Kampf um den Verbleib in den Top 4

Diskussionen über die 5JW der Saison 21/22,
nach deren Ergebnissen in der BL Saison 21/22 die Teilnehmer ausgespielt werden,
welche dann 22/23 in der CL/EL/ECL spielen
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Rosenborger
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Rosenborger » Do 25. Jan 2018, 08:51

Lok hat geschrieben: Vielleicht werden die Fernsehsender in Deutschland irgendwann feststellen, dass sich diese Angebote für Fußballrechte nicht refinanzieren lassen und in Zukunft weniger bieten.

Wobei es kann schon sein, dass in Italien auch die Wirtschaftkrise eine Rolle spielt, das Problem gäbe es in Deutschland ja nicht.
Die Gefahr besteht durchaus, zumal sich die Lage in der Bundesliga derzeit auch nicht gerade förderlich darstellt. Bayern war extrem schwach in die Saison gestartet (für Bayern-Verhältnisse) und trotzdem ist am nächsten Meistertitel nicht mehr zu rütteln. Die Dimensionen sind gigantisch. Werder Bremen, seines Zeichens derzeitiger Relegationsteilnehmer, hat 15 Punkte Rückstand auf den zweiten Leverkusen. Deren Rückstand auf die Bayern beträgt 16 Punkte.

Irgendeine Zeitung nannte die Plätze 2 - 12 letztens die "Spitzen-Mittelfeldplatz-kurz-vor-Abstieg-Gruppe". Das heißt, selbst in einem schwachen Bayern-Jahr ist derzeit keine andere Mannschaft auch nur ansatzweise in der Lage mitzuhalten. Und das stimmt ziemlich bedenklich für kommende internationale Auftritte.
Ikke sitt inne når alt håp er ute!

Soki@Work

Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Soki@Work » Do 25. Jan 2018, 11:32

JohnDRockford hat geschrieben:[...]
Italien und Frankreich haben die Bundesliga bereits überholt. Russland und Portugal setzen zum Überholvorgang an.
Wie schlimm muss es denn noch werden?
Nehmen "wir" mal bewusst die aktuelle, - da gibt es nix schönzureden - beschissene Saison )* raus, wann bzw. wie oft waren die von dir genannten 4 Nationen in der 1JW/5JW )** in den letzten 10 Jahren vor uns?

