Finanzierung von Erfolg

Diskussionen über die 5JW der Saison 21/22,
nach deren Ergebnissen in der BL Saison 21/22 die Teilnehmer ausgespielt werden,
welche dann 22/23 in der CL/EL/ECL spielen
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von albanischerschwabe » So 5. Feb 2017, 13:36

Ja, Bayern war beim Sponsoring immer weit vorne, nur deshalb konnten sie ja mit der europäischen Spitze mithalten. Leider können die Spanier und Engländer auch kopieren, die großen Vereine ziehen da mit Bayern gleich oder überholen sie gerade. Ich sehe nachwievor das größte Potenzial bei den Fernsehgeldern, weil Deutschland dort(Pay-TV) halt große Wachstumsmöglichkeiten hat und die Buli davon am meisten profitiert.

Von den Transfers kommt also das große Wachstum, hätte ich mir denken können. Über 600 Millionen mehr, davon ungefähr 300 Millionen Mehreinnahmen durch Transfers. Doch ich glaube man kann das nciht als einmaligen Effekt ansehen, es wird vermutlich nciht wieder so extrem steigen, aber die Einnahmen von Transfers werden nciht weniger werden. Die Chinesen zahlen ja noch absurdere Preise :lol:
Das Wachstum bleibt also immer noch beeindruckend.

Allerdings habe ich immer das Gefühl dass die Buli der Premier League in Sachen Vermarktung immer zwei Schritte hinterhinkt. Ich las ein Bericht dass die BPL jetzt sogar ausländische Medien bezahlt damit man über sie berichtet. Selsbt in Deutschland wird unglaublich viel berichtet. Obwohl die Spanier die viel bessere Liga haben, wird über die Engländer gefühlt zehn mal so viel berichtet. Was ein Wunder ist wenn man sieht was für ein langweiliges Meisterschafftsrennen sie momentan haben.
Ausgerechnet die Franzosen mit "Abonnementmeister" PSG haben diese Saison eine fantastische Spannung, nur berichtet fast keiner. Erst seit Draxler dort ist, liest man etwas.
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von kleinerfisch » So 5. Feb 2017, 18:50

DIe Transfereinnahmen werden sicher nicht kleiner. Aber sie einfach zum Umsatz zu zählen ist auch ein wenig irreführend.
Denn was bringt es der BuLi, wenn sie untereinander Spieler für 1 Mrd. tauschen? Dadurch kommt kein neues Geld ins System (im Gegenteil, da die Vermittler davon so einiges rausnehmen).

Sinnvoller ist da schon, wie Deloitte das macht, die Transfers ganz rauszulassen oder zumindest nur den Saldo mit einzurechnen (dann passt das Wort Umsatz aber nicht mehr so recht).

Was EPL vs. LaLiga angeht, verstehe ich nicht so recht, wieso die EPL so viel langweiliger sein soll. Stand heute hat Chelsea 9 Punkte Vorsprung. Real hat zwar nur 1 aber noch zwei Spiele mehr zu absolvieren.
Für mich ist der Unterschied schlicht, dass ich in England 6 etwa gleichwertige Mannschaften sehe (macht 30 potentielle Spitzenspiele), in Spanien maximal 4 (macht nur 12). So schaue ich öfter EPL, bin dadurch besser informiert und dann auch wieder mehr interessiert.
Die paar französischen Spiele, die ich gesehen habe, fielen von Qualität und Atmo dagegen deutlich ab.
Die Sprache mag auch noch eine Rolle spielen. Englisch kann ich, sonst aber nur Deutsch. Das wird auch vielen Journalisten so gehen.

