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Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Mi 21. Sep 2016, 19:48
von ccfcsvw
Mal abgesehen davon, dass bei deinem Vorschlag rund 20 Länder fehlen (darunter ein Großteil des Balkans), wird die Auf- und Abstiegsregelung schwierig. Nehmen wir mal die UK/Irland-Division: Die 6 Vertreter Englands würden wohl dauerhaft drin sein, während die restlichen 2 Plätze im stetigen Wechsel von Vertretern aus Schottland, Wales, Irland und Nordirland besetzt werden würden. Und wenn keines der englischen Teams absteigt, wird auch keines aufsteigen, d.h. Everton, West Ham und co hätten praktisch keine Chance, reinzukommen. In den anderen Divisionen mit Top4-Beteiligung wäre das wohl ähnlich, wenn auch vielleicht nicht ganz so extrem.

Ich weiß auch nicht, ob die großen Vereine, die dann dauerhaft in dieser Europaliga spielen, wirklich auf die nationalen Titel verzichten wollen. Eigentlich nehme ich an, dass auch Bayern, Juve, Real und co nach wie vor gerne Landesmeister-Titel zu ihrer Sammlung hinzufügen würden, was sie in einer solchen Struktur aber nicht könnten, da sie dann ja nicht mehr in den nationalen Ligen spielen.

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Mo 26. Sep 2016, 17:45
von Ralf
Hallo zusammen,
ich habe nicht alle Beiträge gelesen, deshalb könnte es sein, dass schon jemand darauf hingewiesen hat,
dass Italien in der 2-Jahreswertung nur Sechster ist.
So kann die neue Regelung auch für Frankreich oder Russland positiv sein.

Ralf

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Mi 28. Sep 2016, 09:58
von Steindi
Möglich ist viel, so früh in der Saison hat die 2-Jahreswertung jedoch äußerst wenig Aussagekraft.

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Mi 28. Sep 2016, 17:55
von Sokrates
Ja, und weil in der 2JW noch 3 Spielzeiten komplett offen sind...

Da müsst ITL (o ENG) arg einbrechen und FRA o POR mal 'ne starke Serie hinlegen ;-) 1x hat POR ja wirklich mal 'ne TOP-Saison gespielt (1JW-Sieger, wann war das doch gleich?), aber insbes in FRA wird m.E. die EL nicht ernst genug genommen, um ernsthat 'ne Gefahr zu werden. Allerdings ist, wie schon erwähnt, Vieles (nur halt nicht Alles) möglich...

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Do 29. Sep 2016, 12:35
von Ostsee
Wenn man den aktuellen TK betrachtet, sind unter den ersten 16 Mannschaften 11 von den BIG3(4x ESP,4x GER,3x ENG),2x ITA ,1x FRA und 2x POR. Also die BIG3 wären auf jeden Fall gerechter als BIG4, um Italien jetzt zwei Plätze noch zu schenken.

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Fr 14. Okt 2016, 19:51
von Patrick
Dänemark droht mit Austritt aus der UEFA und will mit den Skandinavischen Ländern eine eigene Liga Gründen:

http://www.kicker.de/news/fussball/intl ... tritt.html

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: So 16. Okt 2016, 00:57
von Macaroli
Ich weiß immer nicht so richtig, wie Pressemeldungen zustande kommen. Manchmal habe ich den Eindruck, da werden Sportler am Flughafen abgefangen und die zwei Sätze, die sie äußern werden der der Headliner in den Sport-Gazetten. So könnte ich es mir auch mit den Aussagen von Claus Thomsen vorstellen. Seines Zeichens Chef des Verbands der dänischen Superliga-Vereine (also deren DFL so zu sagen, wenn ich das richtig verstanden habe). Weil mehr als zwei Sätze finde ich in den Medien dazu nicht. Außer viel Spekulationen drum herum. Aber ich will die Aussagen damit nicht runter machen. Ich will nur damit sagen, dass dies, wenn es wirklich so geplant wird, heute, einer sehr, sehr frühe Phase dieser Planung ist. Und im Prinzip sind nahezu alle Fragen noch offen, wie eine solche Liga realisiert werden könnte.

