mal wieder bei Fortuna mit einem echten Fan und das erste Mal mit meinem Sohn. 
Es war einfach klasse. Vielleicht kann ich mal bei Gelegenheit ausführen was er über Leipzig oder generell Investoren denkt und wie unglaublich sanft die "bösen, bösen Ultras" dort sind.  