Ich gebe DIr aber recht, dass die spanische Liga momentan die stärkste ist. Da reicht ja ein Blick auf die 5-Jahreswertung. Diese Dominanz ist allerdings relativ neu, so die letzen 5-7 Jahre.
Davor dominierte die EPL den europäischen Fußball. Da ja viel Traditionsbewusstsein im Fußball herrscht, könnte ich mir vorstellen, dass die Stärke der Spanier sich noch nicht voll bei den Fans niedergeschlagen hat, inbesondere im außereuropäischen Ausland. Man wechselt ja nicht ständig den Verein.
Nützt uns (der BuLi) aber auch nix, wenn das mal zugunsten der Spanier kippen sollte.

Ich gebe Dir auch recht, dass die EPL glänzend vermarktet wird. Sie hatte zwar durch Kolonialismus und (wieder) Sprache auch Startvorteile (wie Spanien auch), aber mittlerweile könnte die BuLi auch mal ein bisschen aufholen.
Vielleicht sind es die fehlenden europäischen Erfolge in der Breite, die da fehlen.

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von albanischerschwabe » Mi 8. Feb 2017, 13:04

kleinerfisch hat geschrieben:DIe Transfereinnahmen werden sicher nicht kleiner. Aber sie einfach zum Umsatz zu zählen ist auch ein wenig irreführend.
Denn was bringt es der BuLi, wenn sie untereinander Spieler für 1 Mrd. tauschen? Dadurch kommt kein neues Geld ins System (im Gegenteil, da die Vermittler davon so einiges rausnehmen).

Sinnvoller ist da schon, wie Deloitte das macht, die Transfers ganz rauszulassen oder zumindest nur den Saldo mit einzurechnen (dann passt das Wort Umsatz aber nicht mehr so recht).
Ja, wäre durchaus sinnvoller. Doch in dieser erwähnten Saison waren hauptsächlich die Transfers ins Ausland für die Steigerung verantwortlich. Der Umsatz der Engländer ist ja meistens aufgeblasen und weniegr aussagekräftig, weil sie eben hohe Ablösen innerhab der Liga tätigen. Aber ja, wie es Deloitte macht wäre natürlich viel hilfreicher, dann hätte man einen ehrlicheren Blick auf die Dinge.

kleinerfisch hat geschrieben: Was EPL vs. LaLiga angeht, verstehe ich nicht so recht, wieso die EPL so viel langweiliger sein soll. Stand heute hat Chelsea 9 Punkte Vorsprung. Real hat zwar nur 1 aber noch zwei Spiele mehr zu absolvieren.
Für mich ist der Unterschied schlicht, dass ich in England 6 etwa gleichwertige Mannschaften sehe (macht 30 potentielle Spitzenspiele), in Spanien maximal 4 (macht nur 12). So schaue ich öfter EPL, bin dadurch besser informiert und dann auch wieder mehr interessiert.
Die paar französischen Spiele, die ich gesehen habe, fielen von Qualität und Atmo dagegen deutlich ab.
Die Sprache mag auch noch eine Rolle spielen. Englisch kann ich, sonst aber nur Deutsch. Das wird auch vielen Journalisten so gehen.

Ich gebe DIr aber recht, dass die spanische Liga momentan die stärkste ist. Da reicht ja ein Blick auf die 5-Jahreswertung. Diese Dominanz ist allerdings relativ neu, so die letzen 5-7 Jahre.
Davor dominierte die EPL den europäischen Fußball. Da ja viel Traditionsbewusstsein im Fußball herrscht, könnte ich mir vorstellen, dass die Stärke der Spanier sich noch nicht voll bei den Fans niedergeschlagen hat, inbesondere im außereuropäischen Ausland. Man wechselt ja nicht ständig den Verein.
Nützt uns (der BuLi) aber auch nix, wenn das mal zugunsten der Spanier kippen sollte.