In einigen Medien war zu lesen, dass es eine Skandinavienliga sein könnte. Dann gibt es die Aussage von Anders Hørsholt, dem Direktor des FC Kopenhagen, dass Vereine aus Holland, Schweden, Belgien, Norwegen und Schottland mit ihm, also dem dänischen Vertreter über eine solche internationale Ligagründung sprechen.

Das ist bei der Zielsetzung dieser Aussagen sicherlich nicht ganz unerheblich, wer sich potentiell an so einer Liga beteiligen würde. Oder ob es dann evtl. sogar mehr als nur eine neue Superliga geben könnte.

Weil meine erste Überlegung ist, dass diese "Planung" selbst erst einmal ein Druckmittel gegen die Neuerungen sein soll. Mit der Aussagen "wir können auch ohne Euch!" Wenn es so ist, dann haben sie halt nichts in der Hand, falls die UEFA diese Ideen ignoriert.

Die andere Variante ist die, dass diese Verbände dies auch wirklich durchsetzen würden. Dann wird es spannend und es treten weitere Fragen auf:
  • Die UEFA verbietet eine solche Zusammenlegung im Prinzip, d. h. dies könnte einen Austritt aus den Verbänden von UEFA und FIFA bedeuten
  • damit wären diese Länder nach meinem Verständnis auch nicht für EM und WM startberechtigt
  • Was bedeutet dies für die doch auch bestehenden nationalen Ligen dort?
  • Wie umstritten wäre ein solcher Plan innerhalb der beteiligten Länder?
Es gibt sicherlich noch weitere wichtige Fragen. Aber diese fielen mir zu allererst auf.

Jetzt interpretiere ich ein wenig. Zum Einen fände ich es nicht unlogisch so zu handeln, zumindest wernn man nur den Vereinsfussball sieht. Diese Länder haben aktuell mit Kopenhagen, Glasgow, Eindhoven und Brügge immerhin 4 Teams in der Gruppenphase der CL. Wenn nur einer dieser Klubs (in Gruppe G würde ich das für gut möglich halten) in der CL überwintert, dann wäre das schon gar nicht schlecht. Die Wahrscheinlichkeit in Zukunft aber dabei zu sein, wird für die Klubs kleiner. Aktuell würde ich nicht davon sprechen, dass die Spitzenklubs dieser Verbände ganz draußen sind, aber es wird schon sehr schwer einmal in 5 Jahren CL zu spielen.Und damit natürlich auch gut zu verdienen. Für einen Großteil der Europacupstarter entfernen sich die Klubs der europäischen Top 4 immer weiter. Und wenn man so weit weg ist von der Spitze und von den Geldtöpfen, dann ist das Risiko eines Austrittes, auch finanziell eher ein überschaubares. Klar tuen Eindhoven die CL-Millionen gut, und im kommenden Jahr startet dann vielleicht Rotterdam und danach Ajax. Und die anderen scheitern in der Quali. Ob das reicht um sich nachhaltig vorarbeiten zu können? Wohl kaum. Natürlich würde eine internationale Liga aus diesen Ländern nicht so viel einspielen, wie die CL. Aber das Geld würde regelmäßig kommen. Auch, wenn man mal ein schwächeres Jahr hätte.

Die Länder, die oben genannt sind vertreten zusammen mehr als 53 Mio. Menschen. Das ist ungefähr so viel wie England (also nur England ohne den Rest von GB) und das sind doch einige Millionen mehr als Spanien. Nun machen reine Einwohnerzahlen noch keinen Spitzenfussball, aber das Potential eine Liga aufzustellen, wie die Top 4 oder 6 ist meiner Meinung nach da.

Modus, wie Auf- und Abstieg - Sponsoren etc. müssten natürlich erst erdacht und gefunden werden. Und auch ob so eine Liga in den betreffenden Ländern selbst auf eine gute Akzeptanz stoßen würde ist mir noch nicht sicher. Aber formal würde die Liga alles mitbringen um eine Erfolgschance zu haben.

