Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

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desch
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von desch » Sa 28. Nov 2015, 09:16

Naja, lustig finde ich wie das Statement der Bayern aufgeblasen wird (übrigens, meine ich nicht mal hier), aber das andere vor ein paar Tagen genüsslich ignoriert wird, als St. Pauli sich für die Einzelvermarktung stark machte...nicht das ich letzteres entweder als PR Gag verstehe oder massive Selbstüberschätzung.

Aber in dem zitierten Text geht es Rummenigge um die europäische Konkurrenzfähigkeit und vor allem die im vergleich erbärmlichen TV-Gelder Deutschlands. Das Problem ist natürlich auch, Rummenigge sollte eher die deutsche Geiz ist Geil Mentalität angreifen als sich an der DFL aufzuhängen.

Lok
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Lok » Sa 28. Nov 2015, 12:32

desch hat geschrieben:Naja, lustig finde ich wie das Statement der Bayern aufgeblasen wird (übrigens, meine ich nicht mal hier), aber das andere vor ein paar Tagen genüsslich ignoriert wird, als St. Pauli sich für die Einzelvermarktung stark machte...nicht das ich letzteres entweder als PR Gag verstehe oder massive Selbstüberschätzung.

Aber in dem zitierten Text geht es Rummenigge um die europäische Konkurrenzfähigkeit und vor allem die im vergleich erbärmlichen TV-Gelder Deutschlands. Das Problem ist natürlich auch, Rummenigge sollte eher die deutsche Geiz ist Geil Mentalität angreifen als sich an der DFL aufzuhängen.
St. Pauli hat sich nicht für die Einzelvermarktung eingesetzt, sondern dafür, dass Investorenclubs (Wolfsburg, Leverkusen) keine TV-Gelder bekommen, nach der Logik sie haben ja schon einen Vorteil, dadurch dass sie Investoren an Bord haben.

Wahrscheinlich bekommt Rummenige jetzt auch Panik aufgrund des TV-Vertrags in England. Aber ich finde, es ist kein Modell, die anderen Clubs in Deutschland weiter zu schwächen. Bayern hat doch den Rest (selbst Dortmund und Wolfsburg) schon meilenweit abgehängt. Daher finde ich den Vorschlag einfach nur erbärmlich.

Es fragt sich halt, ob England zuviel zahlt oder Deutschland zuwenig. Ich bin eher der Meinung England zahlt zuviel. Es wird sowieso schon zuviel Geld für Fußball ausgegeben.

Außerdem ist die Frage, was die englischen Clubs mit ihrem vielen Geld anstellen werden. Man kann zwar im Fußball mit Geld fast alles kaufen, aber den feinen Unterschied macht am Ende nicht das Geld.
Natürlich sind Barcelona und Bayern momentan an der Spitze? Natürlich sind beides auch reiche Clubs. Aber beide werden eben auch verdammt gut geführt und das schon über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

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Werder Downunder
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Werder Downunder » Sa 28. Nov 2015, 13:28

Lok hat geschrieben: Wahrscheinlich bekommt Rummenige jetzt auch Panik aufgrund des TV-Vertrags in England. Aber ich finde, es ist kein Modell, die anderen Clubs in Deutschland weiter zu schwächen. Bayern hat doch den Rest (selbst Dortmund und Wolfsburg) schon meilenweit abgehängt. Daher finde ich den Vorschlag einfach nur erbärmlich.
Den Absatz musst Du mir bitte noch mal genauer erklären. Wo sagt Rummenigge denn dass die anderen Clubs in Deutschland weiter geschwächt werden sollen? Welcher Vorschlag ist denn so erbärmlich?

