Kampf um den Verbleib in den Top 4

Diskussionen über die 5JW der Saison 21/22,
nach deren Ergebnissen in der BL Saison 21/22 die Teilnehmer ausgespielt werden,
welche dann 22/23 in der CL/EL/ECL spielen
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Macaroli
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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Macaroli » So 6. Aug 2017, 19:58

gast hat geschrieben:Ich verfolge die Bundesliga bereits seit knapp 20 Jahren.
Hallo gast, ich muss gleich dazu sagen, dass ich das was Du schreibst sehr gut und durchdacht finde. Ist auf jeden Fall in vielen Punkten überlegens- und diskussionswert. Zu ein paar Sachen habe ich ein wenig eigene Erfahrungen gemacht, aber man merkt, Du hast Dir da schon Deine Gedanken gemacht.

Zu dem Thema ein Team oder mehrere Teams konstant an der Spitze habe ich (seit Mitte der 80er Jahre) schon alles mögliche gehört. Die Meinung variiert immer mit der Konstellation, die gerade in Europa die Titel abräumt. ^^ Ich kenne diese Jahre, als es als Riesenvorteil galt (im Kampf um Europapokale), eine Mannschaft in der Liga ein wenig geschont werden konnte, damit sie in der CL "ausgeruht" sein konnten. Dann gab es die Jahre, in denen eine ausgeglichene Liga als Vorteil galt, weil man dann ständig gefordert war.

Deswegen glaube ich nicht, dass es das alleine entscheidende ist, ob die Bundesliga neben Bayern noch ein starkes Team hat oder nicht. Ich sehe es aber ganz sicher als Problem an, und ich glaube, da sind wir uns einig, wenn der absolute Krösus der nationalen Liga, mit pumperlg´sunden Zahlen nicht mal annähernd mit den Gehalts- und Transferzahlungen der stärksten Spanier, Engländer und Franzosen mithalten kann. Wenn dann lange nach Bayern nichts mehr kommt, muss man sich über den Rest nicht wundern.

In Spanien denke ich mir, da ist es egal, wer international spielt. Sobald man auf eine spanische Mannschaft trifft, steht man kurz vor dem Aus, egal ob da Barcelona, Madrid oder Bilbao, Sevilla oder sonst was drauf steht. Natürlich gibt es auch da ein Gefälle, aber stark sind sie dort wohl alle. Aber das Problem hat die Bundesliga nicht alleine.

ich glaube, ob man nun 2, 3 oder 4 Top-Teams hat, ist eher ein bißchen an der Oberfläche. Wir hatten die Jahre, als wie unsere Top 4 mit leichteren Variationen hatten: Bayern, Dortmund, Leverkusen, Schalke. Grundsolide würde ich sagen. Und genauso solide war auch dann das Aus von Leverkusen und Schalke bei der ersten richtigen Hürde, die meistens direkt nach der Winterpause kam. Ich meine, das ist an sich okay, andere Nationen kommen gar nicht so weit. Die Bundesliga hatte einige Jahre 4 Teams im CL-Achtelfinale, als die Engländer schwächelten. Aber ich glaube, diese Phase Englands nähert sich dem Ende. Was allerdings tatsächlich eine Rolle spielt ist, wie eine Liga insgesamt auf den Plätzen verteilt ist. Sprich, wenn alle zu nah beieinander sind, ist das zwar eine spannende Liga, aber eine Liga ohne Höhepunkte.
gast hat geschrieben:Es gibt einfach keine Mannschaften, die mich langfristig mit langfristigem Erfolg überzeugen konnten, auf lange Sicht hin nähert sich leider so gut wie jedes Team einem gewissen grauen Mittelmaß an.
gast hat geschrieben:Hinzukommt, dass es fast immer zu einem Absturz eines Teams kommt, nach dem man in der vergangenen Saison in Europa überragend gespielt hat (BVB 1997, Leverkusen 2002, Wolfsburg 2016), sodass man sich fragen muss, warum genau es nicht eintritt, dass Teams, die immer dann, wenn sie sich gerade am Beginn eines Prozesses hin zu mehr Bekanntheitsgrad und Präsenz auf dem internationalen Parkett bewegen, gnadenlos abstürzen.
Vielleicht gehören diese beiden Punkte zusammen. Die Bundesliga ist, auch wenn das der Meisterschaftskampf gerade nicht ist, wahnsinnig ausgeglichen. Und vielleicht muss man das auf den deutschen Fussball insgsamt, also Ligaübergreifend sehen. Die Mannschaften in Deutschland zwischen Platz 4 abwärts bis in die 2. Liga (vielleicht das erste Drittel, vielleicht auch noch weiter runter) sind meiner Meinung nach gar nicht so weit voneinander weg. Deswegen kann Freiburg diese Saison absteigen und in 3 Jahren Champions League spielen - und danach auch wieder absteigen, etwas überspitzt gesagt. Gut, es gibt Teams die tendieren eher nach oben (vielleicht Leverkusen, Schalke) andere, eher nach unten (Freiburg, Mainz und andere) aber das kann wechseln.