Nächste Frage ist natürlich die Auswirkung auf die Champions League. Diese dann doch nicht ganz unwesentliche Zahl an Fussballfans könnte evtl. ein noch kleineres Interesse an der CL haben als bisher, weil das endtgültig ein Wettbewerb wäre, der ohne ihre Mannschaften stattfinden würde. Ob das bisher schon so eine große Rolle spielt weiß ich nicht. Aber hier könnte die Masse durchaus etwas bewirken. Wenn dann noch Alpenliga und Südost-Liga kommen, dann könnte das schon einen empfindlichen Nachfragerückgang der aktuellen CL geben. Aber das ist natürlich noch reine Spekulation.

Ich glaube wenn nur der Vereinsfussball eine Rolle spielen würde, wäre die Frage wirklich einfach. Aber nicht ganz unwichtig ist hier noch der Wettbewerb der Nationalmannschaften. Und hier haben wir meiner Meinung nach ein anderes Bild. Hier gab es auf Grund der Teilnehmererhöhung in den Wettbewerben entgegen zur CL ein klares Zukommen auf die kleinen Nationen. Albanien bei einer EM ist jetzt möglich - Nordirland, Ungarn oder die Überraschungsteilnehmer aus Island. Selbst bei einer WM mit 48 Ländern ist das dann evtl. denkbar. Darauf und auf die dortigen Einnahmen werden die Verbände wohl kaum verzichten wollen. Das ist der größte Trumpf, den UEFA und FIFA halten. Aber der ist nur dann aufrecht zu erhalten, wenn die kleinen und mittleren Verbände sich nicht zu einig sind. Weil eine EM nur mit Spanien, England, Deutschland, Italien, Frankreich, Portugal und Russland bräuchte man auch nicht spielen. Da würde es auch nichts helfen, wenn dankenswerterweise Gibraltar, Andorra oder die Färör noch einspringen würden.

Für mich heißt das, wenn die Kleinen sich einig sind, können sie mehr als diese Reform noch stoppen. Was mich aber skeptisch macht ist, ob sie das denn wirklich sein werden? Da habe ich meine Zweifel. Und der nächste Gedanke ist auch, will ich das überhaupt. Der europäische Fussball scheint auf das Ende der Europapokale in ihrer klassischen Form zuzusteuern. Entweder die Großen gehen oder die Kleinen. Die UEFA hat es vor Jahren versäumt die Realitäten im europäischen Fussball zu erkennen und sich darauf auszurichten. Jetzt könnte das kommen, was ich für den Fussball nie wollte: Splittung in verschiedene nebeneinander existierenden Verbänden, welche in letzter Konsequenz sogar mehrere Weltmeister und Europameister küren könnten.

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Di 18. Okt 2016, 18:25
von Ralf Urdner
Ich möchte einmal Folgendes zur jetzigen CL schreiben:

Die Gruppenphase der CL ist langweilig.
Die beiden topgesetzten Mannschaften jeder Gruppe setzen sich ja doch fast immer durch.
Spannend wird es erst ab dem Viertelfinale.
Die Top-Mannschaften in Europa müssen also fast immer acht wenig interessante Spiel absolvieren.
Sie werden das nur mitmachen, solange genug Einnahmen für diese Spiele in ihre Kassen fliessen.

Ich persönlich finde diese acht Runden nur interessant im Bezug auf die 5JW.

Die Spitzenvereine werden sich überlegen, ob sie in einer europäischen Super-Liga spielen wollen.
Wenn sie dann nicht an den Ligen der Nationen teilnehmen wollen, müssen in der Super-Liga
circa 50 Spiele kompensiert werden(finanziell). (z.B. Bayern: 34x BL plus die jetzigen CL-Spiele).

Für den FC Bayern sind von diesen ca. 50 Spielen die Hälfte finanziell eher unattraktiv und
ich glaube, dass man bei der Einzelvermarktung der Spiele der Super-Liga mehr Geld erwirtschaften
könnte als bei den jetzige ca. 50 Spielen.

Wie diese Super-Liga aussehen könnte (über Teilnehmer, Auf- und Abstieg, Anzahl der Mannschaften kann
man sehr viel diskutieren) kann ich im Moment nichts sagen.