Laut dem von Dir zitierten Kicker-Artikel sagt Rummenigge:
Rummenigge hat geschrieben: "Ich fordere die DFL eindringlich auf, einen Markt für TV-Wettbewerber in Deutschland zu kreieren und die Einnahmen signifikant zu erhöhen."
Er fordert also die DFL dazu auf dafür zu sorgen dass die Einnahmen durch die TV-Rechte in Deutschland deutlich gesteigert werden müssen. Dies würde natürlich dazu führen das die Bayern mehr Geld bekommen. Es würde aber gleichzeitig auch bedeuten dass alle anderen BL Vereine mehr Geld bekommen!

In dem Artikel steht auch eindeutig dass eine Abschaffung der zentralen TV-Vermarktung für Bayern noch kein Thema ist. Natürlich stört es Rummenigge dass die Bayern im internationalen Vergleich weit hinten dran sind wenn es um die TV Einnahmen geht. Das sagt er ja auch direkt:
Rummenigge hat geschrieben:"Wir brauchen höhere Einnahmen, um international konkurrenzfähig zu bleiben." Denn: "Unsere Spieler erhalten mittlerweile dramatische Angebote aus England."
Aber von dem Schritt die DFL dazu aufzufordern endlich etwas dafür zu unternehmen dass die BL höhere TV-Einnahmen generiert (etwas was hier im Forum von ALLEN regelmäßig auch gefordert und beklagt wird) bis zur Aufkündigung des Solidarpaktes ist es schon ein weiter Weg.

Von daher finde ich schon dass es eine Überreaktion ist davon zu reden daß Rummenigge darauf aus ist die anderen Clubs in Deutschland weiter zu schwächen und den Vorschlag endlich angemessene TV-Einnahmen zu generieren als erbärmlich zu bezeichnen.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von predator » Sa 28. Nov 2015, 14:13

Lok hat geschrieben:St. Pauli hat sich nicht für die Einzelvermarktung eingesetzt, sondern dafür, dass Investorenclubs (Wolfsburg, Leverkusen) keine TV-Gelder bekommen, nach der Logik sie haben ja schon einen Vorteil, dadurch dass sie Investoren an Bord haben.
Die Unterscheidung ist für mich sinnlos. Entweder werden alle zentral vermarktet oder nicht. Wenn ich einzelne Klubs ausschließe ist es keine Zentralvermarktung mehr.
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Lok » Sa 28. Nov 2015, 14:56

Werder Downunder hat geschrieben:
Lok hat geschrieben: Wahrscheinlich bekommt Rummenige jetzt auch Panik aufgrund des TV-Vertrags in England. Aber ich finde, es ist kein Modell, die anderen Clubs in Deutschland weiter zu schwächen. Bayern hat doch den Rest (selbst Dortmund und Wolfsburg) schon meilenweit abgehängt. Daher finde ich den Vorschlag einfach nur erbärmlich.
Den Absatz musst Du mir bitte noch mal genauer erklären. Wo sagt Rummenigge denn dass die anderen Clubs in Deutschland weiter geschwächt werden sollen? Welcher Vorschlag ist denn so erbärmlich?

Laut dem von Dir zitierten Kicker-Artikel sagt Rummenigge:
Rummenigge hat geschrieben: "Ich fordere die DFL eindringlich auf, einen Markt für TV-Wettbewerber in Deutschland zu kreieren und die Einnahmen signifikant zu erhöhen."
Er fordert also die DFL dazu auf dafür zu sorgen dass die Einnahmen durch die TV-Rechte in Deutschland deutlich gesteigert werden müssen. Dies würde natürlich dazu führen das die Bayern mehr Geld bekommen. Es würde aber gleichzeitig auch bedeuten dass alle anderen BL Vereine mehr Geld bekommen!

In dem Artikel steht auch eindeutig dass eine Abschaffung der zentralen TV-Vermarktung für Bayern noch kein Thema ist. Natürlich stört es Rummenigge dass die Bayern im internationalen Vergleich weit hinten dran sind wenn es um die TV Einnahmen geht. Das sagt er ja auch direkt:
Rummenigge hat geschrieben:"Wir brauchen höhere Einnahmen, um international konkurrenzfähig zu bleiben." Denn: "Unsere Spieler erhalten mittlerweile dramatische Angebote aus England."
Aber von dem Schritt die DFL dazu aufzufordern endlich etwas dafür zu unternehmen dass die BL höhere TV-Einnahmen generiert (etwas was hier im Forum von ALLEN regelmäßig auch gefordert und beklagt wird) bis zur Aufkündigung des Solidarpaktes ist es schon ein weiter Weg.