Passend ist ja auch, dass RaBa Leipzig plötzlich auf 2 steht. Natürlich haben die Geld und können investieren, aber die haben das nicht mit Unsummen getan, die noch nie gezahlt wurden, sondern mit einen Konzept, von dem ich mich frage, ob das so nicht auch in Berlin, Hamburg, Stuttgart oder sonstwo möglich gewesen wäre, wenn man mit dem Geld, das man hatte etwas verantwortlungsvoller umgegangen wäre.
Ich hatte vor der Saison ein Angebot aus England. Wäre ich bloß hingegangen. In England ist Fußball wenigstens noch Männersport - und nichts für Tunten. (Axel Kruse)

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von svv74 » Di 8. Aug 2017, 12:21

Macaroli hat geschrieben:... aber die haben das nicht mit Unsummen getan, die noch nie gezahlt wurden, sondern mit einen Konzept, von dem ich mich frage, ob das so nicht auch in Berlin, Hamburg, Stuttgart oder sonstwo möglich gewesen wäre, wenn man mit dem Geld, das man hatte etwas verantwortlungsvoller umgegangen wäre.
Ein schöner Satz und sehr schön auf den Punkt gebracht.

Aber die Antwort lässt sich in Teilen gleich mitliefern. Wo bekommt man schon so viel Zeit, bis alles wächst und fruchtet?

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JohnDRockford
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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von JohnDRockford » Mi 9. Aug 2017, 11:11

Die ersten geben schon auf:

Karl-Heinz Rummenigge gibt Politik die Schuld für Neymar-Transfer
"Wir wollen das nicht, wir können auch nicht"
Einen Wechsel wie den von Neymar für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain hält Rummenigge mit der Vereinspolitik des deutschen Rekordmeisters für nicht vereinbar.
Und das aus dem Munde des Vorstandsvorsitzenden des größten deutschen Vereines.
Da will sich einer nicht eingestehen, dass auch er versagt hat...warum kann denn sein Verein solche Transfers nicht durchführen?

"Mit der Vereinspolitik nicht vereinbar"...warum sagt Rummenigge nicht einfach:

"Sorry, wir und die Bundesliga haben in den letzten 20 Jahren eklatante Fehler begangen, deren Folgen es uns heute nicht ermöglichen, weiterhin auf höchstem Niveau mit der europäischen Konkurrenz mithalten zu können. Wir werden Mittel und Wege finden, diese Missstände endgültig zu beheben, um die Bundesliga auf Dauer mit den englischen, spanischen und französischen Ligen konkurrenzfähig halten zu können."

Wie will man mit solchen Waschlappen jemals weiter vorankommen?

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Jeckchen » Mi 9. Aug 2017, 13:22

JohnDRockford hat geschrieben:Die ersten geben schon auf:

Karl-Heinz Rummenigge gibt Politik die Schuld für Neymar-Transfer
"Wir wollen das nicht, wir können auch nicht"
Einen Wechsel wie den von Neymar für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain hält Rummenigge mit der Vereinspolitik des deutschen Rekordmeisters für nicht vereinbar.
Und das aus dem Munde des Vorstandsvorsitzenden des größten deutschen Vereines.
Da will sich einer nicht eingestehen, dass auch er versagt hat...warum kann denn sein Verein solche Transfers nicht durchführen?
...
Wenn die deutschen Vereine nach Wegfall der 50+1 Regel dann auch Gasriesen, Ölscheichs oder Mark Zuckerberg als Finanziers haben, sollte solchen Investitionen nur noch von der Laune des Geldgebers abhängen.