Ich gebe Dir auch recht, dass die EPL glänzend vermarktet wird. Sie hatte zwar durch Kolonialismus und (wieder) Sprache auch Startvorteile (wie Spanien auch), aber mittlerweile könnte die BuLi auch mal ein bisschen aufholen.
Vielleicht sind es die fehlenden europäischen Erfolge in der Breite, die da fehlen.
Ja, diese Saison etwa gleich langweilig, aber ich sagte ja dass trotzdem viel mehr über die BPL berichtet wird. Und das liegt am sehr guten Marketing. Ich sagte ja bereits dass ich vor ein paar Wochen irgendwo las, dass die Engländer ausländische Medien sogar bezahlen um über sie zu berichten. Soagr die Sportschau zeigt jetzt die Engländer. Auch die Spanier werden gezeigt, aber nciht so oft glaube ich.
Gleichwertige Mannschaften würde ich noch halbwegs zustimmen,(wobei ich erwarte dass City dort alles dominiert sobald Guardiola seine gewünshte Mannschaft zusammenkriegt), doch bei den Topspielen kann ich nciht zustimmen.
Ich habe in den letzten beiden Saisons(seit Klopps Antritt) mehr Spiele der BPL geschaut als all die Jahre vorher. Diese Saison habe ich vor allem die "Topspiele" von Liverpool angeschaut. Ich muss sagen, dass nur das Hinspiel gegen Chelsea ein durchaus gutes Spiel war, alles andere war schwach, vor allem die Spiele gegen United. Dazu habe ich ein paar Spiele von City geschaut und war erstaunt dass Guardiola seinen Spielstil auch ohne echte "Abwehrspieler" und einen merkwürdigen Torwart durchziehen konnte.
Das Spiel zwischen Celta Vigo udn Real im Pokal war allemal besser als idas was ch in den Topspielen der ENgländer gesehen habe.


Stellt sich jetzt die Frage wieso werden 6 Engländer als Topmannschaften wahrgenommen, aber nur 4 Spanier. Und du bist da ja nciht alleine, auch ich hätte auf den ersten Blick so gedacht. Aber das liegt ja vor allem an der sehr guten Vermarktung dass wir so denken, denn die Erfolge der Spanier in Europa zeigen ja wie unglaublich stark die sind. Fast immer mit 7 Mannschaften in der Rückrunde vertreten. Und letztes Jahr wurden ja die Spanier nur von anderen Spaniern besiegt,ich glaube Villareal war die einige Mannschaft die gegen ein ausländisches(Liverpool) Team verlor. Und die Erfolge der Engländer in Europa sind ja auch ziemlich überschaubar.

Ich habe mal im Archiv geschaut, die Spanier haben die Engländer tatsächlich erst 2013 überholt :D http://www.5-jahres-wertung.de/Memberbe ... parm1=2012
was für mich sehr überraschend war, es fühlt sich nämlich nach Ewigkeit an. Vor allem wenn man sich den Vorsprung der Spanier anschaut.

Der Vorsprung der Engländer in Asien und USA hat sicherlich etwas mit der Sprache zu tun und vor allem dass sie viel früher mit der Vermarktung angefangen haben. Aber es liegt auch daran dass die Buli nciht aggressiv genug ist, man könnte dort viel mehr machen.
Ein Zitat von Woodward(Vize bei United) hat vieles erklärt wo der Fokus der Engländer liegt. Beim Kauf von Pogba hatte man ja das Gefühl dass United selsbt die Ablöse hochgetrieben hat :lol: , die wollten anscheinend unbedingt diesen Rekord und es musste über 100 Millionen sein. Dazu passt dann die Aussage von Woodward:"mit Pogba bekommen wir 2 Millionen Twitter-fans hinzu." Dort scheint es weniger um Fussall zu gehen als um Vermarktung.
So sollte die Buli natürlich nicht werden, aber einige Dinge kann man sich durchaus abschauen. Vor allem für die Vermarktung im Ausland.
Vielleicht kann ja MAteschitz helfen. Der konnte ja einen Saft ,der nach Müll schmeckt, vermarkten, da kann er sicherlich auch die zweitbeste Fussballiga vermarkten.
Die Spanier müssen sich ja jetzt auch als Liga vermarkten und nciht mehr alleine, man kann davon ausgehen dass es dort schneller besser wird. Denn die Vermarktung von Real und Barca ist ja hervorragend.
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von kleinerfisch » Di 14. Feb 2017, 14:50