Von daher finde ich schon dass es eine Überreaktion ist davon zu reden daß Rummenigge darauf aus ist die anderen Clubs in Deutschland weiter zu schwächen und den Vorschlag endlich angemessene TV-Einnahmen zu generieren als erbärmlich zu bezeichnen.
Ok, dann habe ich das falsch interpretiert. Da muss ich dir wohl recht geben.

Wobei trotzdem muss man differenzieren. Der deutsche Fußball ist international konkurrenzfähig, nur eben mit England kann man nicht mithalten, aber finanziell gesehen kann kein Land mehr mit England mithalten.

Dieser englische TV-Vertrag kreiert eine blöde Situation, weil ich finde der ist bei weitem zu hoch dotiert. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass man in Deutschland nicht so absurde Summen für Fußball ausgibt.

Hier mal ein vielleicht etwas unpassendes Beispiel. In der europäischen Union ist die deutsche Wirtschaft hochüberlegen. Durch den gemeinsamen Währungsraum und den freien Warenverkehr sind die anderen europäischen Volkswirtschaften noch extremer im Nachteil gegenüber der deutschen Wirtschaft.

Eine ähnliche Situation gibt es jetzt eventuell im Fußball, nur dass hier wohl England bald eine sehr dominierende Stellung einnehmen wird.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Macaroli » So 29. Nov 2015, 01:14

Ich sag jetzt auch nicht, dass Rummenigge mit allem Recht hat, aber nicht alles was Bayern nützen könnte, muss der Bundesliga gleich schaden. Eine TV-Verteilung wie in Spanien will ich auch nicht. Das wäre auf Dauer nicht gut. Aber eine internationale Verbesserung der Bundesliga, da hätte ich nichts dagegen. Ein kleiner Schritt wird gerde gemacht, über die Pokal-Vermarktung. 100 Mio. € sollen es ab 16/17 sein. Bisher waren es 34 Mio. also praktisch eine Verdreifachung der Gelder.
Lok hat geschrieben:Wobei trotzdem muss man differenzieren. Der deutsche Fußball ist international konkurrenzfähig, nur eben mit England kann man nicht mithalten, aber finanziell gesehen kann kein Land mehr mit England mithalten.
Sicher ist die Bundesliga zu einem großen Grad konkurrenzfähig. Und Bayern, ist ja auch über die Bundesliga zu dieser, auch internationalen, Stellung gekommen. Allerdings würde ich schon auch sagen, dass Spanien vor Deutschland ist und Vereine wie PSG und vielleicht bald wieder die Teams aus Mailand vor den Möglichkeiten der meisten deutschen Klubst liegen. Aber das ist ja eigentlich ein anderer Thread.
Lok hat geschrieben:Dieser englische TV-Vertrag kreiert eine blöde Situation, weil ich finde der ist bei weitem zu hoch dotiert. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass man in Deutschland nicht so absurde Summen für Fußball ausgibt.
Im Prinzip hast Du ja Recht. Ein vernünftiges Maß ist schon seit Jahren überschritten. Wahrscheinlich werden bald Summern von 15 Mio. Plus als Jahresgehalt für Spieler gezahlt, die ein paar Mal international mithalten konnten und vielleicht 5 Länderspiele vorweisen können. Aber auch das ist schon wieder ein anderes Thema. ^^