Wenn alle Ligen dann ihre Finanziers haben, dann kann man auch sagen, dass das Financial Fair Play erfüllt ist.
Tippfehler sind beabsichtigt und dürfen behalten werden.

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Vollspann » Mi 9. Aug 2017, 14:11

Sammer hier wieder in der Effenberg'schen Echobrüllkammer möglichst trumpelig großspurig herausgebrüllter Imponiersprüche?
So sad! Make Football great again!
:shock: :roll: :lol:
Zuerst ging ich nach links, und er auch. Dann ging ich nach rechts, und er auch. Dann ging ich erneut nach links, und er ging einen Hot Dog kaufen. (Zlatan)

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von valhalla » Do 10. Aug 2017, 00:08

Ganz ehrlich, die Summen die derzeit im Profifußball gezahlt werden entbehren mMn einfach jeglicher Normalität. Diese Blase muss einfach irgendwann platzen. Leute überlegt einfach mal 222 Mio. Euro!! für einen Spieler ... da muss eine alte Frau schon mächtig lange für stricken. Hat schon mal wer ausgerechnet wie lange er dafür arbeiten muss um diese Summe zu verdienen???!!! Das geht in eine, für mich, völlig falsche Richtung. Profifussball wird hier zum Spielzeug von ein paar schwerreichen die nicht mehr wissen was sie mit ihrem Geld anstellen sollen.
UEFA FFP???? wo bitte??? Transfersperren werden umgangen, Spieler gekauft, aber gleich verliehen, denn sie dürfen ja nicht eingesetzt werden. Hallo!! Transfersperre - sollte das nicht bedeuten, dass ein Club keinen Spieler erwerben darf???
Aber zurück zum Kampf um die Top 3, scheinbar will PSG jetzt auch mal den CL-Erfolg verbuchen, angelt man doch auch nach Mbappe von AS Monaco. Damit würde Monaco den vierten Topspieler der letzten Saison verlieren. In Summe wird das Frankreich eher nicht stärker machen, die werden auch in Zukunft Nichts mit den Top3 am Hut haben. Bei Italien muss sich erst noch beweisen dass die Investitionen von Milan greifen, um wieder im Konzert der ganz Großen mitspielen zu können. Spanien steht unumstritten ganz oben, wenngleich eigentlich nur 2(3) Mannschaften wirklich die ganz großen Transfers machen. Aber da sind es 4-6 Mannschaften die immer wieder Erfolge einfahren, also muss da mehr dahinter sein als teures Geld für Spieler ausgeben. Die englische Liga buttert jetzt schon seit einigen Jahren regelmäßig richtig viel Geld rein, aber so wirklich stellen sich die Erfolge da nicht ein. Einzig die Bundesliga kann, oder will auch nicht wirklich mitziehen mit diesem Geldrauspulvern.

Wenn man sich die TK-Tabelle ansieht, die ja die Erfolge eines Clubs zeigt, dann haben wir in den Top10
4x ESP - das schaut aus als machen die wirklich vieles richtig.
2x GER - nicht schlecht für eine Brustschwache Liga.
1x ITA - Juve behaupet sich da vorne konstant. Dahinter ... viel Schatten ...
1x FRA - bei PSG funktionieren die Investitionen einigermaßen. Der Rest der Liga, naja...
1x POR - Ach herrje, da ist eine Mannschaft einer Nation von der man Nichts von Megatransfers hört oder liest. Wie geht das denn?? Darf das überhaupt sein???
1x ENG - Die Finanzstärkste Liga hält gerade mal Platz 10 in der TK-Tabelle ... die Investitionen zahlen sich wirklich aus ...