Ganz so hoch war Spaniens Überlegenheit dann doch nicht. Immerhin sind Valencia und Sevilla mit je 4 Niederlagen aus der CL in die EL abgestiegen und auch andere Teams haben Spiele in der Gruppenphase verloren. Was Du erinnerst, ist das nur ein Spanier von einem Nicht-Spanier in den KO-Runden rausgekegelt wurde.


Was ist eine Topmannschaft? Gute Frage.
Ich denke, für mich setzt sich die Antwort aus diesen Kriterien zusammen:
- eine (nationale) Topmannschaft kann jede andere Mannschaft ihrer Liga jederzeit schlagen
- für internationale Topmannschaften muss das dann auch in der CL gelten
- sie konnte dies auch schon in den letzten x Jahren

Natürlich kann grundsätzlich jeder jeden schlagen, da der Zufallsfaktor im Fußball recht hoch ist. Gemeint ist daher, dass, wenn sie mal verlieren, das als Überraschung gilt. Ausnahme dazu ist natürlich, wenn sie von einer anderen Topmannschaft geschlagen werden.

Wichtig ist für mich auch, dass es sich um keine Eintags- bzw. EInsaisonfliege handelt (Leipzig, Leicester). Bei denen muss ich nämlich jederzeit damit rechnen, dass der Höhenflug vorbei ist (zB Hoffenheim vor ein paar Jahren). Außerdem macht mir das Zuschauen nur dann richtig Spass, wenn ich emotional investiert bin. Dabei hilft dann eine gemeinsame Historie mit dem Verein. Zur Not reicht auch ein einzelner Spieler oder der Trainer (wie bei Dir mit Klopp), aber die emotionale Verbindung ist bei mir stärker, wenn sie zum Verein als Ganzes besteht,

Du siehst, was ich meine, wenn Du Dir die Tabellen in Spa und Eng anschaust. In Spanien haben die ersten fünf Teams 1/2/4/4/7 Niederlagen. M.a.W. der fünfte fällt schon deutlich ab.
In England haben die ersten 7(!) Klubs 3-5 Niederlagen, der achte dann 6.
Ob ein konkretes Spiel dann wirklich gut wird, steht auf einem anderen Blatt. Das weiß ich ja erst hinterher. Entscheidend ist also die Erwartung. Und da gibt es einfach sehr viel mehr Spiele in der EPL, die einen knappen Ausgang bei gleichzeitig hohem Niveau versprechen. Ich schaue mir jedenfalls lieber ein Spiel mit zwei Mannschaften der zweiten europäischen Reihe an (etwa Liverpool gegen ManCity) als eines aus der ersten Reihe gegen eines aus der dritten oder vierten (zB Real/Barca gegen Villareal/Bilbao).
Zusammengefasst geht es mir also um Spannung durch (vorher vermutete) Gleichwertigkeit bei (vorher vermutetem) hohem Niveau und emotionalem Investment durch Historie.

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von albanischerschwabe » Di 21. Feb 2017, 15:39

Ich würde Leipzig nicht mit Leicester vergleichen, Ich erwarte Leipzig auch in den folgenden Jahren unter den ersten vier. Die werden nur noch stärker werden. Mit Rangnick ist viel Können dabei und mit Matechitz auch das nötige Geld. Und auch die Vermarktung scheint sehr gut, es ist beeindruckend wie schnell Leipzig ein Umdenken herbeigeführt hat. Eine Mehrheit sieht sie ja positiv mittlerweile. Und im Osten sind sie schon jetzt der drittbeliebteste Klub.

