Finanzierung von Erfolg

Diskussionen über die 5JW der Saison 21/22,
nach deren Ergebnissen in der BL Saison 21/22 die Teilnehmer ausgespielt werden,
welche dann 22/23 in der CL/EL/ECL spielen
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Macaroli
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Macaroli » Sa 10. Mär 2018, 17:58

Soki@Work hat geschrieben:Was passiert eigentlich, wenn der Investor/Mentor - aus welchen Gründen auch immer - keine Lust mehr "auf sein Spielzeug" hat ??? Möglichst verlustfreier Weiterverkauf an seelenlose Heuschrecken ODER "simpler" Abzug des Geldes, verbrannte Erde zurücklassend!?
Eine einfache und immer gültige Antwort kann es darauf nicht geben. Das kommt darauf an, wie das Investment finanziert ist. Bei 1860 München gibt es den Investor und gleichzeitig ist 1860 auch Schuldner beim eigenen Investor. Würde der Investor hier sein Geld zum jeweils fälligen Termin zurück verlangen, würden da wohl die Lichter ausgehen. Davon hat der Investor natürlich nichts. Wobei sich in diesem Fall auch schon die Frage stellt, ob hier überhaupt sowas wie ein verlustfreier Ausstieg noch möglich ist.
Lok hat geschrieben:Das ist wirklich eine Frage, die bis jetzt viel zu wenig diskutiert wurde. Gerade an 1860 sieht man, wie schwierig es ist, einen Investor wieder loszuwerden, selbst wenn es sich nur um Minderheitsanteile handelt.
Tatsächlich hält Ismaik 60% (was für eine Ironie) an der 1860 GmbH & Co. KGaA . Kurz gesagt, geht das loswerden ohne Einwilligung des Investors nicht. Und das ist im Sinne eines Investments auch richtig so. Alles andere wäre Enteignung. Das muss man selbstverständlich wissen. Das Mitspracherecht der Vereinsmitglieder nimmt ab. 50+1 garantiert hier noch eine Stimmenmehrheit des Vereins.

Aber zurück zur Ausgangsfrage. Am einfachsen wäre natürlich der Verkauf der Investorenanteile. Neben den oben genannten Heuschrecken, wäre es möglich, dass ein Verein seine Anteile zurück kauft. Das hängt natürlich ganz davon ab, ob der Verein dazu in der Lage ist. Oder ein vermögender Fan steigt als Investor ein oder ein von Narzissmus zerfressener und nach Geltung drängender Investor von außen kommt und will mit ein paar Milliarden im Rücken die Champions League gewinnen. Alles möglich.

Der Abzug des Geldes wäre dann im Prinzip auch eher die Variante, der Verein kauft sich wieder aus dem Investor heraus. Einen einfachen Abzug des Geldes kann es eigentlich so nicht geben. Der Investor könnte höchstens alles was möglich ist veräußern. Sprich Stadion, Spieler, alle weiteren Immobilien. Auch da habe ich aber so meine Zweifel, ob das mit Sinn und Verstand und angemessenen Preisen überhaupt möglich ist.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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Rosenborger
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Rosenborger » Mo 12. Mär 2018, 12:30

Die Meldung hat nicht direkt was mit der Finanzierung zu tun, aber in Griechenland ist wohl dem Besitzer von PAOK (der 2012 eingestiegen ist) die Sicherung durchgegangen. Mal schauen, wie sich der Fall entwickelt. https://www.welt.de/sport/fussball/arti ... efehl.html
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Zarastro » Mo 12. Mär 2018, 14:07

Ein "normaler" Club-Verantwortlicher wäre nach so einer Aktion garantiert seinen Job los, bei einem Besitzter dürfte das naturgemäß schwieriger sein... .

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von ccfcsvw » Mo 12. Mär 2018, 19:36

Zarastro hat geschrieben:Ein "normaler" Club-Verantwortlicher wäre nach so einer Aktion garantiert seinen Job los, bei einem Besitzter dürfte das naturgemäß schwieriger sein... .
Von Vereinsseite würde das wohl schwierig. Was allerdings eventuell möglich sein könnte, ist eine Sperre vom Verband oder der UEFA/FIFA. Wenn er für einen Zeitraum X für alle fußballbezogenen Aktivitäten gesperrt würde (so was gibt's ja, z.B. Platini), müsste er dann den Verein abgeben oder nur alle Ämter im Verein?
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Lok » Mo 12. Mär 2018, 20:00

Also ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Investoren das Alleinseligmachende sind. Bis jetzt hat man es ja mit vielen Super-Reichen zu tun, die sich so einen Fußball-Club als Spielzeug gönnen und da Geld reinpumpen ohne nach Rendite zu fragen.
Ich denke in den nächsten Jahren wird es aber auch durchaus einige negative Fälle und Erfahrungen geben. Vor allem, wenn die Clubs einmal verkauft sind, dann kann man aus diesem Modell auch nicht mehr aussteigen. Verkauft ist verkauft und da wird dann höchstens weiterverkauft. Aber von welchem Geld will sich ein Verein nach Jahren die Anteile zurückkaufen?

Trotzdem bin ich dafür, dass man in Deutschland den Markt für Investoren öffnet. Allein schon, damit dieses ständige Gerede und Gejammere aufhört. Auch ist es ja verlogen und scheinheilig, auf der einen Seite Investoren zu verbieten und auf der andere Seite dann die Augen zuzudrücken und ein Modell wie bei RB Leipzig durchzuwinken.