MMn wird Spanien den Thron noch einige Jahre behaupten, da passiert viel Gutes auch bei den kleineren Vereinen. Die sind extrem stabil und es ist kein Ende dieser Dominanz in Sicht. Dahinter werden sich Deutschland, trotz der finaziellen Zurückhaltung, England und Italien um die beiden Plätze am "Stockerl" duellieren. Das wird ein enges Kopf an Kopf Rennen dieser drei Nationen, mal mit dem besseren Ende für die eine, mal für die andere Nation. Frankreich wird da nicht eingreifen können, dafür sind nicht genug Mannschaften stark genug, da fehlt die Breite.
Die Überprüfung dieser Theorie kann ja dann mal in 3 Jahren erfolgen. ;)
Das soll's dann auch schon gewesen sein, just my 5 Cent.

lg

P.S.: Ach ja, bevor ichs vergesse, das Ding mit Ironie und finden und so weiter .. daran erfreuen und behalten ;)
"Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär." - Hans Krankl

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Lok » Do 10. Aug 2017, 08:10

Ich finde es ehrlich gesagt lustig, dass Rummenigge der Politik die Schuld am Neymar-Transfer gibt. Als Vorsitzender der ECA (European Club Association) ist Rummenigge einer der aktivsten und einflussreichsten "Politiker" im Bereich des Profifußballs überhaupt.

Wenn es darum geht kleinere Vereine in Deutschland leerzukaufen oder wenn es um die Verteilung der Fernsehgelder in Deutschland geht oder um die Reform des DFB-Pokals, dann ist Rummenigge immer auf der Seite der Großen. Er beschwert sich über zu viel Umverteilung, möchte nicht dass zuviel Fernsehgelder an finanzschwache Clubs aus der 1. Liga gehen. Am Ende geht es ihm immer darum, dass die Bayern das größte Stück vom Kuchen bekommen. Er hat keine Probleme damit, dass die Bayern die Bundesliga in einem Maße dominieren, dass die Bundesliga für den ausländischen Markt langsam uninteressant wird, weil es keinen Kampf um die Meisterschaft mehr gibt. Diese Dominanz ist so vergleichbar in der CL nicht zu finden. Real Madrid ist zwar momentan etwas überlegen, aber das kann sich schnell wieder ändern, während in der Bundesliga wenig Hoffnung auf Änderung besteht.

Also jetzt, da die Bayern seit ein paar Jahren in der CL nicht mehr ganz oben mitspielen können, jetzt beschwert sich Rummenigge und macht die Politik dafür verantwortlich. Nur weil irgendjemand im Sandkasten noch größere Förmchen hat als die Bayern. Rummenigge ruft nach der Politik, aber eigentlich geht es ihm gar nicht um eine Gehaltsobergrenze, es geht ihm mal wieder nur um die Bayern. Wie kann man Real Madrid, Barca, Atletico, Paris St. Germain, Juve, Chelsea stoppen, damit sie den Bayern nicht weiter enteilen. Wohlgemerkt sind das gerade einmal 6 (!) Vereine, also gegen Arsenal gewinnt Bayern immer noch problemlos. :lol:
JohnDRockford hat geschrieben:Wie will man mit solchen Waschlappen jemals weiter vorankommen?
Also insofern muss ich JohnDRockford zustimmen. Jemand der so austeilt wie Rummenigge, soll nicht nach dem Kindergärtner rufen, wenn er selbst auf die Mütze bekommt. Er soll schauen, dass er mit den Möglichkeiten, die die Bayern haben, das Beste herausholt. Wozu wollen die Bayern Neymar holen? Dieser Transfer nützt doch weder Neymar, noch Paris St. Germain. Der Profiteur ist der FC Barcelona, bzw. die Vereine, an die Barcelona das viele Geld weiterreichen wird.

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Vollspann » Do 10. Aug 2017, 13:21

Dass Rummenigge da nach der Politik ruft, fand ich spontan auch erst mal albern. Zum Teil ist es aber auch nicht ganz fehlgeleitet.
Letztlich hat man es hier -wie so oft- mit einem heterogenen Bündeln an Ursachen zu tun.

Einerseits gab es EU-"staatlich" regulatorische Eingriffe wie beim Bosman-Urteil und der Aufhebung der Ausländerbegrenzung, die einen starken Einfluss hatten. Dann, übers Kartellrecht, die No-Single-Buyer-Regel für die TV-Rechte, die derzeit für eine -meiner Ansicht nach nicht refinanzierbare- Blase bei den TV-Geldern sorgt. Und die -von dir im anderen Thread angesprochene- Geldschwemme durch die Notenbankpolitik. Und die ebenfalls politisch vorgegebene vollständige Offenheit für Geldzuflüsse z.B.aus dem chinesischen und Petrodollarraum.