)* nur 3 Mannschaften in der KO-Runde hatte GER schon ewig nicht mehr
)** ok, ITL bis 2011, aber sonst?
Joachim Franz hat geschrieben:Was ist da gerade für eine seltsame Diskussion im Gange? Der Kicker beschäftigt sich seit Wochen mit den Ursachen des Europacup-Debakels. Schuld soll zu viel Gejammer, zu viel Pressing und die schlechte Ausbildung der Trainer gewesen sein. Nichts davon, was es vor der Saison nicht auch schon gegeben hat, als die Ergebnisse noch gestimmt haben.
Hätte man im Juli gefragt, ob sich der deutsche Fußball in einer Krise befindet, wäre man für verrückt erklärt worden. Vor zwei Jahren hat WOB ManUnited aus der CL geworfen, letzte Saison Bayer04 Tottenham. Vor einem halben Jahr, als die BL in der 5JW auf Platz 2 stand, hat noch jeder über die Premier League gelacht, weil die trotz ihres vielen Geldes keinen Erfolg in der CL erzielen konnten. Und nun soll sich alles verändert haben. Die englischen Teams sind nun plötzlich die Allerbesten und der deutsche Fußball befindet sich in der Krise, wie man hier lesen darf. Was für ein Unsinn.
Es haben international ein paar BL-Teams abgeloost, nicht mehr und nicht weniger. Diese Teams sind aber nicht gleichbedeutend mit dem deutschen Fußball. Wie wär’s denn mit einem Blick auf die FIFA-Weltrangliste? Das steht Deutschland mit 1600 Punkten aktuell auf Platz 1. Geht’s eigentlich noch besser? Und dann wird hier erzählt der deutsche Fußball befände sich zurzeit in der schwersten Krise seit 20 Jahren. Wie absurd ist das denn?
Da hat diese Saison also Hoffe, Hertha, Freiburg und Köln abgelost. All so viele Spieler wird Löw aus diesen Vereinen eh nicht zur WM mitnehmen. Insofern kann ich mit deren schlechten Abschneiden sehr gut leben.
Und was ist denn nun in den letzten Monaten im deutschen Fußball weltbewegendes passiert? Gut die BL wird diese Saison kaum mehr als 10 Punkte in der 5JW einfahren, das schlechteste Ergebnis seit vielen Jahren. Na und? Ein Blick ins Archiv hilft. 1993 erzielte ENG nur 3,2 Punkte. ITA stürzte 2004 auf 8,8 P. ab und wurden trotzdem kurz später Weltmeister. Es kann in einer Saison also schon mal ein negatives oder positives Extremergebnis geben. Allerdings sind die Ergebnisse einer einzigen Saison nicht repräsentativ. Warum ist denn sonst bei der UEFA eine Fünfjahreswertung relevant und keine Einjahreswertung?
JohnDRockford hat geschrieben:Die Bundesliga hat neben den bereits bekannten strukturell-finanziellen Problemen mittlerweile ein gewaltiges Einstellungsproblem.
Sich wie die Kinder hinzusetzen und bockig auf ein System zu bestehen, das die schwerste Krise des deutschen Fußballs der letzten zwanzig Jahre herbeigeführt hat und offensichtlich direkt in den Untergang führt, kann doch nicht die Antwort auf die Probleme sein.
Abgesehen von der PL, welche Liga erzielt denn nennenswert höhere Einnahmen als die BL? Das angeblich finanzielle Problem der BL hätte ich dann doch gern erläutert bekommen.
Und schön das man ausgerechnet von einem Holländer erzählt bekommt, dass sich der deutsche Fußball in der schwersten Krise seit 20 Jahre befindet und gerade untergeht. Zur Info, die NDL hat die Saison mit 2,9 Punkten abgeschlossen. Das ist das schlechteste Ergebnis seit 25 Jahren(!). Und trotz 14 europäischen WM-Teilnehmern hat es für die Niederlande trotzdem nicht zur WM gereicht. Wer befindet sich denn da gerade in der Krise, der deutsche oder der holländische Fußball?
100% Zustimmung! [ :twisted: ] Der erste Beitrag in diesem Tread seit einer gefühlten Ewigkeit, bei dem der Verfasser nachgedacht hat, BEVOR er in die Tastatur gehämmert hat. [/ :twisted: ]

Extreme Jahre hat es immer mal wieder gegeben, im Positiven (POR, UKR, ITL) wie im Negativen (AUT, BEL, NED) - Letztere sogar häufiger - ohne dass es großartige mittel- o langfristigen Folgen hatte. Jetzt hat es halt MAL uns erwischt. Diese Saison ist Mist, ja, und könnte selbst durch einen o beide Titen nichz/kaum gerettet werden. ABER einen Trend seh ich erst, wenn es 2 o 3 Jahre so bleibt. Für mich ist jedenfalls NICHT plausibel, warum alles, was die letzten 7 - 10 Jahre gut u richtig war, plötzlich falsch u schlecht sein soll!?

Die merkwürdigen Äußerungen der Verantwortlichen sind ärgerlich, m.E. aber eher - zugegebenermaßen ungeschickte - Versuche, die Mannschaft gegen die "Raubtier-Medien" zu schützen als ernstgemeinte Analyen u Prognosen. War ein Boomerrang, werden hofffentlich ALLE draus lernen...

