Re: Fußball im Osten - kurzfristige Entwicklung
Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 21:52
Hansa, Aue, Cottbus...sportlich boomt der OSten
Alles zur 5 Jahreswertung / Tabelle der UEFA mit vielen Statistiken.
http://www.5-jahres-wertung.de/Forum/
Ich bin ein wenig schockiert, Xell! Ich habe bisher jeden deiner Beiträge sehr interessiert gelesen, weil Sie immer viel Tiefe haben aber diesmal hast du ordentlich daneben gegriffenXell hat geschrieben:...
Sorry, ich will nicht verallgemeinern, der großteil der Fans (Lok eingeschlossen), sind sicher weit weg von diesen Dingen - Fakt ist aber, das der Prozentsatz dieser bestimmten Art von Fans bei diesen Clubs sehr hoch ist. ich war gerade letztes WE in Leipzig und durfte mich davon aus nächster Nähe wieder überzeugen.
Wenn das die Tradition ist, die im ostfussball bewahrt werden soll, dann freue ich mich auch über Coca-Cola und McDonalds als kommende Clubbesitzer...
Baumeister, zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, falls meine Äußerung jemanden aus dem (Fussball-)Osten getroffen hat bzw. konret dich getroffen hat. Das war nicht meine Absicht.Baumeister hat geschrieben: Ich bin ein wenig schockiert, Xell! Ich habe bisher jeden deiner Beiträge sehr interessiert gelesen, weil Sie immer viel Tiefe haben aber diesmal hast du ordentlich daneben gegriffen
Nein das ist nicht die Tradition, die im Ostfussball bewahrt werden soll
Bewahrt werden soll die im Osten verwurzelte Fußballgeschichte:
- 1. FC Magdeburg
- Carl Zeiss Jena
- 1. FC Lokomotive Leipzig
- Dynamo Dresden
- Hallescher FC
- FC Hansa Rostock
- Wismut Aue
- Hans-Jürgen Dörner
- Wolfgang Seguin
- Joachim Streich
- Jürgen Croy
- Peter Ducke
- Hans-Jürgen Kreische
- Jürgen Sparwasser
- Rüdiger Schnuphase
- Torsten Gütschow
...
Aber sicher nicht von dieser bestimmten Art von Fans. Die würden sich auch beim Linedance kloppen und pöbeln, wenn sie damit Aufmerksamkeit kriegen würden.
Leider ist der Prozentsatz dieser bestimmten Art von Fans bei diesen Clubs sehr hoch, aber wie jede Statistik kommt es darauf an, wie man sie liest.
Es gibt viel mehr "liebe" Fans bzw. Sympathisanten für die Vereine, es traut sich nur keiner mehr sich dazu zu bekennen. Weil jeder weiß, wenn er sich dazu bekennt, wird er sofort in dieselbe Schublade gesteckt, wie diese Verbrecher. Also bekennen sich gerade mal 100 Leute zum Verein und 50 davon sind Verbrecher.
Fazit: 50% der Anhänger sind Verbrecher.
Das noch weitere 4900 Menschen mit dem Verein sympathisieren und die Verbrecherquote bei 1 % liegt, interessiert ja nicht.
PS: Ich habe auch nichts gegen Coca-Cola und McDonalds aber doch bitte als Haupt-, Trikot-, Stadionnamenssponsor. (Und als mehr kann man das Engagement von RB bei Leipzig aktuell auch nicht ausmachen.)
Entschuldigung angenommen.Xell hat geschrieben:Baumeister, zunächst einmal möchte ich mich entschuldigen, falls meine Äußerung jemanden aus dem (Fussball-)Osten getroffen hat bzw. konret dich getroffen hat. Das war nicht meine Absicht.
...
Ich will hier auf keinen Fall behaupten, dass der Ostfußball keine treuen Fans hat, oder das solche Chaoten wie oben beschrieben die Mehrheit ausmachen - natürlich nicht.
Fakt ist aber, dass:
1) Viele Traditionsclubs in ihrem Kampf ums überlebenn schon eine ganze Reihe von "Unternehmern" an ihrer Spitze gehabt haben, die den Vereinen nicht gut taten.
2) Dass derzeit selbst die erfolgreicheren Clubs im Osten - im Vergleich zum Westen - bei weitem nciht das Fanaufkommen verzeichnen, dass bei dem jeweiligen Umfeld möglich wäre: Hertha füllt in der Hauptstadt Berlin das Stadion nicht. Leipzig, Dresden haben de facto keinen echten Proficlub mehr und das seit Jahren, etc. Wenn man sich zum Vergleich Mainz oder Freiburg ansieht, sind das schon Welten.
3) Dass die Clubs in ihrem bestreben mit den arg knappen Mitteln wieder nach oben zu kommen gezwungen sind auf günstige Spieler aus dem Ausland (Osteuropa und Dritte Welt) zu setzen und damit größtenteils den Bezug zu Region verloren haben.
--> Anders ausgedrückt: weite Teile der Tradition des Ostfussballs sind leider in den letzten 20 Jahren verloren gegangen. Sicherlich ist ein Konzern wie Red Bull nicht das, was das Herz eines Fussballfans höher schlagen lässt, aber es bietet die Möglichkeit, dass "normale" Fans in Leipzig in ein paar Jahren jedes Wochenende ins Stadion gehen und wieder "echten" Profifussball erleben können. Die Tradition von Vereinen wie Lok Leipzig wird darunter leiden - aber Hand auf's Herz: in diesem konreten Fall ist das doch ein positiver Trade off?
Anders würde die Situation aussehen, wenn red Bull Hansa Rostock oder meinetwegen die Hertha übernehmen wollen würde. Das sind Clubs, die auch aus eigener Kraft und mit guter Führung und gutem Sponsoring wieder auf die Beine kommen können und die auch per heute eine lebende Fangemeinde haben.