In Sachen TV-Einnahmen sind derzeit um 100 Mio Transferbeträge und die dazu passenden Gehälter wohl von Vereinsseite in England aus finanziell noch einigermassen darstellbar. Und evtl. auch bei Barca/Real, auch wenn die Steuerregeländerungen in Spanien das -auf Gehaltsseite- vielleicht etwas einschränken.

Andererseits: Beim Neymartransfer und der dazu noch geplanten Mbappe-Verpflichtung mit entsprechenden Ausgaben schöpft PSG aber sicher nicht mehr aus realisierbaren Einnahmen, sondern nur noch aus Scheich-Prestigeinvestitionen. Beim AC Milan ist das derzeit sehr ähnlich, wenn auch -mit dem Hedgefundhintergrund- eher in der -für Finanzstarke Unternehmen- Schwemme billigst verfügbaren Kapitals begründet.

Und da fehlt mir bei Rummenigge eben -zumindest öffentlich- die Bezugnahme auf das FFP. Er hat im europäischen Fussball sicherlich -als Bayernvertreter- die Position, die UEFA hier zur Nagelprobe zu verpflichten. Ich habe vor Jahren hier schon mal prophezeit, dass der Tiger FFP als Bettvorleger landen wird, wenn es ernst wird und um richtig viel Geld geht. Ob die UEFA diese Regel wirklich ernst meint, muss jetzt endlich geklärt werden, andernfalls gehört sie auf den Müllhaufen der Anscheins-PR.

Was ich da also von Rummenigge erwarten würde, wäre von der UEFA ein striktes FFP-Reglement einzufordern, das PSG dazu zwingen würde, 5-6 Topspieler zu verkaufen, um die Investitionsmenge deutlich zu reduzieren. Und andernfalls einen Ausschluss von der CL zu durchzusetzen. Wenn sie sich dem Taschenspielertrick der Finanzierung aus einem staatlichen PR-Schattenhaushalt abspeisen lassen, ist die Regel tot. Und damit darf sie auch Rummenigge nicht durchkommen lassen.

Solange in der Hinsicht nichts von den Bayern kommt, schliesse ich mich sogar dem "Waschlappen" an, wenn auch vor einem gänzlich anderen Hintergrund als hier ursprünglich eingeführt.

Aktuell am ärgerlichsten finde ich, dass das die Gefahr steigert, dass Dembele dem BVB weggekauft wird. Wenn schon, muss der zu den Bayern, denn er ist genau der Spieler, den die als Nachfolger für Robbery brauchen. (Auch wenn ich den vor allem weiter beim BVB sehen will, mindestens in dieser Saison) :evil:
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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Lok » Do 10. Aug 2017, 14:01

Vollspann hat geschrieben:Und da fehlt mir bei Rummenigge eben -zumindest öffentlich- die Bezugnahme auf das FFP. Er hat im europäischen Fussball sicherlich -als Bayernvertreter- die Position, die UEFA hier zur Nagelprobe zu verpflichten. Ich habe vor Jahren hier schon mal prophezeit, dass der Tiger FFP als Bettvorleger landen wird, wenn es ernst wird und um richtig viel Geld geht. Ob die UEFA diese Regel wirklich ernst meint, muss jetzt endlich geklärt werden, andernfalls gehört sie auf den Müllhaufen der Anscheins-PR.

Was ich da also von Rummenigge erwarten würde, wäre von der UEFA ein striktes FFP-Reglement einzufordern, das PSG dazu zwingen würde, 5-6 Topspieler zu verkaufen, um die Investitionsmenge deutlich zu reduzieren. Und andernfalls einen Ausschluss von der CL zu durchzusetzen. Wenn sie sich dem Taschenspielertrick der Finanzierung aus einem staatlichen PR-Schattenhaushalt abspeisen lassen, ist die Regel tot. Und damit darf sie auch Rummenigge nicht durchkommen lassen.
Da ist ja das Problem. Rummenigge interessiert sich nicht wirklich für das FFP oder für eine Gehaltsobergrenze.
Rummenigge ist einfach nur knallharter Interessenvertreter von Bayern München.

Welches Interesse hat die UEFA am financial fairplay? Sie würde damit nur den unermesslichen Geldfluss in den europäischen Spitzenfußball abwürgen.