Soki@Work

Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Soki@Work » Do 25. Jan 2018, 11:54

Lok hat geschrieben:Aber bisher war es so, dass Engländer und Italiener die EL nicht ernst genommen haben. Hier im Forum haben wir uns über die Italiener lustig gemacht, die reihenweise in der EL ausgeschieden sind, während die Bundesliga dort wertvolle Punkte gesammelt hat und sich so langsam auf den 2. Platz in der Wertung vorgeschlichen hat.
Leider hat sich das extrem verschoben. Sowohl Engländer als auch Italiener scheinen die EL inzwischen ernst zu nehmen. Allein schon der CL-Platz für den Gewinner kann sich richtig lohnen.
Dafür ist die EL in der Wertschätzung der Bundesliga ganz nach unten gerutscht. Köln war die einzige Mannschaft die das ernst genommen hat, da haben sich auch die Fans richtig drauf gefreut. Leider war bei Köln viel Unvermögen im Spiel.
Alle anderen Mannschaften (Hertha, Hoffenheim und Freiburg) haben gewissermaßen abschenkt. So darf das nicht weitergehen, sonst wird Deutschland auf den 5. Platz abrutschen
Ja ja, wenn Wünsche in Erfüllung gehen *Galgenhumor* ... Lange Zeit haben wir gewollt, dass ENG, ITL u FRA die EL genau so ernst nehmen, wie es die seinerzeitigen dt. Vereine getan haben. JETZT tun sie's u igendwie hab ich das Gefühl, dass Frankfurt, Hannover u auch Augsburg mit deutlich mehr Herz in ihre EL-Spiele gegangen sind wie Schalke, Dortmund, M'gladbach o Stuttgart. :-( da hat wohl ein extrem dummer u unbedachter Ausspruch einer bekannte u seinerzeit einflussreichen Fußballpersönlichkeit "UEFA-Cup (u Nachfolger EL) = Cup der Verlierer" ungeahnte Langzeitwirkung(en): 2/3 der 18 Bundesligisten wollen CL spielen, aber KEINER EL...

Hoffe sehr, dass Dortmund u Leipzig mich/uns eines Besseren belehren ;-)

gast

Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von gast » Sa 27. Jan 2018, 17:52

Ich empfinde die Diskussion inzwischen auch komisch.

Man kann nicht dem gesamten deutschen Fußball eine Krise zuordnen, wenn der Kicker-Artikel lediglich über den Klubfußball schreibt. Folglich ist ja wohl davon auszugehen, dass keiner der hier im Forum Schreibenden diese Unterscheidung nicht erkannt hat. Vielleicht ist es ja zufällig so, dass man hier im Forum sowieso nur über den Klubfußball schreibt, weil der Titel der Webseite rein zufällig das Wort 5-Jahres-Wertung erhält, was rein zufällig nur etwas mit dem Klubfußball zu tun hat. Aber zu behaupten, dass der Klubfußball in keiner Krise wäre, ist einfach falsch. Zugegebenermaßen ist es ebenso falsch, das Gegenteil zu behaupten, wenn man nicht erstmal so fair ist, wirkliche Kriterien zu definieren, woran man eine Krise fest macht, an die sich alle halten.

Leider ist es typisch deutsch (zumindest meine persönliche Erfahrung), dass immer dann, wenn es läuft, alles schöngeredet wird und man aufhört, nachzudenken, es sich bequem macht und sich denkt: "Alles läuft, es muss nichts mehr gemacht werden und dann wird es schon weiterhin gut laufen" und wenn es dann irgendwann wundersamerweise doch nicht mehr läuft, sind die "Die Anderen" schuld und man verweist wieder auf inzwischen zurückliegende Erfolge um der unliebsamen Gegenwart im Geiste zu entfliehen, im Übrigen ist dies in den dunkelsten Jahren deutscher Geschichte ebenso gehandhabt worden.