England ist wahrscheinlich spannender, weil mehr Teams etwa gleichwertig sind, doch das liegt eben daran, dass sie keine Superteams haben. Nimm Real und Barca raus, dann hast du in Spanien die gleiche Spannung, vielleicht sogar mehr Spannung.

Die Popularität der Premier League liegt in erster Linie an der sehr guten Vermarktung. Sicherlich machen die vergangenen Erfolge es leichter diese zu vermarkten, aber da ist auch verdammt viel Können dabei wie sie immer wieder ein Narrativ erschaffen wird, das die englischen Fans auch sofort schlucken. Denn jede andere Liga hätte sehr darunter gelitten, wenn so ein Team wie Leicester die Meisterschaft gewinnt, doch die Engländer schafften es auch daraus Kapital zu schlagen. Indem man sagte: seht her, unsere Liga ist so ausgeglichen dass wirklich jeder Meister werden kann. Was natürlich absurd ist, denn gerade die Premier League ist im Vergleich zu anderen Ligen in der oberen Etage zubetoniert. Da sind so gut wie immer die gleichen 5-6 Mannschaften oben. Keiner dieser Vereine fällt für längere Zeiten in untere Tabellenregionen, so wie wir es in der Buli oder LaLIga sehen.

Was die Reihen angeht, ich denke Bayern, Real und Barca sind in einer eigenen Liga. Dann kommen Mannschaften wie Juve, PSG, Atletico vielleicht auch Dortmund( wenn nciht jetzt, dann spätestens nächste Saison). Und von den Engländern würde ich auch City und Chelsea dazurechnen. Liverpool ist eher dritte Reihe, wenn überhaupt.

Bleibt festzuhalten, dass die Engländer in Europa zeigen dass sich nciht so stark sind. Wenn ich mir die Spiele anschaue, dann erkenne ich diese mangelnde Qualität. Bleibt also die Tradition. Ich denke es ist eine Mischung aus vergangenen Erfolgen und verdammt guter Vermarktung weshlab sie so viel Geld generieren können..... und natürlich darf man die guten Kontakte der Besitzer dieser Klubs nciht außer Acht lassen. Da werden Deals gemacht die nichts mit Fussball zu tun haben.
Wie dem auch sei, ich denke wenn es um die Vermarktung geht kann die Buli noch viel von den Engländern lernen, bei allen anderen Dingen hat die Buli einen Vorspung.
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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von kleinerfisch » Mi 22. Feb 2017, 19:25

Du hast schon recht, die Engländer sind momentan nicht ganz oben mit dabei. Warum, sei mal dahingestellt.
Aber es ging mir ursprünglich um Deine Aussage, die EPL hätte ein langweiliges Titelrennen.
Wie Du jetzt selber schreibst: Es sind dieselben 5-6 Teams, die immer wieder oben stehen, und eben nicht dieselben 2-3, wie in Spanien, oder dieselben 1-2, wie in Deutschland.
Ich schaue mir auch nicht Chelsea-Burnley oder Liverpool-Watford an, genausowenig wie Bayern-Darmstadt.
Bei 5-6 Teams, die attraktiven, von mir aus 2.-3.-klassigen europäischen Fußball spielen (wenn wir pro Klasse bzw. Reihe nur so 3-5 Teams zulassen), gibt es aber halt viel mehr attraktive Spiele als bei 1-3.
Ich schaue aber natürlich Bayern-Dortmund, den Clasico und Atleti/Sevilla gegen die beiden Großen. Das war's dann aber auch im Wesentlichen an Ligaspielen.