Das Problem ist, dass man hier über die Moral von Gehältern sprechen kann, aber gleichzeitig auch schauen muss, wie der "Markt" gerade aufgestellt ist. Wenn ich mich als Verein hinstelle und sage, ich zahl keinem Spieler mehr als 1 Mio., 5 Mio., 10 Mio. oder was weiß ich wie viel, dann drehen mir die anderen eine lange Nase und eine bestimmte Kategorie an Spielern bekomme ich dann nicht mehr. Bin ich in dem System und will ich dieses Spiel erfolgreich mitmachen, dann muss ich schauen, wie ich in diesem Konstrukt erfolg habe. Das werde ich nicht haben, wenn ich mich raus ziehe. Das macht aber auch kein Verein, den ich kenne, nicht mal St. Pauli. Will ich wieder für mehr Vernunft im Gehaltssektor bzw. eine Begrenzung dessen, dann muss ich woanders ansetzen. Das kann nur international geregelt werden.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Xell » Mi 2. Dez 2015, 22:23

Lok hat geschrieben:Ich hoffe die anderen Vereine bleiben hart und machen die Bundesliga nicht noch langweiliger. Ohne Bundesliga fließt nämlich überhaupt kein TV-Geld. Von mir aus können die Bayern doch in die PL(England) oder die PD(Spanien) wechseln. Ich finde das Gehabe von Rummenige einfach unerträglich.
Um ehrlich zu sein, Lok, hoffe ich das auch. :)

Ganz ehrlich, als ich diesen Absatz gelesen habe, war mein erster Gedanke "Hoffentlich kommt das so".

Die Bayern wären endlich aus dieser typisch deutschen, hässlichen Neiddebatte raus, in der die ganze Bundesliga permanent versucht, die eigene Unfähigkeit und die eigenen Misserfolge den Bayern anzuhängen, und dem FCB nicht mal die Butter auf dem Brot, geschweige denn die verdienten Erfolge gönnt. Sie würden in einer starken Liga mit weiteren Top-Teams und höheren Einnahmen sicherlich noch weiter aufblühen. Die Vormachtstellung in den Top-3 Europas dürfte so weiter zemetiert und der Kader weiter verstärkt werden, falls das überhaupt möglich ist. Und als Bayern-Fan hätte man auch einen deutlich interessanteren Liga-Alltag.

Und die Bundesliga? Nach deiner Logik müssten die deutschen Teams total durchstarten, da sie die Bayern nicht mehr als Störfaktor und Klotz am Bein hätten. Für Dortmund, Schalke und Co müssten also goldene Zeiten anbrechen. Eine Win-Win-Situation also...

Ich glaube ja eher, dass die Bundesliga - wenn man die Bayern da irgendwann rausnimmt - innerhalb von 5 Jahren (also einem 5JW-Zyklus) aus der Top-6 fallen würde und in den internationalen Wettbewerben einen Stellenwert haben würde, wie vielleicht Portugal, oder Holland. Die TV-Vermarktung würde gewatig einbrechen, weil mit Sicherheit eine Liga ohne Bayern viellecht noch die Hälfte der aktuellen TV-Einnahmen generieren würde, aber nicht mehr. Aber um ehrlich zu sein, wünsche ich mir fast, dass die Bayern mal für fünf oder sechs Jahre in die PL oder PD umziehen und die Buli-Clubs mal zu spüren bekommen, welche Auswirkungen das für die Liga hat. ;)
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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Werder Downunder » Do 3. Dez 2015, 02:32

An der Diskussion warum die BL so langweilig ist und warum die Bayern so stark sind stört mich immer dass die Lösung des Problems offenbar nur darin liegen kann den Bayern zu schaden und sie schwächer zu machen. Warum ist das so? Wie wäre es denn wenn man mal von den anderen Vereinen wie Dortmund, Schalke, Leverkusen, Wolfsburg, Mönchengladbach, Hamburg, Hertha usw. mal verlangt dass sie ihren Laden auf Vordermann bringen und selber was dafür tun um Konkurrenz zu den Bayern zu schaffen, anstelle rum zu jammern und darauf zu warten dass die Bayern schwächer werden. Man profitiert ja sehr gerne von der Stärke und Attraktivität der Bayern wenn es um so Dinge wie Vermarktung der BL, Platzierung in der 5-JW und Prestige für die BL durch Chancen auf den CL-Titel geht.