Für mich gibt es nur zwei Wege, wie man das Ganze diskutiert: Man schaut sich ausschließlich die Gegenwart an, und das so genau wie möglich oder man schaut sich ganz fundiert die gesamte Vergangenheit an, die je nach Sachverhalt relevant ist. So vermeidet man, dass sich die Diskutierenden einfach den für ihre Meinung passenden Zeitraum herauspicken (s.o.). Außerdem argumentiert man auch nur mit Sachverhalten, die ausschließlich mit dem Thema zu tun haben. Ich kann nicht behaupten, dass es dem Klubfußball in Deutschland toll geht, nur weil die Nationalelf toll spielt, das ist so, als würde ich sagen, in Asien wäre es überall friedlich, weil es in Sibirien keinen Krieg gibt und Sibirien flächenmäßig viel größer ist als Afghanistan und Syrien zusammen.

Wenn ich auf diese Art diskutiere, bleibt mir nur Folgendes:

Gegenwart: Momentan ist da viel Mist, aber keine existenzielle Katastrophe, die Bundesliga wird wahrscheinlich auch in 10 Jahren noch bestehen.

Vergangenheit: Aufs und Abs gab es immer wieder, aber seit dem es die 5-J-Wertung gab (darum geht es aufgrund des Namens des Forums), war Deutschland meistens nicht ganz an der Spitze, weil historisch betrachtet Italien, Spanien und England so gut wie immer größere und erfolgreichere Klubfußball-Nationen waren.

Wo besteht nun der Zusammenhang zwischen dieser gegenwartsbezogenen und der vergangenheitsbezogenen Betrachtung?
Nur wenn die Fehler der Gegenwart behoben werden, wird es besser und die Vergangenheit kann aufzeigen und verdeutlichen, welche Fehler das sind und zwar in dem deutlich wird, welche Fehler immer wieder gemacht werden. Dann erst wird es möglich sein, dass man rein sportlich betrachtet, so erfolgreich ist, wie man es aus eigener Kraft sein kann, das beinhaltet, dass man den größten Fehler vermeidet, nämlich das Nichtstun, was den Kreis zum zweiten Absatz dieses Posts schließt.

So, jetzt schaue ich mir dann mal die Resultate und die Tabelle der Bundesliga an und ohne die Ergebnisse zu kennen, wette ich, dass Bayern gewonnen hat und dahinter das Schneckenrennen auch an diesem Spieltag weitergegangen ist...

Vollspann
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Vollspann » Di 30. Jan 2018, 20:02

Fabsian13 hat geschrieben:Ich bin mir gerade nicht sicher, ob du den Artikel im kicker gelesen hast. Dem relativ scharfen Tonfall nach zu urteilen ist das nicht der Fall.
Nein, habe ich nicht, das dürfte aber auch aus meiner Antwort heraus erkennbar gewesen sein.
Ich habe mich inhaltlich darüber ereifert und dabei nicht bedacht, dass ich damit auch dich treffe. Verzeih mir bitte die Schärfe. Inhaltlich stehe ich zu meiner Wertung, wollte aber nicht dir gegenüber zu ruppig werden. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel.

Ich sehe da weiterhin weder das unterstellte Mentalitätsproblem, noch eine Änderung in der Hinsicht im Vergleich zu den Vorjahren und halte das immer noch für ein Pseudothema der Kategorie ABF, Anything but Football.

Guardiola wiederholt wegen der Spielbelastung regelmässig das Statement "We kill the Players". Sein Team geht trotzdem im europäischen Wettbewerb nicht wegen zur Ermattung geredeten Spielern unter.

Wenn für mich was "typisch deutsch" ist (so sehr ich mir das abzugewöhnen versuche), dann dass hierzuland viele bei ausbleibendem Erfolg behaupten, die Spieler seien faule Säcke, strengten sich nicht genug an und suchten Ausreden für ihre verweichlichte Leistungsverweigerung, also die klassische Mentalitätsdebatte Kategorie "Freizeitgesellschaft". Vom Kicker würde ich mir was anderes wünschen, weiß aber auch nicht, was er sonst in der Serie thematisiert hat.