Ich glaube, Du hast nicht verstanden, was ich mit Tradition meinte. Nicht, dass man in Wikipedia sieht, dass ManU schon vor 50 Jahren gut war, oder dass man hört, wie viele Titel Juve schon gewonnen hat. Auch nicht, dass ein Verein mit Tradition und entsprechend auch Erfahrung mit Krisen oder (drohenden) Niederlagen vielleicht besser umgeht.
Ich meine die selbst erlebte Tradition, also sozusagen eine subjektive.
Wenn ich schon vor gut 10 Jahren als neutraler Zuschauer gesehen habe, wie Liverpool im CL-Finale nach 0:3 noch gewonnen habe, dann sehe ich ein Stück von diesem tollen Kampfeswillen auch heute noch bei jedem Liverpool-Spiel, obwohl ja kein Akteur von damals noch beteiligt ist. Irrational aber menschlich.
Und vielleicht habe ich damals auch angefangen, aus der Begeisterung heraus mehr über Liverpool zu lesen und mehr ihrer Spiele zu schauen. Dieses Mehrwissen hat dann mein Interesse weiter befeuert, so dass eine positive Spirale entstand.
Das sind Prozesse, die Jahre, ja Jahrzehnte, laufen und dauern. Und ähnlich wie bei Markenproduktem verhärten sich diese Vorlieben auf die Dauer in den Menschen.
In dieser Beziehung haben Spanien mit seinen zwei ewig gleichen Großen und Deutschland mit nur Bayern einfach die schlechteren Karten bei vielen nicht mehr ganz so jungen Menschen als England mit wesentlich mehr Abwechslung. Womit wieder deutlich mehr EPL- als LaLiga-Spiele für diese Leute interessant sind. Für einen 18-jährigen, der mit der spanischen Dominanz auch in der EL aufgewachsen ist, gilt das natürlich nicht.

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von albanischerschwabe » So 26. Feb 2017, 13:15

Es ging mir um diese Saison, Chelsea hat ja einen größeren Vorspurng als Real ,insbesondere da Real jetzt wieder verloren hat. Aber ich gebe schon zu dass man in England vor der Saison nciht wirklich weiss wer gewinnen wird. Auch wenn ich glaube dass sich das schnell ändern wird und nichts über City gehen wird.
Tottenham wird zum Beispiel als gute Mannschaft wahrgenommen, doch weshalb? Was genau haben die gewonnen? Nichts! Was haben sie in der CL erreicht? Nichts!
Alelrdings kann ich dir mit dne Topspielen nciht zustimmen. Denn die Spanier können bei den ersten sechs mehr Qualität bieten, auch wenn sie nciht so ausgeglichen sind wie in England. DAs kann man ihnen ja nciht zum Vorwurf machen. Auch in der Buli sehe ich mehr Spiele von großer Qualität als in England, doch die Allmacht der Bayern lässt das ja ein bisschen untergehen.

Und meine ursprüngliche Behauptung war ja, dass die Engländer mit sehr guter Vermarktung es eben erreicht haben, dass man deren Topspiele schaut, während man die Topspiele der Spanier nicht mal wahrnimmt, wenn nicht gerade die absolut Besten spielen. Sicherlich haben die Erfolge vor zehn Jahren, als England Europa dominierte, großen Anteil daran und natürlich auch wenn sie viel Geld für Spieler bieten und diese Spieler in den Augen vieler Fans "besser" werden :lol: , doch es ist in erster Linie die exzellente Vermarktung. Und das muss sich die Buli abschauen, die Vermarktung muss besser werden.
Wenn ich es mir so anschaue, dann machen nur Bayern und Dortmund genug. Und Dortmund hat ja auch recht spät angefanegn. Schalke hat eerst jetzt angefangen :roll: Vielelicht zeigt ja RB Leipzig wie man das besser macht, sodass es ein Vorbild für die anderen wird in Sachen Vermarktung. Insbesodnere im Ausland, denn ich würde wetten dass in mindestens 10 Jahren die Einnahmen aus dem Ausland die Einnahmen aus dem Inland überholen werden
„Das ganze Team steht hinter dem Trainer, aber ich kann nicht für den Rest des Teams sprechen.”