Vielleicht kann man die 50% + 1 Regel einfach weiter aufweichen. Anstatt 20 Jahre, könnte man die Frist auf 5 Jahre senken. Gleichzeitig sollte die Frist aber auch für den Weiterverkauf gelten. Also wenn Hopp jetzt seine Anteile an Hoffenheim weiterverkaufen will, dann geht das nur wenn der neue Investor auch schon 5 Jahre im Verein aktiv war.

Aber mit den 5 Jahren würde man immerhin einen legalen Einstieg für Kind, Red Bull, Ismaik & Co. ermöglichen.

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von BenSchreck » Mo 12. Mär 2018, 23:04

Ich sehe in der ganzen Entwicklung einen Schritt hin zur "Amerikanisierung" des Sports. Investoren kaufen irgendwelche Clubs mit allen Rechten - und ziehen dann mit dem Verein eben irgendwo in eine Boomtown, von der sie sich Gewinne erhoffen. Wie beim us-amerikanischen Football, Hockey oder Basketball.

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von don_riddle » Di 13. Mär 2018, 07:11

BenSchreck hat geschrieben:Ich sehe in der ganzen Entwicklung einen Schritt hin zur "Amerikanisierung" des Sports. Investoren kaufen irgendwelche Clubs mit allen Rechten - und ziehen dann mit dem Verein eben irgendwo in eine Boomtown, von der sie sich Gewinne erhoffen. Wie beim us-amerikanischen Football, Hockey oder Basketball.
Mit dem Unterschied, dass das in den USA funktioniert. Die US-Amerikaner haben eine ganz andere Einstellung zu diesen Ligen. Das Draft-System ist nebenbei einer der wichtigsten Stützpfeiler dieses Systems. Zudem akzeptieren die Amerikaner, dass sie halt auch mal nicht in die Playoffs einziehen - z.B. die Dallas Mavericks aktuell, vor wenigen Jahren noch Champion. Wäre für die Top-Vereine wie Real undenkbar, nicht CL zu spielen.
Du glaubst, Schiedsrichter zu sein wäre einfach? Schau auf wahretabelle.de und finde es raus!

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Macaroli » Di 13. Mär 2018, 10:10

BenSchreck hat geschrieben:Ich sehe in der ganzen Entwicklung einen Schritt hin zur "Amerikanisierung" des Sports. Investoren kaufen irgendwelche Clubs mit allen Rechten - und ziehen dann mit dem Verein eben irgendwo in eine Boomtown, von der sie sich Gewinne erhoffen. Wie beim us-amerikanischen Football, Hockey oder Basketball.
Ich habe mich vor einigen Jahren schon mal sehr für die NFL oder die NBA interessiert. Das ist ein ganz anderes System, wie bei uns. In Deutschland oder besser gesagt, auch in ganz Europa ist das uns bekannte Ligensystem etabliert. So das rein theoretisch jeder Verein von der Kreisliga eine Chance hat, in die höchsten Sphären aufzusteigen. Wobei vor ein paar Jahren in England bereits Stimmen laut wurden, den Abstieg abzuschaffen, weil das ein zu großes unternehmerisches Risiko darstellt. Darauf hin wurden die Absteiger immerhin mit hohen Summen für dieses "Risiko" entschädigt.

Jetzt muss man aber auch sehen, dass die USA oder besser gesagt ganz Nordamerika natürlich eine riesengroße Entfernung darfstellt. Die Strecke San Franzsiko - Los Angeles ist bei uns in etwa (ganz, ganz grob) Vergleichbar mit Hamburg - München. Bei denen ist das fast schon sowas wie ein Derby. Bei uns eine der größt möglichen Distanzen. Natürlich gibt es auch bei uns Unterschiede im Einzugsgebiet, aber die Entfernungen sind überschaubar. Wenn einer wirklich die Energie aufbringen wollte, könnte er bei uns selbst im süddeutschen Raum lebend jedes Spiel seiner Hertha anschauen, egal wo sie gerade spielen. So spielen in den Nordamerikanischen Sportsystemen tatsächlich Fragen wie der Standort eine größere Rolle.

Ich hoffen natürlich auch nicht, dass es irgendwann einmal zu so etwas kommt. Zudem ist mir im europäischen Fussball kein Beispiel bekannt, in dem ein Verein die Stadt wechselte. Umzüge in einen Vorort ausgeschlossen. ^^

Ausschließen kann man natürlich nichts. Aber so eine Veränderung liegt, wenn überhaupt, dann doch sehr weit in der Zukunft. Z. B. dann, wenn es so etwas wie eine reale Europaliga geben sollte und die nationalen Ligen unterklassig wären.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

ccfc@work

Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von ccfc@work » Di 13. Mär 2018, 11:18

Macaroli hat geschrieben:Zudem ist mir im europäischen Fussball kein Beispiel bekannt, in dem ein Verein die Stadt wechselte. Umzüge in einen Vorort ausgeschlossen.
Wimbledon FC ist 2003 nach Milton Keynes umgezogen und heißt jetzt MK Dons. Wimbledon-Fans, die das nicht mitmachen wollten, haben dann den AFC Wimbledon gegründet. Das ist aber auch das einzige Beispiel, was mir jetzt spontan einfällt.

Soki@Work

Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Soki@Work » Di 13. Mär 2018, 14:50

ccfc@work hat geschrieben:
Macaroli hat geschrieben:Zudem ist mir im europäischen Fussball kein Beispiel bekannt, in dem ein Verein die Stadt wechselte. Umzüge in einen Vorort ausgeschlossen.
Wimbledon FC ist 2003 nach Milton Keynes umgezogen und heißt jetzt MK Dons. Wimbledon-Fans, die das nicht mitmachen wollten, haben dann den AFC Wimbledon gegründet. Das ist aber auch das einzige Beispiel, was mir jetzt spontan einfällt.
Danke! Mann ;-) lernt nie aus ...

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