Wenn es bei mir nicht so toll läuft, die Konkurrenz aber stärker ist, dann muss ich was dafür tun besser zu werden und nicht darauf hoffen dass mein Konkurrent schwächer wird oder durch andere Faktoren eingebremst und geschwächt wird. Es ist doch nicht die Schuld der Bayern dass die anderen Vereine lieber interne Machtspielchen und Rangeleien innerhalb der Vereinsführung austragen, nicht gut mit dem vorhandenen Mitteln wirtschaften können oder das Image einer grauen Maus oder eines ewigen Zweiten haben. Da ist es schon an den betreffenden Vereinen selber dafür zu sorgen dass die Grundlagen stimmen und der Erfolg stellt sich dann mittel bis langfristig auch ein. Sowas geht halt nicht innerhalb von ein oder zwei Jahren, aber die Geduld und Ausdauer etwas Gutes aufzubauen scheint niemand zu haben.

Dass man im Moment finanziell nicht mit Bayern oder internationalen Topvereinen mithalten kann ist schon klar. Da muss man aber halt andere Möglichkeiten finden um Spieler an sich zu binden. Man kann auch ohne Superstars a la Messi, Ronaldo, Schweinsteiger, Müller, De Bruyne, Hazard, Pogba, Griezmann usw. sehr guten und erfolgreichen Fussball spielen. Sobald das passiert hat man aber natürlich das Problem dass die großen und reichen Vereine wie Real, Barca, Chelsea, ManU, PSG, Juve usw. ankommen und mit dem großen Scheckbuch winken. Und hier ist halt intelligentes und gutes Management gefordert. Man muss den Spielern etwas bieten was sie an den Verein bindet und was zumindest kurz bis mittelfristig attraktiver ist als ein paar extra Millionen auf dem Konto. Das ist wahrscheinlich individuell verschieden, aber es kann sowohl etwas sportliches sein (Stammplatz, CL-Teilnahme, Pokalerfolge (incl. EL)), etwas Vereinsinternes (sehr gute Infrastruktur, Trainingsgelände und Methoden, eine Trainerpersönlichkeit, familiäre und freundliche Atmosphäre) und auch externe Dinge (sich um die Familie der Spieler kümmern, gute Wohnungen beschaffen) und sicher noch viel, viel mehr.
Wenn man beim Gehalt nicht mitbieten kann muss man sich halt mehr um die Person kümmern und eine Loyalität aufbauen die es ermöglicht sehr gute Spieler länger als eine oder zwei erfolgreiche Saisons im Verein zu halten. Das ist natürlich unendlich viel schwerer als mit mehreren Millionen Euro zu winken, aber es ist etwas was jeder BL-Verein der unterhalb der Bayern steht machen kann. Es wird auch nicht bei jedem Spieler klappen, aber wenn es bei ein paar Spielern funktioniert ist es das doch wert. Besser als einfach aufzugeben, die Ablösesummen zu kassieren und dann zu sagen dass die Liga zu langweilig ist und die Vereine (ausser Bayern) international nicht konkurrenzfähig sind ist es allemal.