Und weil mir das auf die Nerven geht, reagiere ich darauf auch mal zu heftig. Sorry.
Zuletzt geändert von Vollspann am Di 30. Jan 2018, 20:40, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Vollspann » Di 30. Jan 2018, 20:22

Lok hat geschrieben:
Leider hat sich das extrem verschoben. Sowohl Engländer als auch Italiener scheinen die EL inzwischen ernst zu nehmen.
Die Engländer? Everton ist so kläglich ausgeschieden wie ein Bundesligateam. Arsenal ist durchgängig mit Reserve- und Jugendspielern angetreten. Dass die die EL ernst nehmen kann ich da nicht erkennen. United hat die EL im Vorjahr auch erst ernstgenommen, als erkennbar wurde, dass der 4. Platz in der Liga kaum noch zu erreichen ist und es die letzte Chance für eine CL-Quali wurde. Das könnte bei Arsenal in dieser Saison ähnlich laufen.
Lok hat geschrieben: Dafür ist die EL in der Wertschätzung der Bundesliga ganz nach unten gerutscht. Köln war die einzige Mannschaft die das ernst genommen hat. Alle anderen Mannschaften (Hertha, Hoffenheim und Freiburg) haben gewissermaßen abschenkt.


Auch diesen Eindruck teile ich überhaupt nicht. Ich habe recht viele der EL-Spiele gesehen und nie Zweifel am Willen begründet gesehen oder Reserveteams auflaufen sehen. Freiburg hat die Saisonvorbereitung nicht auf Kosten der BuLi-Saison kaputt gemacht, das wäre aber auch fahrlässig gewesen, ansonsten habe ich nicht mal kleinere Indizien für so ein Abschenken beobachtet. Wärs doch nur so, dann müsste man ja nicht Sorgen um das BuLi-Niveau haben.
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Vollspann » Di 30. Jan 2018, 20:28

Soki@Work hat geschrieben: 2/3 der 18 Bundesligisten wollen CL spielen, aber KEINER EL...
Auch das ist in England nicht anders. Die Top-6 sind überhaupt nicht an der EL interessiert. Der Rest hat andere Probleme. Die EL ist nun mal finanziell für jeden ambitionierten Club schlicht bedeutungslos, das gilt eigentlich für jede der 5 Topligen.
Und für alle anderen Clubs ist der Erfolg oder Nichtabstieg in der Liga schlicht erheblich bedeutsamer.

Der Unterschied ist nicht die Motivation, sondern die Grundqualität.
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Vollspann » Di 30. Jan 2018, 20:37

Zarastro hat geschrieben:Anscheinend droht der Serie A ein Einbruch bei den Fernseheinnahmen. Die Gebote für den nächsten Übertragungsweitraum sind bisher weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben und liegen sogar niedriger als für die jetzige Laufzeit.

http://www.nasdaq.com/article/bids-for- ... 0122-00793

Ist das möglicherweise eine (späte) Auswirkung der Wirtschaftskrise in Italien, oder ein Fingerzeig für das, was auch Deutschland droht?
Ich habe mich ja eher gewundert, wie Italien überhaupt in den vergangenen Jahren noch konkurrenzfähige TV-Einnahmen erzielen konnte. Das Geschehen in den Stadien spricht eher für ein ziemlich geringes Interesse der Zuschauer am italienischen Fussball.
Insofern finde ich, dass die aktuelle Entwicklung eher dafür spricht, dass die TV-Einnahmen jetzt auf ein realistischeres Niveau sinken, im Gegensatz zu den weiter steigenden Einnahmen der BuLi, die für die kommende Saison auf über 1 Milliarde steigen, während die Serie A für die selbe Zeit nur noch 760 Millionen geboten bekam. Das reflektiert nur die sinkende Attraktivität der Serie A. Und wirtschaftlich liegen doch Welten zwischen Italien und Deutschland. Vergleich nur mal die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit in den beiden Ländern.