Genausogut könnten sich doch die Amateurvereine in Deutschland beklagen und ein Eingreifen der Politik fordern. Im Amateurfußball werden jedes Jahr Millionen von Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Jugendtrainer, die für einen Appel und Ei arbeiten oder sogar ganz umsonst. Dazu noch Betreuer oder helfende Eltern, die Trickots waschen oder die Jugendspieler zu Auswärtspielen fahren oder auch einfach mal nur Kuchen backen. Alle diese ehrenamtliche Arbeit dient am Ende nur dazu, dass sich die ganz Großen (Bayern, Dortmund et al.) bereichern und den Gewinn abgreifen. Bei den Vereinen, die einen späteren Star großgezogen haben, bleibt nie etwas hängen, ebensowenig bei den ehrenamtlichen Trainern und Betreuern.
Vollspann hat geschrieben:Aktuell am ärgerlichsten finde ich, dass das die Gefahr steigert, dass Dembele dem BVB weggekauft wird. Wenn schon, muss der zu den Bayern, denn er ist genau der Spieler, den die als Nachfolger für Robbery brauchen. (Auch wenn ich den vor allem weiter beim BVB sehen will, mindestens in dieser Saison) :evil:
Mir ist das einfach ziemlich egal. Die Großen fressen die Kleinen und die Ganz-Großen fressen die Großen. Dass die Bayern im Moment nicht zu den Ganz-Großen gehören ist irgendwie traurig, aber eben auch Realität.

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Re: Kampf um die Top 3 zwischen Deutschland - England - Italien

Beitrag von Vollspann » Do 10. Aug 2017, 15:35

Lok hat geschrieben: Da ist ja das Problem. Rummenigge interessiert sich nicht wirklich für das FFP oder für eine Gehaltsobergrenze. Rummenigge ist einfach nur knallharter Interessenvertreter von Bayern München.
Warum sollte er nicht? Die Bayern sind einer der europäischen Topvereine, die davon am meisten profitieren würden. Es gibt wenig, was noch mehr in Bayern's Interesse wäre.
Ich musste gerade selbst noch mal googeln, das Ergebnis zeigt mir, dass Rummenige in der europäischen Presse als ein Hauptagitator für das FFP gilt. Da gilt das FFP als "Rummenigges Baby".
Allerdings habe ich da auch Hinweise gefunden, dass man Zweifel daran hat, dass das FFP im Klagefall vor Gericht bestehen würde. Falls das begründet ist, wäre der Ruf nach der Politik wieder verständlicher. Die einschlägigen rechtlichen europäischen Regulationseinschränkungen fallen schließlich nicht von den Bäumen.

Dass er dazu nichts sagt kann entweder bedeuten:
- Er hängt es nicht an die große Glocke wegen der Öffentlichkeitswirkung (Neider-Image), ist aber im Stillen durchaus dahinter.
- Er weiss, dass das FFP tot ist und verzettelt sich nicht in aussichtslosen Gefechten.
Lok hat geschrieben: Welches Interesse hat die UEFA am financial fairplay? Sie würde damit nur den unermesslichen Geldfluss in den europäischen Spitzenfußball abwürgen.
Faktisch dürfte diese ehrenwerte Gesellschaft wenig Interesse daran haben, aber bisher wollte man aus Imagegründen nicht darauf verzichten, es zumindest als Fassade vorzuzeigen. Beides kann man jetzt aber eigentlich nicht mehr haben, da sollte man die UEFA schon dazu zwingen, jetzt Farbe zu bekennen. Dafür bräuchte es zwei Dinge:

- Einen wie Rummenigge, der das Thema in die Öffentlichkeit zwingt
- Eine Presse, die das dann auch so aufbereitet, dass da keine Unklarheiten bleiben.

Denn bisher könnte man den öffentlichen Berichten nach noch denken, dass es eine ernstzunehmende FFP-Regel gibt. Ist ja nicht so, als wenn die UEFA bisher gerne öffentlich komplett auf den schönen Schein pfeifen würde. Die stecken genug Geld in schöne *Respect*, *Responsibility* und sonstwas Whitewashing-Kampagnen.

Jetzt wäre der Zeitpunkt, sie dazu zu zwingen, die Hosen mal runterzulassen. Eine bessere Gelegenheit zur Klärung kommt nicht mehr.
Zuerst ging ich nach links, und er auch. Dann ging ich nach rechts, und er auch. Dann ging ich erneut nach links, und er ging einen Hot Dog kaufen. (Zlatan)

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