Mir scheint es so als ob bei vielen deutschen Vereinen einfach die Mentalität nicht stimmt. Man fügt sich in die bestehenden Gegebenheiten und versucht nicht einmal einen anderen Ansatz.
Dortmund ist z.B. gesicherter zweiter in der BL und man hat eine sehr gute Mannschaft beisammen mit der man einer der Topfavoriten auf den EL Titel ist. In der BL geht momentan nach vorne nicht viel mehr, weil die Bayern so stark sind. Von hinten droht aber auch nicht so viel dass dem BVB Angst und Bange sein muss den Platz hinter Bayern nicht halten zu können. Trotzdem sichert man lieber den Status Quo anstatt einen anderen Weg zu gehen und eine alternative Herangehensweise auszuprobieren.
Warum versucht man dann nicht etwas internationales Prestige zu erreichen indem man in der EL glänzt und alles daran setzt diesen Titel zu gewinnen? Wieso schont man in jedem Auswärtsspiel 3 - 4 der wichtigsten Spieler und bringt sich somit um eine bessere Ausgangslage für die KO-Runden? Weil man Angst hat dass sich Spieler verletzen können? Die können sich beim BL Spiel gegen Stuttgart am nächsten Spieltag genauso verletzen wie im Spiel gegen Krasnodar! Wenn es für die Spieler zu viele Spiele sind und es zu anstrengend ist immer zu spielen, warum schont man diese Spieler nicht wenn es gegen die BL-Kellerkinder wie Hoffenheim, Stuttgart, Augsburg, Bremen in der BL geht? Diese Spiele sollte man auch gewinnen können wenn einer oder zwei aus Reus, Aubameyang, Mkhitaryan, Gündogan, Schmelzer oder Bender mal eine Pause machen. Und selbst wenn es mal nicht klappt, den BL-Titel wird der BVB dieses Jahr sowieso nicht gewinnen und von hinten droht wie gesagt auch nicht die ganz große Gefahr aus den Top 3 in der BL herauszufallen.
Den EL-Titel können sie sehr wohl gewinnen. Im Moment habe ich aber das Gefühl dass das keine wirkliche Priorität ist. Dabei hätte das enorme Vorteile: ein internationaler Titel, der sowohl dem Verein als auch den Spielern internationales Prestige einbringt und die Qualifikation für die CL für nächste Saison.
Das ist aber nur ein Beispiel und gilt nicht nur für den BVB.

Ich bin jetzt etwas sehr abgeschweift, aber was ich sagen will ist: Die anderen Vereine müssen aufhören die Bayern für ihre Probleme verantwortlich zu machen! Und wenn Bayern von der DFL fordert dass die sich anstrengen müssen um ein angemessenes TV-Vermarktungspaket auszuhandeln, damit Bayern UND ALLE ANDEREN BL-VEREINE mehr Geld aus dieser Quelle bekommen, dann haben sie damit absolut recht! Denn Bayern braucht die DFL für die Vermarktung nicht. Ohne die DFL, mit Selbstvermarktung, würden sie ganz sicher besser dastehen. Aber die DFL braucht die Bayern DRINGENDST!!!

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Lok » Do 3. Dez 2015, 11:28

Xell hat geschrieben:
Lok hat geschrieben:Ich hoffe die anderen Vereine bleiben hart und machen die Bundesliga nicht noch langweiliger. Ohne Bundesliga fließt nämlich überhaupt kein TV-Geld. Von mir aus können die Bayern doch in die PL(England) oder die PD(Spanien) wechseln. Ich finde das Gehabe von Rummenige einfach unerträglich.
Um ehrlich zu sein, Lok, hoffe ich das auch. :)

Ganz ehrlich, als ich diesen Absatz gelesen habe, war mein erster Gedanke "Hoffentlich kommt das so".

Die Bayern wären endlich aus dieser typisch deutschen, hässlichen Neiddebatte raus, in der die ganze Bundesliga permanent versucht, die eigene Unfähigkeit und die eigenen Misserfolge den Bayern anzuhängen, und dem FCB nicht mal die Butter auf dem Brot, geschweige denn die verdienten Erfolge gönnt. Sie würden in einer starken Liga mit weiteren Top-Teams und höheren Einnahmen sicherlich noch weiter aufblühen. Die Vormachtstellung in den Top-3 Europas dürfte so weiter zemetiert und der Kader weiter verstärkt werden, falls das überhaupt möglich ist. Und als Bayern-Fan hätte man auch einen deutlich interessanteren Liga-Alltag.