Dazu ist vielleicht auch der aktuelle Artikel in der SZ informativ:
http://www.sueddeutsche.de/sport/edin-d ... .3842873-2
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gast

Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von gast » Mi 31. Jan 2018, 19:17

Danke für den Artikel.

Der Artikel begründet das zurückgehende Interesse am Fußball auf den ersten Blick mit der Tatsache, dass die Stadien nicht ausgebaut werden. Da es aber selbst bei maximaler Stadionauslastung weitaus mehr TV-Zuschauer als Stadionbesucher geben kann, muss man die Gründe doch schon auf einer tieferen Ebene suchen, vielleicht auf der gesellschaftlichen Ebene...

Es wird auf mangelndes Management, lokalpolitische Barrieren und Bürokratie, auf die Tatsache, dass nur ein Klub sich internationale Stars leisten kann und im weitesten Sinne auf Verwicklungen in illegale Machenschaften verwiesen (wenn auch nur indirekt und ohne wirkliche Auswirkungen).

Jetzt ist es nun mal so, dass alle diese Missstände auch in Deutschland bestehen, wenn auch in einem anderen Umfang. Doch trotzdem sollten solche Dinge nicht geduldet werden, sonst zeigt sich ja früher oder später, ob die Fans nach wie vor genauso viel Lust auf Fußball haben wie noch davor.

Management-Mängel gibt es bei zahlreichen Klubs, lokalpolitische Barrieren schaffen sich viele Vereine immer noch selbst oder auch 50+1 wirkt sich ebenso aus, das Fehlen von einem zweiten Klub, der sich internationale Stars leisten kann ist auch ein Bundesliga-Phänomen, illegale Machenschaften sind auszuklammern...dafür würde Edin Dzeko als Top-Stürmer des derzeitigen Tabellenfünften (Teil 1) gerne in der SerieA bleiben, was man wohl nicht vom Top-Stürmer des derzeitigen Tabellenfünften in Deutschland behaupten kann.

Fazit: Wer sich im Interesse der Bundesliga an Missständen in Italien erfreut, muss sich ebenso fragen, ob nicht ähnliche Missstände in Deutschland bestehen. Das kann sich rächen.

Vielleicht haben auch in Deutschland irgendwann nicht mehr so viele Fans darauf Lust, immer wieder auf kicker.de die "Wieviel zählt im Fußball noch Vereinstreue und Tradition?"-Diskussionen zuzuhören, deren Antworte bereits seit Jahren feststeht (Nichts!) oder immer nur einen Deutschen Meister zu sehen, während die "Konkurrenz" anstatt Stürmer mit prallem Festgeldkontogeld 1:1 zu ersetzen, lieber einen Belgier OHNE Kaufoption ausleiht, als täte man dies nur aus Knauserigkeit. Wie wichtig ist dem BVB denn der 4. Platz am Saisonende, den sie momentan nicht mal innehaben? Wer weiß, ob es nicht ein langfristiger Nachteil sein kann, wenn man eine ununterbrochene Serie von CL-Teilnahmen nicht mehr weiterführen kann?

Vollspann
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Re: Kampf um den Verbleib in den Top 4

Beitrag von Vollspann » Mi 31. Jan 2018, 21:23

Apropos Allheilmittel Abschaffung von 50+1:

Verzweifelte Fans von Newcastle United hoffen verzweifelt darauf, endlich den Eigentümer ihres Clubs loszuwerden, der nix investiert und halten an sich selbst gerichtete Durchhalteparolen-Banner hoch, nicht aufzugeben und trotz der deprimierenden Realität dem Verein weiter treu zu bleiben und auf eine bessere Zukunft zu hoffen.

https://pbs.twimg.com/media/DU5ME8UX0AAdPDk.jpg

Brauchen wir dringend auch, das ist die nächste Stufe Fußballbegeisterung. :mrgreen:
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