Ralf

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Di 18. Okt 2016, 22:29
von kleinerfisch
@ Macaroli

Ich glaube, die Nationalmannschaftsebene siehst Du falsch.
Sagen wir mal, Herr Thomsen gründet morgen die AEFL (alternative europäische Fußballliga). Er überzeugt einige Vereine, aus ihren nationalen Dachorganisationen entsprechend DFB und DFL auszusteigen und in seiner AEFL zu spielen.
Wieso sollte jetzt die UEFA oder FIFA einen Grund haben, die Dachorganisationen oder Vereine, die dabei geblieben sind, aus internationalen Wettbewerben (Klub oder NM) auszuschließen? Das träfe doch gerade die falschen.
Die Vereine der AEFL wären natürlich erst mal nicht mehr CL- oder EL-berechtigt, das hat Herr Thomsen ja auch selber eingeräumt. Dafür aber die in den nationalen Ligen verbeibenden Vereine.

Was das finanziell für die Aussteiger bedeutet, werden sie schon durchgerechnet haben. Natürlich fehlen erst mal CL/EL. Da aber dort die Gelder ja zu einem Gutteil aus den nationalen TV-Pools kommen (also Holländer bekommen Geld aus Holland, Dänen aus Dänemark etc.), wird sich gar nicht viel ändern.
Das dänische TV-Geld, dass heute in CL, EL und dänische Liga fließt, wird sich neu verteilen. Weniger an diese drei und mehr an die neue AEFL, wobei wohl der Großteil der bisher an die Ligen gezahlten Gelder an die neue Liga gehen wird. Wen interessiert schon noch die holländische Liga ohne Ajax, PSV, Feyenoord?
Für die Werbewirtschaft werden die Vereine der AEFL interessanter, da ihre Ligaspiele potentiell 50 Mio. Menschen interessieren und auch der Zuschauerzuspruch wird eher steigen.
Wenn die UEFA tatsächlich nicht mitspielt, wird es vermutlich eine Closed-Shop-Liga ohne Abstieg. So what? Dann macht man halt PlayOffs, um die Spannung bis zum Schluß zu halten. Holland macht das ja heute schon fast.

Natürlich bleibt ein Risiko, wie bei allem Neuen. Aber wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, ist das auch schon egal.

Ein Problem besteht natürlich für die Zurückbleibenden in einer dann komplett zweitklassigen Liga. Aber die sind und können nicht nicht die Priorität der großen Vereine dieser Länder sein. Das sehe ich analog zu Bayern, Real etc. eine Ebene höher. Die versuchen ihre Interessen durchzusetzen und das finde ich legitim. Das Versagen ist auf Seiten der Dachverbände, der Aufgabe ist, alle Interessen unter einen Hut zu bringen.

Wo ich allerdings ein Problem mit der neuen Liga sehe, ist bei den Spielern. Da könnte die UEFA nämlich sagen, dass die Spieler der AEFL nicht für UEFA-Wettbewerbe spielberechtigt sind, also auch nicht für die NM. Das träfe dann sowohl die Auswahlmannschaften der betroffenen Länder als auch die Spieler der AEFL selber. Das könnte ein echter Knackpunkt werden.

Re: UEFA-Pläne für 2018/19

Verfasst: Mi 19. Okt 2016, 18:12
von Macaroli
@kleinerfisch:
Ich sehe das so wie Du. Das sind die Folgen, die sich dann in den einzelnen Verbänden fortführen.

Ajax, Rotterdam und Eindhoven wären, in ihrem Land, die größten kapitalistischten Spalter, wenn die die niederländische Division auf Grund einer lukrativeren internationalen Liga verlassen würden.

Die offenen Fragen in den Punkten der Nationalmannschaften sehe ich schon auch, aber ich habe es nicht auch noch ausgeführt, weil mein Post dann zu lang geworden wäre. So klingt das ein wenig zu vereinfacht. Weil es stimmt schon. Vereine, welche ja gar nicht in eine internationale Liga können/ wollen, die würden wohl nicht von der UEFA abgestraft. Es kommt hier darauf an, wer, welche Interessen hat.