Und die Bundesliga? Nach deiner Logik müssten die deutschen Teams total durchstarten, da sie die Bayern nicht mehr als Störfaktor und Klotz am Bein hätten. Für Dortmund, Schalke und Co müssten also goldene Zeiten anbrechen. Eine Win-Win-Situation also...

Ich glaube ja eher, dass die Bundesliga - wenn man die Bayern da irgendwann rausnimmt - innerhalb von 5 Jahren (also einem 5JW-Zyklus) aus der Top-6 fallen würde und in den internationalen Wettbewerben einen Stellenwert haben würde, wie vielleicht Portugal, oder Holland. Die TV-Vermarktung würde gewatig einbrechen, weil mit Sicherheit eine Liga ohne Bayern viellecht noch die Hälfte der aktuellen TV-Einnahmen generieren würde, aber nicht mehr. Aber um ehrlich zu sein, wünsche ich mir fast, dass die Bayern mal für fünf oder sechs Jahre in die PL oder PD umziehen und die Buli-Clubs mal zu spüren bekommen, welche Auswirkungen das für die Liga hat. ;)
Ich glaube, es macht wenig Sinn, mir das überhaupt durchzulesen und ich habe es bis auf die ersten paar Zeilen auch nicht gelesen.
Ein paar andere User haben mich bereits korrigiert und ich habe bereits hier im Forum geschrieben, dass ich die Aussage von Rummenige wohl falsch interpretiert habe. Damit müsste das doch abgehakt sein.
@Xell: Entweder du hast nicht alle Beiträge gelesen, was ich auch gut verstehen kann, manchmal fällt einem halt nur ein gewisser Beitrag ins Auge.
Oder aber, du hast mein Fehlereingeständnis gelesen, aber fandest es trotzdem nochmal wichtig dich über meinen ursprünglichen Post lustig zu machen und hier etwas Ironisches zu schreiben. Wenn dem so ist, dann würde ich es gerne wissen, dann muss ich mir in Zukunft nicht mehr die Mühe machen, deine Posts zu lesen. Sie verdienen dann wohl einfach nicht, dass ich Zeit dafür verschwende.

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Re: Bewusste Schwächung nationaler Konkurrenten

Beitrag von Xell » Do 3. Dez 2015, 15:37

Lok hat geschrieben: Ich glaube, es macht wenig Sinn, mir das überhaupt durchzulesen und ich habe es bis auf die ersten paar Zeilen auch nicht gelesen.
Ein paar andere User haben mich bereits korrigiert und ich habe bereits hier im Forum geschrieben, dass ich die Aussage von Rummenige wohl falsch interpretiert habe. Damit müsste das doch abgehakt sein.
@Xell: Entweder du hast nicht alle Beiträge gelesen, was ich auch gut verstehen kann, manchmal fällt einem halt nur ein gewisser Beitrag ins Auge.
Oder aber, du hast mein Fehlereingeständnis gelesen, aber fandest es trotzdem nochmal wichtig dich über meinen ursprünglichen Post lustig zu machen und hier etwas Ironisches zu schreiben. Wenn dem so ist, dann würde ich es gerne wissen, dann muss ich mir in Zukunft nicht mehr die Mühe machen, deine Posts zu lesen. Sie verdienen dann wohl einfach nicht, dass ich Zeit dafür verschwende.
Hallo Lok,

zunächst einmal war das obere weder als "Sich über dich Lustig machen" noch allzu ironisch gemeint. Es ging in keiner Weise gegen dich, sondern viel mehr gegen Herrn Rettig, sowie einige andere Unterstützer seines Antrags, aber auch gegen sehr viele unreflektierte FCB-Kritiker in Deutschland.

Ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, dass ich in Anbetracht des Dauerbashings, das gegen den FCB betrieben wird (wieder einmal: nicht durch dich, sondern im Allgemeinen in Medien und Fanszene) und der Tatsache, dass die Bundesrepublik sich über die erfolgreichste Phase einer deutschen Mannschaft seit den Siebzigern nicht nur nicht freuen kann, sondern auch eben diesen Erfolg als Problem auffasst, wirklich dafür begeistern kann, die Bayern in einer anderen Liga zu sehen.
Da ich ein großer Fan der Bundesliga bin und von solchen Club-Verschiebungen generell sehr wenig halte, war ich überrascht und auch ein wenig erschrocken über diese Gefühlswallung. Sie ist für mich ein indikator dafür, dass das ständige Bashing meines Vereins nicht an mir spurlos vorbeigeht. Im Gegenteil, der Frustlevel, der sich dadurch aufgebaut hat, ist inzwischen so hoch, dass ich gut und gerne meinen FCB in einer fremden Liga sehen würde, nur um diese leidliche Neid-Debatte loszuwerden.
Umso mehr, da diese Argumentation absolut gegen meine inneren Werte und meine Lebensüberzeugung geht. Ich bin jemand, der davon überzeugt ist, dass jeder Mensch seines Glückes Schmied ist. Ich glaube, dass jeder jeden einzelnen Tag alles dafür geben soll, um sich selbst zu verbessern, dass hartes Arbeiten sich lohnen soll, wobei "hartes Arbeiten" sich nicht nur auf körperliche Arbeit bezieht, sondern auch auf die Fähigkeit, klug Gelegenheiten zu erkennen. Ich glaube, dass erfolgreiche Menschen oder Unternehmen, für ihren Erfolg nicht verteufelt werden sollten, erst recht nicht, wenn sie sich über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus für die Gesellschaft engagieren. Ich glaube auch, dass das künstliche Einbremsen der Erfolgreichen genauso falsch ist, wie das übermäßige und wiederholte Unterstützen der Erfolglosen, weil beides die Menschen dazu animiert, weniger zu leisten und sich aushalten zu lassen. Natürlich brauchen wir Mindeststandards in einer Solidargemeinschaft, aber Arbeit und Erfolg müssen sich immer noch genug lohnen, damit man nicht freiwillig die Füße hochlegt.
All das sehe ich in der ständigen Neiddebatte und im Antrag von Rettig widerlegt und deswegen geht mir das komplett gegen den Strich.

Auf dich persönlich ist davon nichts bezogen. Du hast über das Thema St. Pauli-Antrag geschrieben, daher habe ich das aufgegriffen. Außerdem hast du die Idee mit der Auslagerung des FCB nach England oder Spanien gebracht und daher habe ich dich zitiert, weil das der Anstoßpunkt für meinen Beitrag war.

Dein Fehlereingeständnis habe ich natürlich gelesen und für mich ist dieses Thema abgeschlossen, bzw. es war nie eins, auf dich bezogen. Du musst aber auch zugeben, dass dieser Fehler dir ursprünglich passiert ist, weil eben viele Menschen in Deutschland unbewusst schon mit Vorurteilen gegenüber dem FCB durch die Gegend laufen und eine hohe Bereitschaft haben, in die Aussagen von FCB-Verantwortlichen etwas hineinzuinterpretieren, was dort nicht steht. Sagen wir mal, Thomas Eichin, oder Michael Zorc hätten die gleiche Aussage getätigt, wie Rummenigge: "Ich fordere die DFL eindringlich auf, einen Markt für TV-Wettbewerber in Deutschland zu kreieren und die Einnahmen signifikant zu erhöhen." Ich glaube nicht, dass du - oder jemand anders - hier fälschlicherweise eine böse Absicht hineininterpretiert hättet. Bei Rummenigge bzw. dem FCB sitzt eben der Colt lockerer im Halfter und es wird öfter Mal scharf geschossen, obwohl kein Anlass dazu besteht. Das ist ok, wenn es einmal passiert. Es ist ok, wenn es zehmal passiert. Wenn es Jahr für Jahr jeden Tag auf's neue passiert, resigniert man irgendwann dann auch.
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