Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

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tomfooty
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von tomfooty » Mi 9. Dez 2015, 11:23

Ich bin zwar kein Fan von Rotation, weil ich Wettbewerbungsverzerrung verabscheue, aber sie ist unumgänglich...die Rotation.^^
Das liegt daran, dass man nur einen begrenzt großen Kader zur Verfügung hat, was ja einerseits vorgegeben ist und andererseits finanziell zur Vermeidung von zu vielen zu bezahlenden Verträgen für Spieler dient. Man muss also die Vorgaben von Außen, die konkurrenzbedingte Stimmung im Team, die Verletztenliste sowie die finanziellen Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Was das anbelangt, befürchte ich, dass außer Bayern kein deutsches Team eine "erstklassige" Bank aufzuweisen hat. Auch wäre es mal interessant zu diskutieren, ob in den Vereinen genug in die medizinische Abteilung investiert wird. In einer Liga, wo mehr wert auf Fitness, Schnelligkeit und Technik gelegt wird, wie in Spanien, ist das Risiko für Verletzungen vermutlich geringer, wer weiß, ob die deutsche und die englische Liga da nicht im Nachteil sind. Den könnte man nur dann wettmachen, wenn man investiert, in die medizinische Abteilung oder eben in den Kader. Die Grenzen, denen deutsche Klubs da unterworfen sind, wurden bereits angesprochen und mich stört es, dass Bayern auch bei den Spielergehältern "in einer eigenen Liga" spielt, aber mich wundert es nicht: Ich befürchte, dass diese immensen Strukturnachteile die bestehenden Hierarchien verfestigen werden, es sei denn es findet ein Umdenken statt.

Was das Thema Rotation anbelangt: Diese scheint zur Zeit aufgrund von strukturellen Mängeln unausweichlich. Das ist schade, da ich es nicht als ideal empfinde, wenn man eine Saison lang gut spielt, sich dann in der EL schont, weil die Liga wichtig ist. Dann hätte man sich garnicht erst qualifizieren müssen. Rein sportlich muss das internationale Abschneiden mMn dem nationalen Abschneiden gegenüber gleichwertig sein.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Gurkentruppe » Mi 9. Dez 2015, 15:13

tomfooty hat geschrieben:Auch wäre es mal interessant zu diskutieren, ob in den Vereinen genug in die medizinische Abteilung investiert wird.
Siehe auch: https://fussballverletzungen.wordpress. ... seit-2011/

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von tomfooty » Mi 9. Dez 2015, 16:02

Danke, als Diskussionsgrundlage kann das schon was taugen.

diyx
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von diyx » Mi 9. Dez 2015, 18:11

Gurkentruppe hat geschrieben:
tomfooty hat geschrieben:Auch wäre es mal interessant zu diskutieren, ob in den Vereinen genug in die medizinische Abteilung investiert wird.
Siehe auch: https://fussballverletzungen.wordpress. ... seit-2011/
Interessanter Vergleich, leider aber mMn nicht sehr aussagekräftig, da bei Kadern von ~ 25 Spielern einzelne Verletzungen einen großen Einfluss haben und der Zeitraum von 4 Jahren auch sehr kurz ist. Allerdings fällt mir auch keine bessere Möglichkeit ein, die medizinischen Abteilungen der Vereine besser zu vergleichen.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von tomfooty » Mi 9. Dez 2015, 20:15

Man könnte natürlich die These vertreten, dass die geeigneten Trainingsmethoden, die Sportlernahrung der Spieler, die Qualität der medizinischen Fachkräfte und deren Arbeitsmaterial sich signifikant auf die Verletztenzahl auswirken, in dem unter Beibehaltung einer grundlegend hohen Fitness das Verletzungsrisiko entscheidend verringert werden würde, was die Wettbewerbsfähig wieder entscheidend steigert und den Bedarf einer Rotation verringert, sodass dadurch auch wieder mehr Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht werden würde.

Dass sich Trainer öffentlichkeitswirksam mit den Medizinern "angelegt" haben, habe ich bisher nur von Guardiola und Mourinho mitbekommen, aber zumindest diese beiden Trainer, ungeachtet dessen, was ich über beide denke, scheinen die Wichtigkeit dieses Themas zu kennen.

Es gab mal eine Szene im Leverkusener Training, in dem Sebastian Bönisch, der nicht gerade als der filigranste Vertreter der Fußballerzunft gelten dürfte, einem Mitspieler (ich weiß nicht mehr wer) eine Verletzung hinzugefügt hat. Ich glaube, dass technisch versierte Spieler andere und effektivere Methoden haben um dem Mitspieler den Ball abzuluxen, das hat aber auch mit der Fußballerschule des jeweiligen Landes zu tun oder mit dem Konkurrenzkampf im Team, der in kleineren Kadern auch kleiner sein dürfte.

Das sind Stellschrauben wo man ansetzen kann. Vermutlich ist es auch in diesem Sektor so, dass finanzkräftigere Vereine mehr Geld in die medizinische Abteilung stecken können. Diskutiert man auf dieser Ebene über die Wettbewerbsfähigkeit der BuLi, kann auch hier der finanzielle Aspekt nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Auch so könnte eine BEWUSSTE SCHWÄCHUNG NATIONALER KONKURRENTEN betrieben werden...oder eben auch internationaler...

Interessanter wäre es die Zahlen aus Spanien zu kennen.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Gurkentruppe » Do 10. Dez 2015, 09:00

tomfooty hat geschrieben:Dass sich Trainer öffentlichkeitswirksam mit den Medizinern "angelegt" haben, habe ich bisher nur von Guardiola und Mourinho mitbekommen, aber zumindest diese beiden Trainer, ungeachtet dessen, was ich über beide denke, scheinen die Wichtigkeit dieses Themas zu kennen.
Kein ganz aktuelles Interview, aber doch ganz interessant:
http://www.rp-online.de/sport/fussball/ ... -1.4588247

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Xell » Mo 4. Jan 2016, 18:53

Ich habe da noch einen Fall von "bewusster Schwächung" ausgemacht: Angeblich bietet Juve für Mkhitaryan UND Gündogan...
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von SirHenri » Mo 4. Jan 2016, 19:57

1 Jahr zu spät.
Dieses Jahr müssten es ja Müller und Lewandowski sein ^^

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Zarastro » Mo 4. Jan 2016, 22:17

Xell hat geschrieben:Ich habe da noch einen Fall von "bewusster Schwächung" ausgemacht: Angeblich bietet Juve für Mkhitaryan UND Gündogan...
Mal schauen, wer nach der Sommerpause mehr ehemalige Schlüsselspieler unter Vertrag haben wird: Bayern oder Juventus ;)

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Macaroli » Mo 4. Jan 2016, 23:35

Eigentlich müsste ja mal wieder was Neues kommen. Also antworte ich nicht, sondern werf einfach mal eine Ad hoc - These in den Raum: Bewußte Schonung der nationalen Konkurrenz würde langfristig eine Schwächung bedeuten! ^^

Viel Spaß damit, wenn sich ein paar Antworten bilden, dann liefere ich auch gerne noch eine Erklärung dazu ab, warum man sich das auch ernsthaft mal überlegen muss. Aber nehmt bitte nicht alles zu ernst. :)
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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