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von kleinerfisch » Mi 1. Mär 2017, 16:33

Ok, zurück zu Deiner ursprünglichen Behauptung.
Dieser habe ich versucht entgegenzusetzen, dass es nach meiner Meinung durchaus objektive Gründe gibt, eher EPL zu schauen als LaLiga.
Nun ist natürlich nichts objektiv, und Du bist da anderer Meinung. Macht ja nichts. Du kannst aber gern meine Meinung zur Kenntnis nehmen und auch sicher sein, dass sie für meine eigenen Sehgewohnheiten (und nur für die spreche ich) ausschlaggebend ist.

Dann bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob meine Meinung nun von den Vermarktungsanstrengungen der einen oder anderen Seite so übermäßig verwirrt ist, dass sie nur deswegen von Deiner abweicht.
Ich denke nicht, aus den folgenden Gründen:
Ich habe keinen Fernseher, ich schaue Fußball nur live, keine Sportschau, kein Ran, keine Talkshows zum Thema. Ich lese weder den Kicker noch eine andere Fachzeitschrift sondern beziehe meine Infos aus Spiegel, FAZ, SZ, Guardian (alles meist online) und einigen fangesteuerten Fußball-Webseiten wie dieser.

Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht so richtig, was Du eigentlich mit der "guten Vermarktung" meinst. Außer einem größeren Brimborium rund um die Liveübertragungen und eine fast beängstigende Heldenverehrung in der Werbung nehme ich da nichts war. Ersteres würde ich aber eher den Sendern zuschreiben, die ihre teure Ware Fußball an den Mann bringen wollen, letzteres dagegen der jeweils werbetreibenden Firma.
Worin genau besteht denn die Vermarktung durch die Ligen? Was macht denn speziell die EPL besser als die Konkurrenz?

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von Vollspann » Mi 1. Mär 2017, 18:48

Was für Maßnahmen hinsichtlich Auslandsvermarktung einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivität der jeweiligen Clubs/Ligen bringen /gebracht haben sollen ist mir auch nicht klar. Die paar Showgames in der Saisonvorbereitung können es nicht sein. Zudem das ja auch die großen Bulivereine machen.

Aus meiner Sicht spielt es da schon auch eine wichtige Rolle, dass Englisch halt fast überall in der Welt von vielen verstanden wird, der Zugang ist für den interessierten Auslands-Zuschauer einfach direkter und damit zugänglicher, reizvoller. Und das lässt sich nicht so leicht ändern.

Interessant ist aber auch die Entwicklung auf dem heimischen Markt. Da hat es nämlich zu Beginn dieser Saison einen massiven Rückgang der verkauften Pay-TV-Abos um ca. 20% gegeben. Das dürfte so für die Refinanzierung der horrenden TV-Verträge nicht einkalkuliert gewesen sein.

http://www.dailymail.co.uk/sport/articl ... games.html
Zuerst ging ich nach links, und er auch. Dann ging ich nach rechts, und er auch. Dann ging ich erneut nach links, und er ging einen Hot Dog kaufen. (Zlatan)

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Re: Finanzierung von Erfolg

Beitrag von ccfcsvw » Sa 4. Mär 2017, 12:07

Aus dem Artikel geht nicht so recht hervor, ob es sich nur um einen Rückgang der Einschaltquoten handelt oder tatsächlich um einen Rückgang der Abos. Aber bei "pay per view" wirkt sich natürlich auch die Quote schon aus, und auf die Werbeeinnahmen ebenfalls. Das könnte interessant werden, wenn der Rückgang nicht nur eine Momentaufnahme bleibt.

Ich nehme zwar nicht an, dass Sky daran pleite geht und die Premier League ein Szenario erlebt wie die Bundesliga damals mit der Kirch-Pleite, aber es könnte schon sein, dass Sky bei der nächsten Rechtevergabe den Gürtel etwas enger schnallen muss.
Be careful the cat. No say the cat is in the sack when you have not the cat in the sack.
--Giovanni Trapattoni

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